Hochwasserschutz: Urselbach und Steinbach in die App "Meine Pegel" aufnehmen
Stellungnahme des Magistrats
Die Daten, die über die App "Meine Pegel" der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg angezeigt werden, stammen vom Länderübergreifenden Hochwasserportal (LHP), welches von den Bundesländern betrieben wird. Die Länder betreiben dafür entsprechende Hochwassermeldepegel sowie einen Hochwasservorhersagedienst und stellen die Daten der Landes- bzw. Bundespegel (meist nur an mittleren und großen Gewässern) zur Verfügung. Für Frankfurt sind derzeit Pegel an Nidda, Erlenbach, Eschbach sowie am Main in der Pegel-App abrufbar. Weitere Landespegel an den Taunusbächen gibt es derzeit nicht und sind nicht geplant. Auch an den Bächen Steinbach und Urselbach werden keine Pegelstationen seitens der Stadt Frankfurt am Main betrieben. Die Messstellen am Erlenbach und Eschbach befinden sich im Oberlauf auf dem Stadtgebiet von Bad Homburg. Für die Stadtteile Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach bestehen demnach Vorlaufzeiten von ca. 30 Minuten. Aus technischen Gründen kann die Benachrichtigung zur Über- oder Unterschreitung eines Pegelstandes jedoch nur zeitverzögert gegenüber dem Messwert vor Ort versendet werden. Je nach Datenbereitstellung für den jeweiligen Pegel kann die entsprechende Benachrichtigung daher zwischen 15 bis 45 Minuten nach der Grenzwertüberschreitung, oder in Einzelfällen auch später, auf dem Smartphone eintreffen. Dieser Zeitverzug führt dazu, dass in der Vergangenheit am Eschbach leider keine ausreichende Vorwarnzeit gegeben war. Die zeitverzögerte Übertragung sowie die erforderlichen Qualitätsanforderungen an Messstellen führen dazu, dass für die übrigen Taunusbäche derzeit keine Aufnahme von weiteren Pegeln geplant ist. Die Stadt Frankfurt am Main ist sich der Gefährdungslage durch die sehr kurzen Vorwarnzeiten, speziell an den Taunusbächen, jedoch bewusst. Deshalb wird zurzeit die Umsetzung eines modernen Frühwarnsystems geprüft, mit dem die Vorwarnzeiten für Einsatzkräfte und die Bevölkerung vergrößert werden sollen. Moderne Systeme basieren auf einer hohen Messstellendichte mit mehreren Datenquellen und Sensoren innerhalb des Einzugsgebietes (z. B. Radardaten des Deutschen Wetterdienstes, Stationsmessungen von Niederschlag, Pegelstand an Gewässern, Füllstand Kanalnetz) und einer Auswertung bzw. Prognose mit Methoden der künstlichen Intelligenz. Dadurch sollen die Vorwarnzeiten vergrößert werden und Hochwasser- bzw. Überflutungswarnungen an den kleinen Gewässern verbessert werden.