Neubau der Städtischen Bühnen - Ergebnisse der Variantenprüfung
Bericht
Die entsprechenden Gespräche wurden mit dem Vorstandsvorsitzenden der Eigentümerin direkt geführt. Die zentralen Fragen um den Grundstückserwerb wurden im Magistrat vorbesprochen, wobei insbesondere ein enger Austausch zwischen der Kämmerei und dem Dezernat Kultur und Wissenschaft zur Vorbereitung der Abstimmungen um den Erwerb des Grundstücks Neue Mainzer Straße 47-51 stattgefunden hat. Da die Eigentümerin bis in den Januar 2023 kein Interesse am Teilverkauf der Liegenschaft hatte, liegt auch kein endverhandeltes monetäres Abstimmungsergebnis vor. Auf diese Situation wies die Eigentümerin des betreffenden Grundstücks im Rahmen der Grundstücksverhandlungen wiederholt hin. Die baustellenlogistischen Detailkonzeptionen wurden nicht ausgehändigt, worauf auch kein Anrecht besteht. Wie im Bericht aufgezeigt, greift die Spiegelvariante am weitesten in die heutige Situation des Gartendenkmals der Wallanlagen ein. Die bestehenden Blickbeziehungen vom Willy-Brandt-Platz nach Norden in die Wallanlagen werden dabei deutlich verengt. Nach Süden hingegen entsteht - durch ein künftig wesentlich kleineres Gebäude am bisherigen Standort - eine maßgebliche Erweiterung der Wallanlagen (in Summe entsteht mehr innerstädtisches Grün als zuvor) mit einem hohen stadträumlichen Qualitätsgewinn, neuen Blickbeziehungen zum Neubau des Jüdischen Museums und einer Wiederherstellung der heute südlich des Willy-Brandt-Platzes unterbrochenen Durchgängigkeit des historischen Grüngürtels zum Main. Die Sichtachse aus der Kaiserstraße in die Wallanlagen wird bei der Spiegelvariante auch künftig erhalten bleiben. Der stadträumliche Umgang und die Reaktion auf die historische Fassade des Fürstenhofes wird Teil der Aufgabenstellung des internationalen Architekturwettbewerbs sein und die dabei herzustellenden neuen Bezüge zwischen dieser und den künftigen Bauten der Oper und des Schauspiels betreffen. Von beiden Neubauten aus werden, z. B. durch begehbare Dachterrassen, neue Blickbeziehungen auf die Gebäude im Umfeld, den Grünraum der Wallanlagen und die Skyline des Bankenviertels entstehen. Die aktuelle Priorisierung der Spiegelvariante als ein möglicher Standortvorschlag für den Neubau der Städtischen Bühnen basiert insgesamt auf einer umfassenden Untersuchung, Bewertung und Abwägung vielfältiger funktionaler, städtebaulicher, ökologischer, ökonomischer, verfahrenstechnischer u. a. Faktoren. Keine der Varianten kann dabei für alle Faktoren eine Ideallösung bieten, jede bringt für einzelne der Faktoren Vorteile und Einschränkungen mit sich, die im Bericht untersucht und aufgezeigt werden und die schließlich in ihrer Summe bei der Entscheidungsfindung gegeneinander abzuwägen sind. Das Dezernat Kultur und Wissenschaft hat sich seit der ersten Machbarkeitsstudie zu einer hohen Transparenz über das Projekt verpflichtet. Sowohl die politischen Gremien als auch die Medien und die Stadtgesellschaft werden seit der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie 2017 über die Ergebnisse und den jeweiligen Stand der Untersuchungen für die Zukunft der Städtischen Bühnen informiert und eingebunden. Die Zusammenfassung dieser Machbarkeitsstudie und die nachfolgenden Berichte der Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen stehen der Stadtgesellschaft und der gesamten Öffentlichkeit als kostenfreie Downloads zur Verfügung. Ausstellungen begleiten die einzelnen Untersuchungsschritte: Im Frühjahr 2018 eröffnete die seitens des Kulturdezernats/Kulturamts finanzierte Ausstellung "Große Oper - Viel Theater?" im Deutschen Architekturmuseum (DAM) - ergänzt durch zahlreiche Veranstaltungen und Führungen, ein Blog sowie ein Handbuch. Bereits diese Begleitveranstaltungen stehen seither auf dem YouTube-Kanal des DAM zur Verfügung. Weitere Ausstellungen zu "Interim Oper", "Standorte und Stadträume" sowie des stadträumlichen Modells beleuchten jeweils relevante Elemente der Untersuchungen. Bürgerdialoge wurden ebenfalls bereits durchgeführt - im Rahmen der durch die Pandemie eingeschränkten Möglichkeiten: als Online-Veranstaltungen inklusive Fragen aus dem Online-Publikum an die Rednerinnen und Redner. Auch diese Bürgerdialoge sind seither auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Architekturmuseums sowie auf dem YouTube-Kanal von FRANKFURT&CULTURE verfügbar. Die Website neue-buehnen-frankfurt.de informiert über den jeweils aktuellen Stand des Projekts. Die Berichte stehen dort kostenfrei als Download zur Verfügung. Zusammenfassende Texte sind direkt auf der Website und in vorliegenden Flyern zu finden. Führungen durch das Gebäudeensemble der Städtischen Bühnen Frankfurt werden seitens der Bühnenbetriebe regelmäßig angeboten - im Rahmen der Möglichkeiten des Spielbetriebs. Die Einbindung der Stadtgesellschaft wird im Verlauf der nächsten Phasen noch weiter zunehmen, so dass durch die Neubauten nicht nur nachhaltige und funktionale Arbeits- und Aufführungsstätten entstehen, sondern auch die Bedürfnisse der gesamten Stadtgesellschaft z. B. in den Architekturwettbewerb Eingang finden können.