Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum erhöhen - Abfall vermeiden - Pilotprojekt cup2gether auf den Ortsbezirk 07 ausweiten
Stellungnahme des Magistrats
Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main hat sich des Themas Einführung eines freiwilligen Mehrwegsystems angenommen - einmal um unter dem Aspekt der Abfallminimierung ein Beispiel zu liefern, aber auch um über gemeinsame Aktionen verbindende und profilschärfende Maßnahmen für den Wirtschaftsstandort zu fördern. Das Pilotprojekt "Berger Becher" zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Berger Straße wurde gemeinsam mit dem Gewerbeverein Bornheim Mitte, der Interessensgemeinschaft Untere Berger Straße, der Bornheimer Initiative Cup2gether, der Interessensgemeinschaft Mittleres Nordend und städtischen Partnern wie der FES und Cleanffm im Anschluss an die Kampagne ‚Ich bin dabei: Plastikfrei!' für einen Zeitraum von sechs Monaten realisiert. Ziel war es, über die Positionierung der Einkaufsstraße als nachhaltiger, umweltfreundlicher Standort mit charmantem Lokalkolorit über die Beteiligung weiterer Partner (Cafés, weitere Interessensgemeinschaften) zu stärken. Zu diesem Zweck führten die Projektbetreiber ein Mehrwegsystem für Trinkbecher ein, welches durch das Design der Becher den Lokalkolorit der Berger Straße zum Kult machte und die Bürger aktivierte, sich enger mit den Betrieben vor Ort auseinanderzusetzen. Beim cup2gether verwenden die beteiligten Cafés und Betriebe ein einheitliches Bechersystem, das gegen Pfand ausgegeben und wieder zurück genommen wird. Die Becher werden durch die Firmen gespült und in regelmäßigen Abständen umverteilt, damit alle Ausgabestellen immer über eine ausreichende Anzahl an Bechern verfügen. Die über Umfragen erarbeitete Evaluation des 90-Tage-Pilotprojektes ergab, dass die cup2together-Initiative stark vom Gemeinschaftsgefühl der Akteure, Anwohner und Anwohnerinnen profitierte. Das umweltfreundliche Handeln zum Wohl der "Berger Straße" in Verbindung mit dem sichtbar gelungenen "Berger Becher" war auch für die Unternehmen aus Umwelt- und Imagegründen Motivation, sich der der Initiative für die Einkaufsstraße anzuschließen. Die intensive kommunikative Begleitung der Kampagne via Social Media und im öffentlichen Raum über Plakate und Mülleimer, der Initiative zum Wohl des eigenen Viertels anzugehören, ist ein erheblicher Bestandteil des Erfolges des "Berger Bechers". Die Adaption des Pilotprojektes für weitere Einkaufslagen ist grundsätzlich wünschenswert und die Stadt Frankfurt am Main unterstützt gerne ähnliche lokale Initiativen, die über gebündelte Aktivitäten den Standort stärken und die Umwelt schützen. Inwiefern diese genauso durch die Wirtschaftsförderung, FES GmbH oder #cleanffm unterstützt werden können, muss dann im Einzelfall geprüft werden. Es gilt jedoch zu bedenken, dass der relativ hohe logistische Aufwand in Eigeninitiative zu bewältigen ist und bei einer Ausweitung auf große Teile der Stadt dieses System infolge des erhöhten Zeit- und Energieaufwands schnell unwirtschaftlich werden könnte. Bei der Einflussnahme auf Gewerbetreibende im Hinblick auf Art und Umfang der Teilnahme wird von städtischer Seite der Freiwilligkeit der Akteure Vorrang eingeräumt. Wie vom Ortsbeirat gewünscht, hat sich die Wirtschaftsförderung im Auftrag des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main mit dem Thema wiederverwendbare Kaffeebecher statt Einwegbecher befasst und diverse Gesprächs- und Vernetzungstermine auf den Weg gebracht. Akteuren aus den unterschiedlichsten Bereichen/Branchen waren in den Gesprächsrunden vertreten, so auch die BäckerInnung, die ein neues System in diesem Segment plant.