Nutzung der Bahnen am Frankfurter Flughafen während und nach der Corona-Pandemie

Zur Beantwortung des Auskunftsersuchens hat der Magistrat eine Stellungnahme der Fraport AG angefordert. Diese lautet wie folgt: zu

1. "In 2020 wird der Frankfurter Flughafen circa 40 Prozent der Bewegungen von 2019 erreichen. Für die Folgejahre 2021 und 2022 hängt das zu erwartende Flugaufkommen sehr stark ab vom weiteren Pandemieverlauf, erfolgreichen Impfungen (Wirksamkeit und erreichbare Herdenimmunität) sowie der akzeptierten Möglichkeit und Anwendung von Schnelltests. Neben dem Pandemiegeschehen werden die weitere Vorgehensweise der EU und der einzelnen Regierungen sowie die wirtschaftliche Situation weltweit die Nachfrage nach Flugreisen maßgeblich bestimmen. In 2022 sollten wieder 70 Prozent oder mehr des Flugaufkommens von 2019 zu erwarten sein. Auch die Folgejahre dürften noch von größeren Aufholeffekten geprägt sein. zu 2. "Das Flugaufkommen dürfte in 2020 damit auf das Niveau Anfang der 70er Jahre zurückfallen und sich bis 2022 auf das Niveau der 90er Jahre steigern." zu 3. "Durch die insgesamt deutlich niedrigere Bewegungsmenge verringert sich der Fluglärm in der gesamten Region deutlich. Dies zeigt sich aufgrund der beschriebenen Betriebsverfahren jedoch an einzelnen Standorten in unterschiedlicher Ausprägung. Die Fraport AG orientiert sich bei ihren Betriebsabläufen gegenwärtig ausschließlich an den betrieblichen Notwendigkeiten. Eine Steuerung unter Lärmaspekten wird nicht vorgenommen, da diese zwangsläufig dazu führen würde, dass einzelne Gemeinden sich nicht angemessen berücksichtigt finden. Mit dem wiederanziehenden Verkehr werden die langjährig bekannten Verfahren nach und nach wieder zur Anwendung kommen." Soweit die Stellungnahme der Fraport AG. Zu 2 führt der Magistrat ergänzend an, dass Anfang der 70er Jahre am Frankfurter Flughafen zwei Start- und Landebahnen zur Verfügung standen. Die Startbahn West wurde 1984 in Betrieb genommen. 2011 kam die Nordwestlandebahn hinzu, so dass in den 90er Jahren ein 3-Bahnen-System vorhanden war. Des Weiteren teilt der Magistrat mit, dass auf der
2. Sitzung der Fluglärmkommission (FLK) am 02.12.2020 als TOP 4 das Thema Betriebskonzept: Rollierendes Pistensystem behandelt wurde Fluglärmkommission Frankfurt (flk-frankfurt.de). Zudem wird auf eine Präsentation der Fraport AG hingewiesen, die in der
3. Sitzung der FLK am 23.09.2020 zur aktuellen Lage des Flughafens Frankfurt vorgestellt worden ist: Danach erwartet die Fraport AG für das Jahr 2020 einen Rückgang der Passagiere um 69 Prozent und für 2021 einen Rückgang der Passagiere um 42 Prozent. Laut DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) hat sich 2020 der Luftverkehr in Deutschland mehr als halbiert. Weiter geht die DFS davon aus, dass erst 2025 der Luftverkehr in Deutschland das Niveau von 2019 erlangt. Für 2021 rechnet die DFS damit, dass der Verkehr auf 60 Prozent des Vorkrisenniveaus ansteigt. In den folgenden Jahren rechnet die DFS mit einem Wachstum um jeweils zehn Prozentpunkte.