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Wie heiß wird die Stadt? - Vorher-/Nachher-Gutachten zur Klimasituation bei einer möglichen Stadt-erweiterung im Frankfurter Nordwesten

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 12.08.2019, ST 1505 Betreff: Wie heiß wird die Stadt? - Vorher-/Nachher-Gutachten zur Klimasituation bei einer möglichen Stadt-erweiterung im Frankfurter Nordwesten Zu 1. und 2.: Im Rahmen der Voruntersuchungen zur Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Frankfurt-Nordwest (SEM 4) wurde auch eine klimatische Untersuchung beauftragt. Diese ist zweiteilig aufgebaut. Zunächst wird eine Analyse des Ist-Zustandes erstellt, aus der Planungshinweise für die städtebauliche Entwicklung abgeleitet werden. Bei Vorlage konkreter städtebaulicher Konzepte werden diese im zweiten Teil der klimatischen Untersuchung hinsichtlich ihrer klimatischen Auswirkungen überprüft und bewertet. Erste Untersuchungsergebnisse zur Bestandssituation auf Basis der numerischen Simulation und Messungen im Gelände liegen vor. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse bestätigen die Funktion der landwirtschaftlich genutzten Freiflächen im Untersuchungsgebiet für die Kaltluftproduktion. Sowohl die lokal produzierte Kaltluft als auch Teile der im nordwestlich anschließenden Taunusvorland auf Freiflächen entstehenden Kaltluft wird dabei im Wesentlichen über die Bachtäler von Steinbach und Urselbach sowie der Talsenken in der Gebietsmitte in Richtung der angrenzenden bestehenden Siedlungen abtransportiert. Der unmittelbare Kaltlufteinwirkbereich innerhalb des bestehenden Siedlungsgebietes beschränkt sich dabei überwiegend auf die ersten Häuserreihen am Ortsrand. Aus den vorliegenden ersten Untersuchungsergebnissen können bereits jetzt Planungshinweise für eine mögliche Bebauung des Untersuchungsgebietes der SEM 4 abgeleitet werden. Dazu gehört insbesondere das Freihalten der Bachtäler von Urselbach und Steinbach und der mittigen Talsenke, damit die auf den Freiflächen produzierte Kaltluft in Richtung der Siedlungsräume weiterhin abfließen kann. Unter Berücksichtigung der Kaltluftleitbahnen und einer klimaoptimierten Bauweise im Sinne einer guten Durchströmbarkeit kann die Zufuhr von Kaltluft in die nordwestlichen Stadtteile unterstützt und so eine zusätzliche Erwärmung minimiert oder vermieden werden. Zu 3. und 4.: Der Umgriff der klimatischen Untersuchung berücksichtigt einen Bereich, der wesentlich über die Grenzen der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme hinausreicht. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse geben keine Hinweise darauf, dass die auf den Freiräumen im Nordwesten entstehende Kaltluft heute bis in die stark überwärmten Innenstadtlagen (Frankfurter City) vordringt. Für die Innenstadt (Frankfurter City) ist der Main die wichtigste Luftleitbahn, die den Luftmassenaustausch zwischen Umland und Stadt ermöglicht. Darüber hinaus können in der Frankfurter Innenstadt (Frankfurter City) durch Entsiegelung, Baumanpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünungen sowie durch eine weitere Vernetzung der Grünstrukturen stadtklimatisch positive Effekte erzielt werden. Für die Gesamtstadt liegen bereits mit dem Klimaplanatlas Erkenntnisse vor. Darin wurden mit Hilfe von Klimasimulationen die möglichen Auswirkungen von weiterer Bebauung auf Klimatope untersucht. Diese Erkenntnisse werden bei der weiteren Planung ebenfalls berücksichtigt. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Auskunftsersuchen vom 08.05.2019, V 1260