Neubau einer Bahnunterführung in der Frankenallee
Vorlagentyp: M
Inhalt
S A C H S T A N D :
Vortrag des Magistrats vom 31.08.2007, M
186 Betreff:
Neubau einer Bahnunterführung in der Frankenallee Vorgang:
Beschl. d. Stv.-V. vom 17.12.1992,
§ 11549 (M 217)
I. Die Vorplanung der
Bahnunterführung in der Frankenallee mit einer lichten Breite von
9,00 m wird zustimmend zur Kenntnis genommen. II. Es dient zur Kenntnis, dass die Kosten der
nachfolgend beschriebenen Bahnunterführung in Höhe von ca. 2,0 Mio. €
jeweils mit 1,0 Mio. € aus Mitteln des Bund-Länder-Programms "Soziale
Stadt Gallusviertel" (Mittel des Bundes, des Landes sowie der Stadt Frankfurt
aus der Rücklage "Sozialbindung des Grundeigentums") und aus Mitteln der
Stellplatzablösebeträge gemäß § 44, Absatz 2, HBO finanziert werden
sollen. Es dient weiter zur Kenntnis, dass die Mittel für die Baureifplanung im
aktuellen Haushalt nicht zur Verfügung stehen. III. Der Magistrat wird beauftragt, a) die für die Baureifplanung erforderlichen Mittel
i.H.v. rd. 300 T€ im Haushalt 2008 zu veranschlagen; b) auf der Grundlage der
beschlossenen Vorplanung eine baureife Planung zu erstellen; c) zu prüfen,
ob die Maßnahme zuwendungsfähig im Sinne der FAG/GVFG-Förderung ist und ggf.
frühzeitig einen Antrag auf Förderung zu stellen; d) für den Bau der
Bahnunterführung eine Bau- und Finanzierungsvorlage zu erstellen und der
Stadtverordnetenversammlung vorzulegen. Begründung: A) Zielsetzung: In seinem Vortrag an die Stadtverordnetenversammlung
M 217 vom 16.10.1992 hat der Magistrat eine Radverkehrskonzeption für
Frankfurt am Main vorgelegt, die ein stadtweites Radverkehrsnetz beinhaltet.
Unter anderem ist darin die Verbindung zwischen dem Stadtteil Höchst und der
Innenstadt mit einer Radverkehrsverbindung für den Alltags- und Freizeitverkehr
vorgesehen. Ein Teilbereich
dieser Fahrradroute soll in Abweichung von dem Konzept über einen
Wegeabschnitt zwischen der Schmidtstraße und der Frankenallee entlang des
südlichen Böschungsfußes des Bahndammes geführt werden. Mit einem Durchstich
durch den Bahndamm im Bereich der Frankenallee soll die Möglichkeit geschaffen
werden, die seit langem gewünschte direkte Verbindung des Gallusviertels mit
den Wohngebieten um die Wickerer Straße und Rüsselsheimer Straße bis hin zur
Mönchhofstraße herzustellen und auch die Einkaufsmöglichkeiten entlang der
Schmidtstraße für eine größere Anzahl von Anwohnern ohne Umweg erreichbar zu
machen. Gleichzeitig ist
diese Maßnahme geeignet, der eingetretenen Segregation von Bevölkerungsgruppen
in den isolierten Wohnbereichen beiderseits des Bahndamms entgegenzuwirken.
Aufgrund ihrer Bedeutung soll
diese Unterführung als erster Baustein der Radroutenplanung beschlossen und
realisiert werden. Die
Vorplanung der Gesamtroute von der Innenstadt nach Höchst wird der
Stadtverordnetenversammlung in Kürze gesondert vorgelegt. B) Alternativen: Lösung ohne Unterführung Die Radverkehrskonzeption der Stadt sieht eine
Führung der Fahrradroute Höchst - Innenstadt von Westen kommend über den
Denisweg vor. An der Eisenbahnüberführung der Schmidtstraße soll die
Fahrradroute gemäß Konzeption auf die nördliche Seite des Bahndammes wechseln.
Dort soll der Weg unter gegenwärtig sehr beengten Verhältnissen zwischen der
Kleingartenanlage und dem angrenzenden Bahndamm auf dem Ge-lände der Deutschen
Bahn AG zur Anspacher Straße geführt werden. Die Verbindung zur Idsteiner Straße folgt einem zur
Schloßborner Straße 71 bis 83 ge-hörenden Privatweg; dieser ist für eine
Fahrradroute zu schmal und gegenwärtig zum Schutz der Anwohner und der in
diesem Bereich vor den Häusern spielenden Kindern mit einer Umlaufsperre für
Fahrradfahrer versehen. Im
Anschluss daran wird die Fahrradroute zwischen Idsteiner Straße und
Frankenallee über die Schloßborner Straße zur Frankenallee geführt. Dies
bedeutet in der Ost-West-Fahrtrichtung "Radfahren gegen die Einbahnstraße".
Um hier eine adäquate
Fahrradroute anbieten zu können, sind erhebliche Eingriffe in die begrünte
Bahnböschung erforderlich. Ferner entsteht im Bereich der gegen die
Einbahnrichtung befahrenen Schloßborner Straße wegen zu geringer
Fahrbahnbreiten Konflikt-potenzial mit dem hier verkehrenden ÖPNV (Bus).
Die Streckenführung ist ungeachtet
der erforderlichen Eingriffe und entstehenden Konfliktpunkte zudem sehr umwegig
und daher nicht zielführend und soll deshalb nicht weiterverfolgt
werden. C) Lösungen: Mit der hier vorliegenden Planung soll der
Eisenbahndamm für Radfahrer und Fußgänger geöffnet und ein 540 m langer und 3 m
breiter gemeinsamer Geh- und Radweg entlang des südlichen Fußes des Bahndammes
bis zur Einmündung des Denisweges in die Schmidtstraße gebaut werden. Die
Wegeführung soll in der Baureifplanung so geplant werden, dass erhaltenswertes
Grün mäandrierend umgangen wird und somit erhalten werden kann. In diesem
Streckenabschnitt sind auch neue Baumstandorte vorgesehen. An der Querung der Schmidtstraße wird
eine bedarfsgesteuerte Lichtsignalanlage mit verkehrsabhängiger Steuerung und
einer Bevorrechtigung für die in der Schmidtstraße verkehrenden Linienbusse
installiert. Die Öffnung des
Bahndammes erfolgt mittels eines rund 22 m langen Tunnels mit einer
lichten Weite von 9,00 m für Fußgänger und Radfahrer. Dies ermöglicht die Herstellung der
seit langem gewünschten direkten Verbindung des Gallusviertels mit den
Wohngebieten, um die Wickerer Straße und der Rüsselsheimer Straße bis hin zur
Mönchhofstraße sowie die Einkaufsmöglichkeiten entlang der Schmidtstraße ohne
Umweg zu erreichen. Gleichzeitig bietet diese Maßnahme die Möglichkeit, der
trennenden Wirkung des Bahndammes entgegenzuwirken und die einzelnen
Teilquartiere besser zu vernetzen. Das vorhandene, baufällige und nur einen Teil des
Bahndammes unterquerende Bauwerk ist abzubrechen und der Bahndamm durch einen
Tunnel komplett zu öffnen. Das Wegenetz zwischen Tunnel und Kreuzung
Frankenallee / Schmidtstraße soll geöffnet und mit einer alltagstauglichen
Asphaltdecke befestigt werden. Im Bereich des Spielplatzes an der Wickerer
Straße wird das Wegenetz ergänzt und hinter dem Spielplatz vorbei zur
Rüsselsheimer Straße geführt. Alle so entstehenden gemeinsamen Geh- und Radwege
werden hinreichend beleuchtet und können von Einsatzfahrzeugen der
Sicherheitskräfte bei Bedarf befahren werden. Ferner ermöglicht der Ausbau aus kriminalpräventiven
Gesichtspunkten eine gute "Soziale Kontrolle". Der Bahndurchstich kann als neues Verbindungselement
zwischen der Grünverbindung "östliche" und "westliche" Frankenallee fungieren.
Er schließt die Lücke der bisher unterbrochenen Grünverbindung Güterplatz,
Frankenallee zu den Kleingärten an der Mönchhofstraße und über die
Schmidtstraße weiter bis zum Rebstockpark. Auf Grund der verkehrlichen Bedeutung und der zu
erzielenden höheren sozialen Kontrolle sowie der hohen Bedeutung für das
Projekt "Soziale Stadt Gallusviertel" durch die Überwindung der das westliche
Gallus maßgeblich trennenden "Barriere Bahndamm" durch eine sozial
kontrollierbare, angstfrei begehbare und attraktive Durchwegung sollte diese
Lösung zur Realisierung kommen. D) Kosten: Die Aufwendungen in Höhe von ca.
400.000,-- € für den oben beschriebenen Wegeabschnitt der
Fahrradroute vom Denisweg bis zur Unterführung sowie die Kosten des Wege-
netzschlusses zur Kreuzung der Frankenallee mit der Schmidtstraße sollen aus
Mitteln der Stellplatzablösebeträge gemäß § 44, Absatz 2, HBO finanziert
werden. Die Kosten des
Bauwerkes mit einer lichten Breite von 9,00 m in einer Größenordnung von
ca. 2,0 Mio. € sollen mit jeweils 1,0 Mio. € aus Mitteln des
Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt Gallusviertel" und aus Mitteln der
Stellplatzablösebeträge gemäß § 44, Absatz 2, HBO finanziert werden. Im Zuge
einer Bau- und Finanzierungsvorlage ist zu prüfen, ob und wie weit die
Maßnahmen zuwendungsfähig im Sinne der FAG/GVFG-Förderung sind. Die Mittel für die Baureifplanung
stehen bisher nicht zur Verfügung. Die Finanzierung dieser Planungskosten aus
den Veranschlagungen des Bund-Länder-Programms ist nicht möglich. Um insoweit
dennoch einen zeitnahen Fortgang der Maßnahme zu gewährleisten, sind diese
Kosten noch mit Haushalt 2008 zusätzlich bereit zu stellen. Anlage 1_Blatt_1 (ca. 918 KB) Anlage 2_Blatt_1 (ca. 429 KB) Anlage 2_Blatt_2 (ca. 425 KB) Anlage 2_Blatt_3 (ca. 437 KB) Anlage 2_Blatt_4 (ca. 540 KB) # Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Vortrag des
Magistrats vom 11.06.2021, M 83 Zuständige
Ausschüsse:
Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau
Verkehrsausschuss
Haupt- und
Finanzausschuss Beratung im Ortsbeirat: 1 Versandpaket:
05.09.2007 Beratungsergebnisse: 16. Sitzung des OBR 1
am 18.09.2007, TO I, TOP 26 Beschluss: Der Vorlage M 186 wird zugestimmt.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 14. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 24.09.2007, TO I, TOP
23 Bericht: TO II
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: Der Vorlage M 186 wird in der
vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und BFF
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
NPD (= Enthaltung) ÖkoLinX-ARL (= Annahme)
14. Sitzung des
Verkehrsausschusses am 25.09.2007, TO I, TOP 25
Bericht: TO II
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: Der Vorlage M 186 wird in der
vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE. und FAG
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
FDP und BFF (= Annahme) NPD (= Enthaltung)
15. Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses am 02.10.2007, TO II, TOP 19
Bericht: TO II
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: Der Vorlage M 186 wird in der
vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG und BFF
16. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 04.10.2007, TO II, TOP 52
Beschluss: Der Vorlage M 186 wird in der vorgelegten Fassung
zugestimmt. Abstimmung:
CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG, BFF und
ÖkoLinX-ARL; NPD (= Enthaltung) Beschlussausfertigung(en):
§ 2766, 16. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 04.10.2007 Aktenzeichen: 66 2