Tätigkeitsbericht 2024 des Seniorenbeirats
Bericht
Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Seniorenbeirates lag im Jahr 2024 auf einer Initiative zur Verbesserung der digitalen Fähigkeiten von Senior:innen, um die durch mangelnde digitale Kenntnisse verursachte Diskriminierung dieser Altersgruppe abzubauen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Wohnsituation von Senior:innen sowie der Schutz älterer Menschen vor Hitze. Bankgeschäfte, Termine bei Ärzten, Fahrkarten, Theaterkarten, Rabatte bei Supermärkten, all das lässt sich heute nur noch mit Internetzugang bewältigen. Dazu sind sowohl teure Geräte als auch Kenntnisse erforderlich, die älteren Menschen häufig fehlen. Um dieser Altersdiskriminierung zu begegnen, wurde eine Digitalisierungsoffensive gestartet und Gespräche mit den Fraktionen des Stadtparlamentes geführt, die auch zu einer Debatte in der Stadtverordnetenversammlung und einem Antrag der CDU-Fraktion führten. Das Presseecho auf diese Initiative war erfreulich. Zu den Sitzungen des Seniorenbeirats wurden kompetente Fachleute und Mandatsträger eingeladen, um mit diesen die bestehenden Probleme zu diskutieren. Über aktuelle Senior:innenangebote für Bus und Bahn wurden der Seniorenbeirat von einer Vertreterin der traffiQ informiert. Eine Vertreterin des Seniorenbeirates ist außerdem Mitglied im Fahrgastbeirat, die den Seniorenbeirat laufend über neue Entwicklungen des öffentlichen Nahverkehrs auf dem Laufenden hält und die Probleme, die bei der Nutzung des ÖPNV auftreten, weitergibt. Interessante Aspekte zur Stärkung der Demokratie und ihrer Institutionen vermittelte die Vertreterin von "Omas gegen Rechts". Mit dem Planungsdezernenten Herrn Prof. Dr. Gwechenberger hat sich der Seniorenbeirat über Probleme der Wohnsituation älterer Menschen ausgetauscht. Er berichtete beispielsweise über genossenschaftliches Wohnen in Frankfurt am Main, denn das Problem des Fehlens von bezahlbarem Wohnraum ist nach wie vor ein Dauerthema. Lange schon hatte der Seniorenbeirat das Problem des Schutzes älterer Menschen gegen übermäßige Hitze angesprochen. Dazu wurden ihm von Vertreter:innen des Gesundheitsamtes beispielsweise Lagekarten für Trinkbrunnen vorgestellt. Dieses Thema wird durch den Seniorenbeirat jedoch noch weiterverfolgt, beispielsweise mit der Forderung nach kühlen Aufenthaltsräumen für Menschen mit Gesundheitsrisiken an heißen Tagen und der Wiederaufnahme von Telefonkontakten zu älteren Menschen mit der Erinnerung an ausreichendes Trinken an Hitzetagen. Auch Herr Oberbürgermeister Mike Josef besuchte eine Sitzung des Seniorenbeirates, wiederum war das Hauptthema die Wohnsituation von älteren Menschen. Es wurde eine Übersicht über die Aktivitäten des Offenen Seniorendienstes des Frankfurter Verbandes (OSD PLUS) gegeben und dabei das Auffinden sowie die schwierige Ansprache von isoliert lebenden Menschen thematisiert. Die Fußverkehrsbeauftragte der Stadt Frankfurt am Main, berichtete über Pläne im Dezernat XII - Mobilität - zur Verbesserung der Situation der zu Fuß Laufenden. Da sie allerdings erst kürzlich ihre Arbeit aufgenommen hat, konnten nur wenig konkrete Verbesserungsschritte für die Senior:innen erreicht werden. Ergänzt wurden diese Aspekte von einer Vertreterin von Fuss e.V. Intensiv war auch die Mitarbeit des Seniorenbeirates zur Gestaltung der Plattform 55+ durch die Volkshochschule Frankfurt (VHS). Ein guter Kontakt und ständiger Austausch besteht mit dem Dreierausschuss der Sozialbezirksvorsteher:innen. Durch enge Zusammenarbeit mit Sozialdezernentin Frau Elke Voitl und ihren Mitarbeiter:innen konnten manch kleinere Probleme auf dem kurzen Dienstweg geregelt werden. Die Arbeit des Seniorenbeirates wurde vielfach bei öffentlichen Veranstaltungen der Stadt Frankfurt am Main, wie beispielsweise am Tag der Offenen Tür, dem Tag des Ehrenamtes, des Digitalgipfels, dem Digitaltag der VHS, in der Zeitschrift, "Stadt Frankfurt im Blick" etc., vorgestellt. Außerdem wurden Gespräche mit Gewerkschaftsvertreter:innen und Kommunalpolitiker:innen verschiedener demokratischer Fraktionen des Stadtparlamentes geführt, um die Anliegen der Senior:innen zu präsentieren. Eng zusammengearbeitet hat der Seniorenbeirat auch wieder mit der Landesseniorenvertretung Hessen e.V. und war maßgeblich an der Formulierung einer Eingabe an die Landesregierung zur Verankerung von Seniorenvertretungen in der Hessischen Gemeindeordnung beteiligt. Die
- Sitzung des Seniorenbeirats fand am 07.02.2024 unter Teilnahme der Dezernentin des Dezernats VIII, Frau Elke Voitl und Mitarbeiter:innen aus dem Jugend- und Sozialamt und dem Rathaus für Senioren statt. Die neue Leiterin der Leitstelle Älterwerden im Rathaus für Senior:innen, Frau Dr. Miranda Leontowitsch, stellte sich dem Gremium vor. Als Gastrednerin war die
- Vorsitzende von Omas gegen Rechts Deutschland e.V. eingeladen (https://omasgegenrechts-deutschland.org). Der Seniorenbeirat möchte den Kontakt mit der Organisation auch zukünftig gerne fortführen. Mitarbeiter:innen von traffiQ stellten aktuelle Seniorenangebote für Bus und Bahn anhand einer Präsentation vor, die dem Seniorenbeirat zur Verfügung gestellt wurde. Der Magistrat wurde aufgefordert, die Missstände und Gefährdungen insbesondere von Fußgänger:innen durch falsch abgestellte E-Scooter im gesamten Stadtgebiet zu beseitigen. Die
- Sitzung des Seniorenbeirats fand am 22.05.2024 unter Teilnahme des Dezernenten aus dem Dezernat III, Herrn Prof. Dr. Marcus Gwechenberger und seiner Referentin Frau Sara Schmitt, der Referentin Frau Sabine Stein aus dem Dezernatsbüro VIII und Mitarbeiter:innen aus dem Jugend- und Sozialamt, dem Rathaus für Senioren und dem Gesundheitsamt statt. Frau Sabine Stein berichtete, dass auf der Plattform 55+ Informationen zu Bildungs-, Begegnungs-und Beratungsangeboten eingestellt sind und stetig weiter ausgebaut werden, den Bedürfnissen der Anbieter:innen und Nutzer:innen angepasst. Die diesjährigen Aktionswochen Älterwerden 2024 liefen unter dem Motto "Veränderung kennt kein Alter" und fanden im Zeitraum vom 16. bis
- September 2024 statt. Es fand ein reger Austausch mit Herrn Prof. Dr. Gwechenberger, Dezernat III - Planen und Bauen, statt. Der Seniorenbeirat berichtete über Probleme in verschiedenen Seniorenwohnanlagen, die durch Fehlbelegung von Mieter:innen, die nicht den Voraussetzungen entsprechen, entstehen. Der Dezernent sicherte zu, die Situation in den genannten Seniorenwohnanlagen zu prüfen und dem Seniorenbeirat eine Rückmeldung zu geben. Mitarbeiterinnen vom Gesundheitsamt berichteten über ein Hitzewarnsystem und entsprechende Schutzmaßnahmen für Alten- und Pflegeeinrichtungen. Die
- Sitzung des Seniorenbeirats fand am 28.08.2024 unter Teilnahme von Herrn Oberbürgermeister Mike Josef und seiner Referentin Kathrin Schneider, der Referentin aus dem Dezernat VIII, Frau Sabine Stein, einigen Mitarbeiter:innen des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe e.V. und Mitarbeiter:innen aus des Jugend- und Sozialamtes statt. Es gab einen regen Austausch mit dem Herrn Oberbürgermeister Josef, in dem unter anderem wiederholt die Wohnsituation in Frankfurt am Main thematisiert wurde. Die Mitarbeiter:innen des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe e.V. berichteten dem Gremium aus dem Projekt OSD PLUS - ein Projekt mit vielen Perspektiven. Das Akronym OSD PLUS steht für Offene Seniorendienste, Planung, Lenkung, Unterstützung und Strukturen und ist ein gemeinsames Projekt des Jugend- und Sozialamts der Stadt Frankfurt am Main und des Frankfurter Verbands für Alten- und Behindertenhilfe e.V. Der Projektmanager und Leiter des Begegnungs- und Servicezentrums Bockenheim, stellte das vielfältige Angebot des Begegnungs- und Servicezentrums "Bockenheimer Treff" vor. Mit dem Angebot "Ein digitales Fenster zur Welt" erlernen Senior:innen den Umgang mit Smartphone und Tablet und erfahren die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der digitalen Welt. Aufgrund des verabschiedeten Antrags "Digitalinitiative" wurde der Seniorenbeirat zu Gesprächen mit der CDU-Fraktion und den GRÜNEN im Römer eingeladen. Die CDU stellte den Antrag "Frankfurter Digitaloffensive für Senioreninnen und Senioren". Die GRÜNEN im Römer stellten die Frage: "Wie bewertet der Magistrat die Situation der Möglichkeiten/Angebotsvielfalt zur Aneignung digitaler Kompetenzen für Senior:innen, und wo könnten Angebote ausgebaut werden?" Die
- Sitzung des Seniorenbeirats fand am 11.12.2024 unter Teilnahme der Referentin aus dem Dezernat VIII, Frau Sabine Stein, Vertreter:innen des Jugend- und Sozialamtes sowie Frau Dr. Ing. Gladys Vasquez-Fauggier, Fußverkehrsbeauftragte des Amtes für Straßenbau und Erschließung und Frau Dipl-Ing. Angelika Schulenburg von Fuss e.V. statt. Frau Vasquez-Fauggier und Frau Schulenburg stellten dem Seniorenbeirat ihre Tätigkeitsfelder und die Möglichkeiten der Einbringung der Bürger:innen bei der Erarbeitung eines Fußverkehrskonzeptes für Frankfurt am Main vor. Anträge und Anregungen · Antrag "Digitaloffensive", Bericht aus der Arbeitsgruppe · Workshop "Zusammenleben in einem vielfältigen Stadtteil" · Abkühlungsmaßnahme für heiße Tage · Ehrungen: "Saft oder Wein" · "Mehr Teilhabe für ältere Menschen" Folgende Informationen kamen aus dem Vorstand des Seniorenbeirates: Als Delegierte des Seniorenbeirats der Stadt Frankfurt am Main nahmen Frau Dr. Sterzel, Frau Achenbach und Herr Zandee an der Mitgliederversammlung der Landesseniorenvertretung Hessen e.V. teil. Die erarbeiteten Leitlinien zur Bürger:innenbeteiligung gehen in die Endphase, es fehlt nur noch der redaktionelle Schliff. Auf Anregung von Frau Dr. Sterzel soll überall, wo die Ortsbeiräte und die Kommunale Ausländervertretung (KAV) erwähnt werden, auch der Seniorenbeirat ergänzt werden. Frau Dr. Sterzel berichtete über ein Treffen mit ver.di Senior:innen (www.Frankfurt-am-Main.verdi.de). Zudem berichtet Frau Dr. Sterzel, dass der Antrag "Digitaloffensive" durch die CDU-Fraktion von den Ausschüssen nicht angenommen wurde. Das TUMO Lernzentrum der VHS, bietet in Zeiten, in denen keine Belegung durch Schüler:innen erfolgt, die Nutzung durch Senior:innen an. Kooperationen von Schüler:innen und Senior:innen wären ebenfalls möglich. Frau Dr. Sterzel informiert über das spezielle Angebot des Polizeipräsidiums für Senior:innen bei Angriffen auf Kredit- oder Bankkarten und Computerbetrug (Skimming). Die FRAP-Agentur - gemeinnützige Gesellschaft für das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm mbH (Frankfurter Arbeitsmarktprogramm) bietet eine berufliche Beratung für Menschen 55+ bis zum Übergang zur Rente an. Frau Dr. Sterzel besuchte einen Vortrag zum Thema "Ageismus" (Altersdiskriminierung). In Nieder-Eschbach wird eine Umfrage einer Bürgerinitiative zum Bau eines Seniorenzentrums erfolgen. Frau Dr. Sterzel bittet den Seniorenbeirat sich weiterhin für Demokratie einzusetzen. Die Senioren Zeitschrift wurde in "Stadt Frankfurt im Blick" umbenannt. Weitere Aktivitäten: · Regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen der einzelnen Ortsbeiräte, · Teilnahme an den Redaktionssitzungen der Zeitschrift "Stadt Frankfurt im Blick", · Teilnahme an den Ausschusssitzungen der Stadtverordnetenversammlung, · Mitarbeit als Jurymitglied bei der Verleihung für den Preis "Aktive Nachbarschaft", · Teilnahme an den Mitgliederversammlungen und Regionaltagungen der Landesseniorenvertretung Hessen e.V., · Zusammenarbeit mit der KAV, · Teilnahme an den Fahrgastbeiratssitzungen der traffiQ, · Aktive Teilnahme am Leitlinienprozess für Öffentlichkeitsbeteiligung, · Teilnahme an den Sitzungen für die Entwicklung der Frankfurter Plattform 55+ in der VHS, · in verschiedenen Stadtteilen wurde mit der Einrichtung regelmäßiger fester Sprechstunden von Mitgliedern des Seniorenbeirates, das Beratungsangebot für Senior:innen erweitert, deren Sprechzeiten über die Geschäftsstelle des Seniorenbeirates zu erfahren sind.