Kindergerechte Gestaltung des Tel-Aviv-Platzes ohne Durchgangs- und Parkverkehr
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 29.11.2016, OM
1016 entstanden aus Vorlage:
OF 189/1 vom
27.11.2016 Betreff: Kindergerechte Gestaltung des
Tel-Aviv-Platzes ohne Durchgangs- und Parkverkehr Der Magistrat wird aufgefordert, bei
der Planung des Tel-Aviv-Platzes im Europaviertel/Gallus folgende Punkte
umzusetzen: 1. Der Platz wird nicht durch einen
durchgängigen Verkehrs- oder Fahrweg durchschnitten, lediglich begrenzte und
temporäre Zuwege für die Feuerwehr und die Andienung des Pavillons werden
gewährleistet. 2. Es werden keine Parkplätze auf dem Tel-Aviv-Platz
eingerichtet. Der Magistrat wird darüber hinaus
gebeten, die Forderungen der Planungswerkstatt/des Ideen-Workshops zum
Tel-Aviv-Platz vom 10.11.2016 in der Paul-Hindemith-Schule zu berücksichtigen.
Begründung: Am 10.11.2016 fand die Planungswerkstatt/der
Ideen-Workshop zum Tel-Aviv-Platz mit großer Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung
in der Paul-Hindemith-Schule statt, die recht emotional startete, da die
anwesenden Anwohnerinnen und Anwohner erst einmal ihren Unmut über die
ursprünglich geplante und nicht gewollte Durchgangsstraße loswerden
mussten. Laut dem Amt für Straßenbau und
Erschließung sowie dem Stadtplanungsamt und den beteiligten Ausführenden ist
zwar im Bebauungsplan ein Verkehrsweg über den Tel-Aviv-Platz vorgesehen, der
aber nicht zwingend durchgängig geöffnet sein muss. Es ist dort keine
Durchgangsstraße notwendig. Letztlich ist es somit eine Entscheidung der
Politik, zuerst des Ortsbeirates 1, ob es ein durchgängiger oder geschlossener
Verkehrsweg bzw. feuerwehrtauglich befestigter Fahrweg sein soll. Es müssen lediglich die Zuwege für die Feuerwehr und
die Andienung des Pavillons in der Mitte des Platzes gewährleistet sein, sonst
ist kein Pkw- oder Lkw-Verkehr notwendig. Laut des einstimmigen Beschlusses der
Teilnehmer der Planungswerkstatt vom 10.11.2016 soll es keine durchgängige
Straße über den Tel-Aviv-Platz geben. Dies sollte eventuell durch versenkbare
Poller gewährleistet werden, wie sie z. B. an den Zugängen zur Zeil
angebracht sind.
Die vom Projektentwickler am
Tel-Aviv-Platz-Pavillon angedachten Parkplätze mit ihrer dadurch notwendigen
Verkehrszuführung wurden einhellig und entschieden abgelehnt, da sie dem
gewünschten Pkw-freien Charakter des Platzes widersprechen würden. Auch an die Kinder soll bei der Planung des Platzes
gedacht werden: Die Anregung des Kinderbüros und der Kinderbeauftragten für
einen aufgemalten "Verkehrsübungsplatz" für Kinder auf der Fahrwegefläche wurde
positiv aufgenommen. Es werden markierte Bereiche und Flächen für Kinder
gewünscht, von Hüpfkästchen und Boden-Trampolinen über die Verkehrsübungsfläche
bis hin zu einer Bobby-Car-Rennstrecke. Der Hinweis auf die angrenzenden oder naheliegenden
Einrichtungen für Kinder, wie Kitas und die bald entstehende neue Grundschule,
und die damit verbundenen Wege und Aufenthalte der Kinder, nebst anwohnenden
Kindern oder Kindern, die aus dem Europapark und von Spielplätzen kommen,
müssen bei der Planung des Platzes berücksichtigt werden. Ein wichtiger Punkt ist die Radwegeführung, denn es
werden vier Radwege über den Tel-Aviv-Platz geführt. Hierfür gab es im Rahmen
der Planungswerkstatt viele gute Vorschläge, die ein möglichst gedeihliches
Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern ermöglichen sollen. In jedem Fall
sollten Radfahrer*innen den Platz mit erhöhter Aufmerksamkeit queren. Weiterhin wird ein wöchentlicher Markt gewünscht, der
werktags - jedoch nicht am Freitag - zu arbeitnehmerfreundlichen Zeiten oder am
Samstag stattfinden soll, sowie kommunikative und evtl. flexible öffentliche
Sitzgelegenheiten ohne Konsumzwang. Nicht vergessen werden sollte dabei eine
ausreichende Beschattung. Die Gastronomie am Tel-Aviv-Platz wird sehr begrüßt,
sollte aber in ihren Außenbereichen nicht ausufern. Der Grünanteil des Platzes
sollte erhöht werden, z. B. um die Bäume herum, nicht aber durch
Rasenflächen o. ä. Es sollen ausreichend öffentliche Fahrradabstellplätze
geschaffen werden, neben Bereichen für Miet-Fahrräder. Es sollte in Absprache einen guten Anschluss an den
Urban-Gardening-Bereich des Urban-Gardening-Projektes "GallusGarten" an der
Schneidhainer Straße geben. Somit würde u. a. auch ein gemeinschaftlicher
und verbindender Übergang vom gewachsenen Gallus zu seinem neuen Quartier, dem
Europaviertel, geschaffen werden. Der Bodenbelag des Tel-Aviv-Platzes sollte optisch
variabel sein und ein öffentlicher WLAN-Hotspot zur Erhöhung der
Aufenthaltsqualität und der Kommunikation wird gewünscht. Ein bodengleiches
Düsen-Wasserspiel im Zentrum des Platzes wird gewünscht, möglichst farblich
variabel, denn so würde es den Feuer-und-Wasser-Brunnen am Dizengoff Square in
Tel Aviv aufgreifen und damit der namensgebenden Partnerstadt von
Frankfurt ein adäquates Monument auf dem Platz gewährleisten sowie in Messenähe
die Internationalität der Stadt Frankfurt veranschaulichen. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 13.03.2017, ST 540
Antrag vom
03.10.2017, OF
422/1
Anregung an den Magistrat vom 07.11.2017, OM 2387
Aktenzeichen: 61 1