Bericht über den aktuellen Stand der Verkehrssituation im Bereich Westerbachstraße/Wilhelm-Fay-Straße

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 02.12.2011, ST 1299 Betreff: Bericht über den aktuellen Stand der Verkehrssituation im Bereich Westerbachstraße/Wilhelm-Fay-Straße zu 1. Der Magistrat hat am Donnerstag, den 09.09.2010 an den folgenden vier Stellen im Bereich Rödelheim / Sossenheim Verkehrszählungen zur Ermittlung der Gesamtverkehrsmengen, sowie Kennzeichenerfassungen zur Ermittlung des Quell- und Zielverkehrs ins Gewerbegebiet Sossenheim, sowie des gebietsfremden Verkehrs durchgeführt: - Querschnitt 1 (Q 1): Westerbachstr. 167 (östl. der Anschlussstelle Rödelheim) - Querschnitt 2 (Q 2): Westerbachstr. 87 (in Höhe der Brücke über die BAB 5) - Querschnitt 3 (Q 3): Wilhelm-Fay-Str. (in Höhe der Brücke über die BAB 66) - Querschnitt 4 (Q 4): Am Seedamm 21 (in Höhe Zehntmarkweg) Die Lage der Erhebungsstellen ist der Karte zu entnehmen: Abb. 1: Lage und Bezeichnung der Erhebungsstellen, sowie der Fahrtrichtungen Die Zählungen zur Ermittlung der Verkehrsmengen fanden über 24 Stunden (von 00:00 - 24:00 Uhr) statt, die Kennzeichenerfassungen wurden von 06:00 - 10:00 und 15.00 - 19.00 Uhr durchgeführt. Die Ergebnisse der Verkehrszählungen sind nachstehender Tabelle zu entnehmen: Zählstelle Kfz / 24 Std. Lkw-Anteil / 24 Std. (Kfz > 3,5 to) in % Q 1 - Westerbachstr. 167 22.400 4,2 Q 2 - Westerbachstr. 87 16.300 5,3 Q 3 - Wilhelm-Fay-Str. 5.600 3,0 Q 4 - Am Seedamm 21 11.200 5,7 Tab. 1: Verkehrszählungen am 09.09.2010 Verglichen mit den letzten Zählungen, die vor 2 bis 3 Jahren, ebenfalls an einem mittleren Werktag außerhalb der Schulferien durchgeführt wurden, sind die Verkehrsmengen annähernd gleich geblieben bzw. leicht rückläufig. Die Zählungen von 2007 fanden in der Westerbachstr. ebenfalls über einen Zeitraum von 24 Stunden statt, die Zählung in der Wilhelm-Fay-Str. (von 2008) wurde von 8 auf 24 Stunden hochgerechnet. Zählstelle Juni 2007 Kfz / 24 Std. Sept. 2008 Kfz / 24 Std. Westerbachstr. zw. W.-Fay-Str. und BAB 648 (AS Rödelheim) 23.800 Westerbachstr. zw. W.-Fay-Str. und Gaugrafenstr. 17.100 Wilhelm-Fay-Str. i. H. BAB 66 5.400 Tab. 2 frühere Verkehrszählungen Westerbachstr. und Wilhelm-Fay-Str. Das Verkehrsgeschehen in der Westerbachstr. und der Wilhelm-Fay-Str. ist aber nicht nur durch die absolute Menge der Fahrzeuge geprägt, sondern vor allem auch durch die zeitlich ungleichmäßige Verteilung der Verkehrsmengen über den Tag. Üblicherweise liegen die Spitzenstundenanteile im Frankfurter Straßennetz bei 8 - 10 % der Tagesverkehrsmenge, wobei die Spitzenstunde morgens stadteinwärts (in Richtung Frankfurt) und abends stadtauswärts (aus Richtung Frankfurt) auftritt. Besonders an der Erhebungsstelle Q 1 (Westerbachstr.) und an der Erhebungsstelle Q 3 (Wilhelm-Fay-Str.) liegen die Spitzenbelastungen deutlich über 10 % der jeweiligen Tagesverkehrsmenge. (s. Tab. 3). An der Erhebungsstelle Q 4 (Am Seedamm) sind die Verkehrsmengen dagegen gleichmäßiger über den ganzen Tag verteilt. Zählstelle Richtung Uhrzeit von - bis Kfz / Std. abs. Anteil an der Gesamtmenge in % Q 1 - Westerbachstr. 167 31 - W.-Fay-Str. 13 - BAB 648 07 - 08 17 - 18 1.265 1.236 11,7 10,7 Q 2 - Westerbachstr. 87 31 - Guerickestr. 13 - W.-Fay-Str. 07 - 08 16 - 17 607 755 8,0 8,7 Q 3 - Wilhelm-Fay-Str. 42 - Frankfurt 24 - Eschborn 08 - 09 18 - 19 08 - 09 18 - 19 359 266 353 360 11,9 8,9 13,8 14,2 Q 4 - Am Seedamm 21 24 - Eschborner Landstr. 42 - Westerbachstr. 07 - 08 17 - 18 388 580 8,1 9,1 Tab. 3: Spitzenstundenbelastungen und Anteile am Tagesverkehr An der Erhebungsstelle Q 3 (Wilhelm-Fay-Str.) fällt außerdem auf, dass es pro Fahrtrichtung nicht wie üblich nur eine sondern, jeweils vormittags und nachmittags, zwei sehr ausgeprägte Verkehrsspitzen gibt. Die absolute Spitzenstunde liegt mit 359 Kfz / h zwar vormittags in Richtung Frankfurt bzw. Gewerbegebiet Sossenheim und nachmittags in Richtung Eschborn (360 Kfz / h), vormittags gibt es aber gleichzeitig auch eine sehr ausgeprägte Spitzenbelastung in Richtung Eschborn. Dies lässt darauf schließen, dass nicht nur, wie oft behauptet wird, viele Beschäftigte durch Frankfurt nach Eschborn fahren, sondern genauso viele aus Richtung Eschborn nach Frankfurt kommen. Vor allem auch um die Verkehrsströme zwischen Frankfurt und Eschborn, sowie in und aus Richtung Gewerbegebiet Sossenheim näher zu untersuchen, wurde neben der reinen Verkehrszählung zusätzlich eine Kennzeichenerfassung an den o. g. Erhebungsstellen durchgeführt. Von den rd. 18.920 Fahrzeugen, die in den 8 Stunden der Kennzeichenerfassung (von 06 - 10 und 15 - 19 Uhr) an den 3 Erhebungsstellen (Q 1 - Q 3) gezählt wurden, haben die meisten (rd. 6.870 Kfz bzw. 36 %) ihr Ziel im Gewerbegebiet Sossenheim (einschl. der Westerbachstr.). Ein Drittel aller Fahrzeuge (rd. 6.230 Kfz bzw. 33 %) beginnt die Fahrt im Gewerbegebiet bzw. der unmittelbaren Umgebung und der Rest von rd. 5.820 Kfz (bzw. 31 %) hat weder die Quelle noch das Ziel der Fahrt im Gebiet zwischen den 3 Erhebungsstellen. (s. Abb. 2 und 3) Abb. 2: Quell- und Zielverkehr vom bzw. zum Untersuchungsgebiet (von 06 - 10 und 15 - 19 Uhr) Abb. 3: Verkehrsbeziehungen zwischen den Erhebungsstellen Q 1, Q 2 und Q 3 (ohne Quell- und Zielverkehr / von 06 - 10 und 15 -19 Uhr) Aus Abb. 3 lässt sich außerdem erkennen, dass der Verkehr auf der Westerbachstr., zwischen den Erhebungsstellen Q 1 und Q 2, mengenmäßig rd. 45 % des gesamten gebietsfremden Verkehrs ausmacht. Die Verkehrsbeziehungen zwischen den Erhebungsstellen Q 1 und Q 3, also im weitesten Sinne zwischen der Anschlussstelle Rödelheim und Eschborn, ergeben etwas weniger ein Drittel des gebietsfremden Verkehrs und der Rest der Fahrten (rd. 24 %) durch das Untersuchungsgebiet bewegt sich zwischen den Erhebungsstellen Q 2 und Q 3. An der Erhebungsstelle Q 4 (Am Seedamm) wurden ebenfalls die Kennzeichen erfasst und mit den Kennzeichen verglichen, die an Erhebungsstelle Q 2 (Westerbachstr.) erfasst wurden. Von den rd. 3.340 Kfz die in 8 Stunden die Erhebungsstelle Q 4 in Richtung Gaugrafenstr. passierten, wurden rd. 65 % (d. h. 2.170 Kfz in 8 Std.) ebenfalls an der Erhebungsstelle Westerbachstr. (Q 2) erfasst. In umgekehrter Richtung fuhren von den insgesamt 3.970 Kfz, die in den 8 Std. an der Erhebungsstelle Q 2 registriert wurden, allerdings nur rd. 16 % (635 Kfz) anschließend an der Erhebungsstelle Q 4 vorbei, in Richtung Eschborner Landstraße. zu 2. Das beschlossene Verkehrsgutachten, mit dem die Möglichkeiten einer verbesserten Autobahnanbindung der Gewerbeflächen rings um das Nordwestkreuz untersucht werden soll, kann erst dann sinnvoll bearbeitet werden, wenn sich die vom Land Hessen angekündigten Überlegungen zum Umbau des Nordwestkreuzes soweit konkretisiert haben, dass die Machbarkeit und die verkehrlichen Auswirkungen möglicher Lösungsansätze beurteilt werden können. Der Magistrat wird im Rahmen seiner Gespräche mit der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung weiter auf eine zeitnahe Entscheidung zum Nordwestkreuz drängen, um die Bearbeitung des Verkehrsgutachtens aufnehmen zu können. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Anregung an den Magistrat vom 13.09.2011, OM 357