Bauvorhaben im Markomannenweg
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 09.09.2014, OM
3400 entstanden aus Vorlage:
OF 1102/6 vom
25.08.2014 Betreff: Bauvorhaben im Markomannenweg
Der Magistrat wird
gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass die Bebauung am Markomannenweg nicht
größer ausfällt, als ursprünglich versprochen, das heißt, 228 Wohnungen und
zwölf Reihenhäuser umfasst . Außerdem wird der Magistrat gebeten, folgende Fragen
zu beantworten:
1. Ist
eine Mehrgeschossbebauung entgegen den vorher gegebenen Versprechen überhaupt
rechtens? 2. Gedenkt der Magistrat, die politischen Gremien
irgendwann über die geänderten Planungen zu informieren? Begründung: Auf einer großen Tafel an der Ecke
Engelsruhe/Markomannenweg ist heute noch zu lesen, dass hier im Rahmen des
Bund-Länder-Programms Soziale Stadt mit finanzieller Unterstützung des Landes
Hessen insgesamt 228 Wohnungen und zwölf Reihenhäuser gebaut werden sollen.
Diese Bebauung würde sich auch gut in das Umfeld einfügen. Inzwischen wurde die
Hellerhof AG jedoch von der städtischen Gesellschaft ABG Frankfurt Holding
übernommen, die hier statt der Reihenhäuser Mehrgeschosswohnungsbau mit drei
Stockwerken plus Staffelgeschoss errichten will. Baubeginn soll bereits im
Herbst 2014 sein. In einem Gespräch am 15.05.2014 im Bewohnertreff
Unterliederbach, das von der Quartiersmanagerin und vom Nachbarschaftsverein
initiiert worden war, erklärte ein Vertreter der ABG, dass man den Bau von
Reihenhäusern nicht für wirtschaftlich halte und sich deswegen für den
Mehrgeschosswohnungsbau entschieden habe. Hierzu gibt es jedoch keinen
Beschluss der politischen Gremien. Das Vorhaben stellt einen Wortbruch
gegenüber den Menschen im Quartier dar, insbesondere auch gegenüber den
Vertretern des Beirats Soziale Stadt, die in vielen Gesprächen die bisherigen
Pläne gegenüber der Nachbarschaft kommuniziert hatten. Es gibt
Eigenheimbesitzer im Alemannenweg, die sich im Vertrauen auf diese Pläne, die
auf der Schautafel zu sehen sind, für einen Kauf entschieden haben und sich nun
einer Bebauung direkt an ihren Hausgärten ausgesetzt sehen. Sie gingen von
einer Reihenhausbebauung aus und bekommen statt dessen einen Viergeschosser vor
den Gartenzaun gesetzt. Alle ehemaligen 21 Mitglieder des Beirats Soziale
Stadt finden dies skandalös und fühlen sich hintergangen. Hat man ihnen doch
immer von der Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung erzählt, und nun werden neun
Jahre Bewohnerbeteiligung und großes ehrenamtliches Engagement der Beteiligten
einfach ignoriert und übergangen. Außerdem wurden die Beiratsmitglieder immer
als Multiplikatoren benannt und sehen sich nun im Stadtteil immer mehr Kritik
ausgesetzt, weil sie diejenigen waren, die über Jahre die Pläne in die
Bewohnerschaft getragen haben. Nun sind die ehrenamtlich Engagierten die
Dummen. Es war immer ein Anliegen der
Beteiligten, bisher auch in guter Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt, das
Quartier Unterliederbach-Ost, das einmal einen schlechten Ruf hatte,
aufzuwerten. Dazu ist es aber wichtig, weiter auf eine gute Durchmischung der
Bevölkerung zu achten. Es besteht die Gefahr, dass durch die Konzentration in
der Mehrgeschossbebauung ein neuer sozialer Brennpunkt entstehen könnte.
Überall in Frankfurt kann man dagegen beobachten,
dass Reihenhäuser gerade sehr gut im Trend liegen und gewinnbringend zu
verkaufen sind. Offensichtlich möchte die ABG Frankfurt Holding aber zulasten
der Einwohner im Stadtteil und unter Bruch gegebener Versprechen noch einen
höheren Gewinn machen. Hier wird wertvolles Vertrauen verspielt! Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 6
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 22.12.2014, ST 1570
Antrag vom
01.04.2015, OF
1326/6
Anregung an den Magistrat vom 21.04.2015, OM 4042
Stellungnahme des
Magistrats vom 03.08.2015, ST 1142
Aktenzeichen: 61 00