Gastronomie und Einzelhandel auf dem Tel-Aviv-Platz oder Kindertagesstätte
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 05.12.2017, OM
2524 entstanden aus
Vorlage: OF 460/1 vom
19.11.2017 Betreff: Gastronomie und Einzelhandel auf dem Tel-Aviv-Platz
oder Kindertagesstätte In Nachbarschaftsforen und im Deutschen
Architektur-Forum
(http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showthread.php?t=7642&page=
57) wird darüber diskutiert, dass für das auf dem Tel-Aviv-Platz über dem
Tunnelmund geplante Gebäude die Nutzung geändert werden soll.
Auf der Plattform competitionline
(https://www.competitionline.com/de/projekte/66939) wird das Bauwerk wie folgt
dargestellt: ". . Aktuell wird die Nutzung als Kita favorisiert. Die Nachfrage
und der Bedarf nach Kinderbetreuungseinrichtungen im Europaviertel ist extrem
hoch. Die direkte Anbindung an die Wohngebiete, die entstehende
Verkehrsfreiheit und die angrenzende Parklandschaften bieten optimale
Voraussetzungen für eine entsprechende Nutzung." Während in allen Planungen und Gesprächen mit
Bürgerinnen und Bürgern immer von Gastronomie und Einzelhandel in dem Gebäude
gesprochen wurde, soll - so wird in diesen Foren berichtet - jetzt eine
internationale Kindertagesstätte einziehen. Mit dem Bau soll bereits Anfang
2018 begonnen werden. Die für das vierte Quartal 2017 den Bewohnerinnen und
Bewohnern zugesagte Vorstellung der überarbeiteten Planung ist kommentarlos
"ausgefallen".
Die Wellen der Empörung ob der
Entscheidung über die Nutzungsänderung schlagen hoch! Weder im Gallus noch im Europaviertel gibt es einen
echten städtischen Platz. Dass Kitas benötigt werden, steht außer Frage, aber
eine Kita auf dem Tel-Aviv-Platz wäre das Ende des von den Bewohnerinnen und
Bewohnern gewünschten Platzes und einer Belebung am Abend. Auch Familien
benötigen nicht nur Wohnungen, sondern eine funktionierende Nachbarschaft und
Möglichkeiten zur Vernetzung im Umfeld. Ohne Plätze, Orte der Begegnung und Lokale "um die
Ecke" entwickelt sich das Europaviertel mehr und mehr zu einer eintönigen
Trabanten-Schlaf-Siedlung, in der die Anonymität in der Nachbarschaft zunehmend
Probleme schaffen wird. Gastronomie bietet sich an dieser Stelle geradezu
an, wo man freie Sicht auf und über den Park und auf die Skyline der Stadt hat.
Die zentrale Lage des Platzes im Schnittpunkt der Wegebeziehungen zwischen den
Parks, an den Haltestellen der Stadtbahn und des Busses sowie des kleinen
Einkaufszentrums am Übergang zwischen Gallus und Europaviertel ist wie
geschaffen dafür, zu einem Ort der Begegnung zu werden. Diese Chance darf nicht
durch unpassende Nutzungen vertan werden. Auf der Website für Wettbewerbe und Architektur -
competitionline - wird gerade die spektakuläre Lage des Bauwerks angepriesen:
"Das Bauwerk wird auf dem Tel-Aviv-Platz Frankfurt a. M. errichtet, welcher
sich oberhalb der Unterführung der Europa-Allee befindet und direkt in den
Europagarten übergeht. Es handelt sich um das einzige Bauwerk in dieser
zentralen Sichtachse. Von Westen wirkt das Gebäude als Brückenbauwerk, von
Osten wird es Teil der Platz- und Parklandschaften mit spektakulärem
Skylineblick." Diese Lage spricht für Gastronomie,
Aufenthaltsmöglichkeiten für alle und nicht dafür, "eine
Kita aufzustellen". Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat
aufgefordert, 1. dem Ortsbeirat mitzuteilen,
welche Nutzung für das von der Eberhard Horn Designgruppe auf dem
Tunnelmund/Tel-Aviv-Platz zu errichtende Quergebäude vorgesehen ist;
2. die Öffentlichkeit im
Gallus und Europaviertel kurzfristig (z. B. durch Presseerklärungen) über den
Sachstand zu informieren, um ggf. Gerüchten entgegenzutreten; 3. dem Ortsbeirat mitzuteilen, wie
er gedenkt, den Ortsbeirat und die Bevölkerung von Gallus und Europaviertel in
Entscheidungen einzubeziehen, die die Möglichkeiten zur Nutzung des Platzes
berühren (z. B. Nutzung von Gebäuden/Anlagen u. Ä.); 4. den Beginn des Baus des
Quergebäudes sofort zu stoppen, wenn hier zwischenzeitlich eine Umplanung des
Gebäudes und/oder Änderungen gegenüber der bisher gegenüber dem Ortsbeirat und
den Bürgerinnen und Bürgern kommunizierten Nutzung veranlasst wurde. Den Bausünden und Fehlplanungen, die das
Europaviertel auszeichnen, sollte hier nicht noch eine weitere hinzugefügt
werden. Begründung: Im Deutschen Architektur-Forum diskutieren in der
Regel gut informierte und zum Teil auch fachlich versierte Menschen. Die bisher
zum Europaviertel über dieses Forum verbreiteten Informationen waren korrekt.
Insofern wird dieser Aussage - Kita statt Gastronomie - große Bedeutung
beigemessen. Vor diesem Hintergrund sind viele
Bewohnerinnen und Bewohner alarmiert und aufgebracht - auch Eltern! Antragstellender
Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1 Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme
des Magistrats vom 09.04.2018, ST 714
Beratung im Ortsbeirat: 1 Beratungsergebnisse: 21. Sitzung des OBR 1
am 10.04.2018, TO I, TOP 8 Beschluss: Es dient zur
Kenntnis, dass der Magistrat zwischenzeitlich eine schriftliche Stellungnahme
vorgelegt hat. Aktenzeichen: 61 0