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Kommunale Nah- und Fernwärmeplanung - Perspektiven für die Stadtteile im Ortsbezirk 10

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

zu 1: Ein Fernwärmeanschluss besteht im Gebiet des Ortsbezirks 10 nicht, jedoch mehrere Nahwärmenetze: im Bereich Wohnanlage Brandhöfchen, Jaspertstraße, Gederner Straße und der Straße Oberer Ornberg. Für das Nahwärmenetz im Bereich Oberer Ornberg besteht Anschlusspotenzial auch für die Stadtteile Berkersheim und Preungesheim. Nach Auswertung des Klimareferates sind im Ortsbezirk 10 zurzeit (Stand 1.1.2023) 30 Blockheizkraftwerke (BHKW) installiert. zu 2 bis 5: Aktuell erarbeitet die Stadt Frankfurt die Kommunale Wärmeplanung, die nach dem Hessischen Energiegesetz für Kommunen ab einer Größe von 20.000 Einwohnern verpflichtend ist. Die Mainova AG unterstützt die Stadt Frankfurt bei der Erarbeitung der Kommunalen Wärmeplanung mit ihrer Expertise. Im Rahmen der Ämterbeteiligung in der Bauleitplanung werden vom Klimareferat auf Basis des jeweiligen Planungsstandes bei Bedarf Potenzialanalysen erstellt. Diese beinhalten in der Regel auch eine Abschätzung möglicher Wärmeversorgungsvarianten. Die Option einer Wärmeversorgung durch eine Heizzentrale mit Nahwärmenetz wird dabei mit untersucht. Ergänzend dazu arbeitet Mainova an einem Fernwärme-Transformationsplan, in dem sowohl die Dekarbonisierung als auch der Ausbau des Netzes beschrieben wird. Der Fernwärme-Transformationsplan führt die Kundenbedarfe mit den mit aktuellen Wärmequellen in einer Gesamtplanung zusammen. Mainova setzt bei der Erzeugung von Fernwärme auf drei Säulen der Fernwärmeversorgung. Zum einen wird die Wärme aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Dafür werden im Müllheizkraftwerk Nordweststadt und im Biomassekraftwerk Fechenheim bereits heute emissionsarm Strom und Wärme erzeugt. Ergänzend dazu sollen langfristig weitere Quellen wie Geo- oder Solarthermie integriert werden. Insbesondere für erneuerbare Energiequellen sind Wärmespeicher geplant. Außerdem wird Abwärme aus Rechenzentren verstärkt für die Wärmeversorgung eingesetzt. Schon heute nutzt Mainova Abwärme aus Rechenzentren zu Heizzwecken. Diese kann entweder für Bestandsbauten, Neubauquartiere oder für die Einspeisung in das Fernwärmenetz verwendet werden. Zudem wird auch weiterhin konventionelle Kraftwerkstechnik in der Kraft-Wärme-Kopplung benötigt. Dies soll langfristig mit erneuerbaren Brennstoffen erfolgen. Zu diesem Zweck wird das Heizkraftwerk West zunächst auf Erdgas und perspektivisch auf Wasserstoff umgestellt. Hinsichtlich des Ausbaus der Fernwärme untersucht Mainova jedes potenzielle Gebiet für Fernwärme genau und es wird festgelegt, in welchem Zeitraum und mit welcher Priorität der Anschluss an das Fernwärmenetz erfolgen kann. Daher sollte der Fernwärme-Transformationsplan im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung berücksichtigt werden. Nach Fertigstellung des Fernwärme-Transformationsplans wird Mainova über die Ergebnisse informieren. Zum jetzigen Zeitpunkt sind nur Fernwärmeanschlüsse im Bestandsgebiet möglich. Die Stadt Frankfurt unterstützt Objekteigentümer zum einen durch telefonische Beratung durch das Klimareferat, zum anderen durch ein ausführliches Beratungsangebot seitens des Energiepunkt-Energieberatungszentrum FrankfurtRheinMain e.V. Die Beratung erfolgt hier nicht nur in Bezug auf die Wahl des Heizsystems, sondern umfasst die individuelle Besprechung sowie die Identifizierung energetischer Problemstellungen in Gebäuden oder Wohnungen. Dies umfasst auch die Beantwortung spezieller Fragestellungen zur individuellen Verbrauchsoptimierung, zu Einsparpotentialen und Heizkostenabrechnungen. Kontakt unter: https://www.energiepunkt-frankfurt.de/ Spezifische Fragen zur Fernwärme werden direkt an die Mainova AG als Versorgungsunternehmen weitergeleitet. Ein erster unverbindlicher Verfügbarkeits-Check für Fernwärme befindet sich derzeit in Planung.