Städtebaulicher Ideenwettbewerb für mehr Wohnraum in der Adolf-Miersch-Siedlung
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 19.05.2017, OM
1655 entstanden aus Vorlage:
OF 457/5 vom
01.05.2017 Betreff: Städtebaulicher Ideenwettbewerb für mehr
Wohnraum in der Adolf-Miersch-Siedlung Der Magistrat
wird gebeten, die Adolf-Miersch-Siedlung in Niederrad auf ihr Potenzial zur
Nachverdichtung zu untersuchen, zum Beispiel anhand eines städtebaulichen
Ideenwettbewerbs. Die Öffentlichkeit ist frühzeitig über das Ergebnis der
Prüfung zu informieren. Begründung: In Frankfurt fehlt Wohnraum, insbesondere für die
Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen. Damit die wachsende Stadt
Frankfurt am Main nicht die Verdrängung weiter Teile der Bevölkerung an den
Stadtrand riskiert und der Steuerzahler nicht die hohen Erschließungskosten für
Maßnahmen der Außenentwicklung zu tragen hat, sind alle Potenziale der
Innenentwicklung zu ergreifen. Als nachahmungswürdiges Beispiel kann hier die
Stadt Zürich herangezogen werden. Dort wurde durch Maßnahmen der
Innenentwicklung vielfältiger, preisgünstiger Wohnraum geschaffen. Die Adolf-Miersch-Siedlung bietet sich als Baustein
der Innenentwicklung im Frankfurter Süden an. Diese entspricht dem Typus der
sogenannten "gegliederten und aufgelockerten Stadt". Dementsprechend ist sie
durch eine strenge Zeilenbauweise mit dazwischenliegenden, sich zur Straße hin
geöffneten Grünflächen geprägt. Durch geschickte Anordnung weiterer Baukörper
entlang der Straßen - in Querrichtung zur Bestandsbebauung - würde nicht
nur mehr neuer Wohnraum entstehen, sondern auch ein qualitätvoller, vor
Verkehrslärm geschützter Innenbereich geschaffen, vergleichbar der Bebauung
zwischen der Kurt-Schumacher-Straße und der Fahrgasse in der Innenstadt.
Neben ergänzenden Neubauten zwischen und an den
Zeilen und neuen Kopfbauten bieten sich als weitere Maßnahmen Aufstockungen der
Bestandszeilen, eine Neuordnung der Freiräume, Anpassung der Wohnungsgrundrisse
an geänderte Bewohnerbedürfnisse, der Einbau von Aufzügen, Schaffung von
Barrierefreiheit und Erfüllung aktueller Brandschutzauflagen sowie Schaffung
von zusätzlichen sozialen Einrichtungen an. Nachverdichtungsmaßnahmen stoßen jedoch oft auf
Vorbehalte der Bewohner der Siedlungen, insbesondere wenn sie über deren Köpfe
hinweg "von oben" durchgesetzt werden. Es empfiehlt sich daher, diese
frühzeitig in die Planungen mit einzubeziehen. Durch einen städtebaulichen
Ideenwettbewerb können der Politik und der Verwaltung nicht nur
Nachverdichtungspotenziale für die anschließende Bauleitplanung - oder auch das
integrierte Stadtentwicklungskonzept - aufgezeigt werden, die
Wettbewerbsergebnisse können gerade auch wichtige Informationsquelle für die
Bevölkerung über Planungsalternativen und so schon frühzeitig Gegenstand des
öffentlichen Diskurses sein. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 5
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 14.08.2017, ST 1462
Aktenzeichen: 60 10