Projekt "Soziale Stadt Frankfurt am Main" Kommunales "Frankfurter Programm - Aktive Nachbarschaft" Jahresbericht 2008
Vorlagentyp: B
Inhalt
S A C H S T A N D :
Bericht des Magistrats vom 12.02.2010, B
84 Betreff:
Projekt "Soziale Stadt
Frankfurt am Main" Kommunales "Frankfurter Programm - Aktive
Nachbarschaft" Jahresbericht 2008 Vorgang: Beschl. d. Stv.-V. vom 29.08.2002, § 3544 - OA 870 OBR 3, l. B 757/08 -
Vorbemerkung Mit Bericht des Magistrats B 757 vom 24.11.2008
hatte der Magistrat bereits über die neue Namensgebung des kommunalen
Frankfurter Programms und die Einrichtung von vier neuen Quartieren neben vier
seit dem 01.01.2005 laufenden Quartieren im Stadtgebiet Frankfurt informiert.
Da die seit dem 01.01.2005 laufenden
vier Quartiere in der Nordweststadt, Griesheim-Nord, Dunant-Siedlung in
Sossenheim und "Im Mainfeld" in Niederrad zum Ende des Jahres 2009 ausgelaufen
sind und zu diesem Anlass ein gesonderter Bericht über die gesamte Laufzeit
erarbeitet wird, beschränkt sich dieser Kurzbericht auf die vier neu
eingerichteten Quartiere und die Sozialräume, die durch die Stabsstelle Aktive
Nachbarschaft direkt im Rahmen des modularen Unterstützungsmanagements betreut
werden. Der Abschlussbericht über die 5-jährige Laufzeit der vorgenannten
Quartiere wird im zweiten Quartal des Jahres 2010 vorliegen. Neue Quartiere Es wurden nachfolgend genannte Quartiere mit
Quartiersmanagement eingerichtet. Das Quartiersmanagement wird von dem
genannten Trägern der freien Wohlfahrtspflege im Auftrag der Stadt Frankfurt am
Main gestellt.
- Zeilsheim - Siedlung
Taunusblick Träger
des Quartiersmanagements ist der Internationale Bund Frankfurt am Main - Sindlingen - Hermann-Brill-Siedlung Träger des
Quartiersmanagements ist der Caritasverband Frankfurt am Main e.V. - Seckbach - Atzelberg Siedlung Träger des
Quartiersmanagements ist die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Frankfurt am
Main e.V.
- Rödelheim - West Träger des
Quartiersmanagements ist das Diakonische Werk Frankfurt am Main Mit den Trägern des neuen Quartiersmanagements
wurden jeweils zum 01.03.2008 die entsprechenden Verträge geschlossen, damit
eine Quartiersmanagerin bzw. ein Quartiersmanager eingestellt werden kann.
Bedingt durch verwaltungstechnische Erfordernisse und deren Abwicklungen konnte
das Quartiersmanagement im Laufe des Sommers 2008 starten. Nach und nach
konnten durch die Träger geeignete zentral gelegene und somit gut erreichbare
Räumlichkeiten für die Quartiersbüros gefunden, angemietet und eingerichtet
werden. Danach folgte die Ermittlung der
Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb des jeweiligen Quartiers. Zu
diesem Zweck wurden die Bewohner befragt und die Ergebnisse ausgewertet, um die
zu bearbeitenden Handlungsfelder zu ermitteln. In dem Quartier "Siedlung
Taunusblick" in Zeilsheim wurde diese Befragung durch das Institut Dr. Wiltrud
Merz durchgeführt. In Rödelheim-West war das Institut für Sozialarbeit und
Sozialpädagogik e.V. mit der Durchführung der Quartiersanalyse beauftragt
und in Sindlingen, in der Hermann-Brill-Siedlung, führte das
Quartiersmanagement die Befragung selbst durch. Lediglich im Quartier
"Atzelberg" in Seckbach wurde wegen einer bereits vorangegangenen Befragung
durch den Präventionsrat und wegen der im Rahmen der vom Stadtplanungsamt und
der Stabsstelle Aktive Nachbarschaft gemeinsam durchgeführten Planungswerkstatt
zur Umgestaltung des Atzelbergplatzes auf eine nochmalige Befragung der
Bewohnerinnen und Bewohner verzichtet, da die Wünsche und Bedürfnisse bereits
ermittelt waren. Die Ergebnisse der im Rahmen des Quartiersmanagements
durchgeführten Analysen sind diesem Bericht als Anlage beigefügt. Die durch die Quartiersanalyse
ermittelten Ergebnisse wurden im Rahmen von öffentlichen Auftaktveranstaltungen
den Bewohnerinnen und Bewohnern und allen Akteuren vor Ort vorgestellt. Anhand der Quartiersanalyse und dabei festgestellten
Ergebnisse, wurden die Handlungsfelder deutlich und für das Jahr 2009 in
entsprechende Projekte umgesetzt, über die im nächsten Jahr berichtet wird. Zum
neuen Quartier Atzelberg ist anzumerken, dass durch die Stabsstelle der
Stadtteilarbeitskreis und Initiativen, die sich bereits in Erwartung des
Quartiersmanagements gebildet hatten, unterstützt wurden. So hatte sich dort
eine Siedlungszeitung gegründet, welche auch genutzt wurde, um die Bewohner für
die unter Federführung des Stadtplanungsamtes seinerzeit vorgesehene und
mittlerweile durchgeführte Planungswerkstatt für die Umgestaltung des
Atzelbergplatzes zu aktivieren. Quartiere mit modularem Unterstützungsmanagement
Bei diesen Quartieren handelt es
sich um die ehemaligen Quartiere Fechenheim, die Platensiedlung in Ginnheim und
das Gebiet "Am Bügel". Diese Gebiete, in denen kein Quartiersmanagement mehr
vorhanden ist, wurden im Berichtsjahr durch die Stabsstelle Aktive
Nachbarschaft direkt betreut. In Fechenheim wird seitens der Nassauischen
Heimstätte in der Bürgeler Straße 11 eine Wohnung zur Nutzung durch Akteure vor
Ort zur Verfügung gestellt. Durch die Stabsstelle Aktive Nachbarschaft, die an
dem dort regelmäßig tagenden Arbeitskreis teilnahm, wurden Projekte, die der
sozialen Weiterentwicklung dieses Sozialraumes dienen, erfolgreich
unterstützt. In der Platensiedlung in Ginnheim
stellt sich die Situation ähnlich dar. Hier wurde das ehemalige Büro des
Quartiersmanagers durch die ABG Frankfurt Holding zur Verfügung gestellt. Dort
fanden regelmäßige Treffen und Beratungsangebote für die Bewohnerinnen und
Bewohner statt. Die Nutzung dieser Räumlichkeiten und deren Logistik wurde
durch das Nachbarschaftszentrum Ginnheim e.V. im Auftrag des Magistrats
verwaltet. Auch hier wurden durch die Stabsstelle Aktive Nachbarschaft Projekte
unterstützt, die der sozialräumlichen Weiterentwicklung dienen. Ein weiterer Schwerpunkt der Stabsstelle bildete die
Arbeit im Gebiet "Am Bügel". Im Sommer 2008 fand in der Siedlung "Am Bügel"
aufgrund der Vorkommnisse mit Jugendlichen die erste "Konferenz zur Situation
von Jugendlichen Am Bügel" unter der Federführung des "Frankfurter Programms -
Aktive Nachbarschaft" in enger Kooperation mit dem zuständigen Sozialrathaus
statt. Es waren alle Institutionen eingeladen, die sich mit dem Thema der
Angebotserbringung für Jugendliche und junge Erwachsene im Quartier im
weitesten Sinne beschäftigen. Ziel war es zum einen die vorhandenen Angebote
kennen zu lernen und zum anderen diese miteinander zu vernetzen. Die
teilnehmenden Institutionen (von Kindertagesstätten über Vereine bis zur Schule
und Regionalrat) hatten drei Handlungsebenen beschlossen: - Zusammenstellung aller relevanten Daten zu
Angeboten für Jugendliche im Quartier - Erstellung eines Konzeptes zur einheitlichen
Gestaltung von Sprachförderung im Quartier und - Erstellung eines gemeinsamen Konzeptes zur
Verbesserung der Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im
Quartier. Die Angebotdaten konnten
mittlerweile zusammengestellt werden und die Entwicklung des Konzepts zur
Verbesserung der Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen befindet
sich derzeit in der Endphase, so dass zu Beginn des Jahres 2010 mit der
Umsetzung unter der Federführung des kommunalen "Frankfurter Programms - Aktive
Nachbarschaft" begonnen werden kann. Neben diesem für die Bevölkerung sehr
wichtigen Schwerpunkt wurden Projekte gefördert, die der Weiterentwicklung des
Stadtteils und seiner Stabilisierung dienten. Nachfolgend wird beispielhaft auf Projekte
eingegangen, die die soziale Weiterentwicklung der Programmgebiete
unterstützen, aber direkt von der Stabsstelle Aktive Nachbarschaft entwickelt
und umgesetzt wurden. Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt Sport
Das vom Magistrat, vertreten
durch die Stabsstelle Aktive Nachbarschaft initiierte Projekt läuft seit dem
05.11.2003 erfolgreich. Im Berichtsjahr haben 6 Teilnehmer die Prüfung als
Jugend- und Übungsleiter bestanden und die entsprechenden Lizenzen des
Deutschen Sportbundes erhalten. An den Inhalten dieses Projektes, die zuletzt im
Bericht des Magistrats B 757 vom 24.11.2008 beschrieben wurden, hat sich nichts
geändert. Nachbarschaftspreis Der Nachbarschaftspreis, der für das
Jahr 2007 am 09. September 2008 in einer Feierstunde vor rund 250 Gästen
verliehen wurde, ist ein wichtiger integraler Bestandteil des kommunalen
"Frankfurter Programms - Aktive Nachbarschaft" und daher eng mit
dessen Umsetzung verbunden. Die hohe Beteiligung seit der Auslobung des
Nachbarschaftspreises und vor allem die Vielfältigkeit der 40 Bewerbungen
zeigten wieder sehr deutlich, dass dieser Preis von der Bevölkerung gut
angenommen wird und in Frankfurt die "Nachbarschaft" in allen ihren
Facetten tatsächlich gelebt wird. Die Teilnahme an dieser Feierstunde ist eine
Ehrung aller aktiven Menschen und Initiativen in dieser Stadt, die damit
gewürdigt werden.
European Neighbours Day Der europäische Nachbarschaftstag
ist auf eine im Jahr 1999 in Paris ins Leben gerufene Initiative
zurückzuführen. Ziel dieser Initiative ist es, der zunehmenden Isolation in den
Großstädten durch lokal organisierte Nachbarschaftsfeste entgegenzuwirken. Der
Magistrat hatte im Jahr 2007 der Stabsstelle Aktive Nachbarschaft die
Federführung zur Organisation für die Stadt Frankfurt übertragen. Im Jahr 2008 hat sich die Stadt Frankfurt zum
zweiten Mal beteiligt (europaweit haben mehr als 6 Millionen Menschen in 22
Ländern an dieser grenzübergreifenden Veranstaltung teilgenommen). Die
Medienberichterstattung war auch im Jahr 2008 sehr positiv und hat den guten
Erfolg dieser Veranstaltung dokumentiert. Ausblick Die Erfahrungen mit den zum 31.12.2009 ausgelaufenen
Quartieren und den ehemaligen Quartieren, die im Rahmen des modularen
Unterstützungsmanagements betreut werden, haben gezeigt, dass ohne eine vor Ort
eingerichtete Anlaufstelle die soziale Weiterentwicklung des Sozialraumes kaum
möglich ist. Vor diesem Hintergrund plant der Magistrat im Rahmen einer
Erweiterung der bestehenden Konzeption eine Weiterbetreuung der vier Quartiere,
deren Verträge zum 31.12.2009 ausgelaufen sind, einzurichten, die den
Anforderungen und Zielen des kommunalen "Frankfurter Programms - Aktive
Nachbarschaft" gerecht wird. Der Magistrat wird weiter berichten. Anlage _Quartiersanalyse_Roedelheim (ca. 2 MB) Anlage _Quartiersanalyse_Sindlingen (ca. 1,2 MB) Anlage _Quartiersanalyse_Zeilsheim (ca. 2,5 MB) Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Anregung vom
13.06.2002, OA 870
Bericht des
Magistrats vom 24.11.2008, B 757
Bericht des
Magistrats vom 12.08.2011, B 320
Zuständige Ausschüsse:
Ausschuss für
Soziales und Gesundheit Beratung im Ortsbeirat: 5, 6, 7, 8, 9, 10,
11, 15 Zuständige sonstige Gremien:
KAV
Jugendhilfeausschuss Versandpaket: 17.02.2010 Beratungsergebnisse: 44. Sitzung
der KAV am 08.03.2010, TO II, TOP 12 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis. 27. Sitzung des Jugendhilfeausschusses am
08.03.2010, TO I, TOP 11 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis. 41. Sitzung des OBR
10 am 09.03.2010, TO II, TOP 28 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 41. Sitzung des OBR 6
am 09.03.2010, TO I, TOP 44 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 41. Sitzung des OBR 7
am 09.03.2010, TO II, TOP 6 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 40. Sitzung des OBR 8
am 11.03.2010, TO I, TOP 26 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 41. Sitzung des OBR 5
am 12.03.2010, TO I, TOP 42 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 40. Sitzung des OBR
15 am 12.03.2010, TO I, TOP 20 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 39. Sitzung des OBR
11 am 15.03.2010, TO II, TOP 9 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 40. Sitzung des OBR 9
am 18.03.2010, TO II, TOP 10 Beschluss: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: Einstimmige
Annahme 40. Sitzung des
Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 22.04.2010, TO I, TOP 18
Bericht: TO I Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Die Vorlage B 84
dient zur Kenntnis.
Abstimmung: CDU, SPD, GRÜNE,
LINKE., FDP, FAG und FREIE WÄHLER
Sonstige Voten/Protokollerklärung: NPD, ÖkoLinX-ARL und Stv.
Schenk (= Kenntnis) 43. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 29.04.2010, TO I, TOP 5 Beschluss: 1. Die Vorlage B
84 dient zur Kenntnis. 2. Die Wortmeldungen der Stadtverordneten
Siegler, Triantafillidou, Viehl, Feldmann, Schenk, Pürsün und Hübner sowie
von Stadträtin Prof. Dr. Birkenfeld dienen zur Kenntnis.
Abstimmung:
zu 1. CDU, SPD, GRÜNE, LINKE., FDP, FAG, FREIE WÄHLER,
REP, NPD, ÖkoLinX-ARL, Stv. Holtz und Stv. Schenk
Beschlussausfertigung(en):
§ 7997, 43. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 29.04.2010 Aktenzeichen: 51