Schaffung einer Gedenkstelle für die Kinder des Frankfurter Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße 24 (II)
Vorlagentyp: OIB
Inhalt
S A C H S T A N D :
Ortsbeiratsinitiative - Budget vom 29.05.2015, OIB
354 entstanden aus Vorlage:
OF 1081/5 vom
11.05.2015 Betreff: Schaffung einer Gedenkstelle für die Kinder
des Frankfurter Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e. V. in der
Hans-Thoma-Straße 24 (II) Der Magistrat wird beauftragt, zusammen mit den
Initiatoren zur Schaffung einer Gedenkstelle für die Kinder des Frankfurter
Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße auf
der zwischen der Hans-Thoma-Straße und der Gartenstraße
eingeschlossenen östlichen Freifläche, im Zuge der Umgestaltung derselben, ein
Denkmal errichten zu lassen. Diese Maßnahme ist anteilig aus dem Ortsbeiratsbudget
zu finanzieren und gilt bis zu einem Höchstbetrag von 5.000 Euro. Begründung: Am 23. März 1919 wurde das Kinderhaus der Weiblichen
Fürsorge in der Hans-Thoma-Straße eröffnet. Zweck des Kinderhauses war es,
bedürftigen israelischen Kindern unentgeltlich oder gegen mäßiges Entgelt
Obhut, Verpflegung und Unterweisung zu gewähren. Aufgenommen wurden
Waisenkinder, Kinder, die durch missliche Wohnungsverhältnisse nicht im
Elternhaus bleiben konnten, uneheliche Kinder und solche, die keine Menschen
hatten, die sich ihrer annahmen. Das Haus verfügte über 50 Plätze für Kinder
vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr. Nachdem die Oberin Frida Amram im Juli 1942
inhaftiert worden ist und nicht wieder zurückkehrte, übernahm ihre Schwester
Goldina Hirschberg als Interims-Leiterin die Verantwortung. Mitte September 1942 wurden Goldina Hirschberg, ihr
Mann, ihre Mutter und die Betreuerinnen mit den Kindern in das Getto
Theresienstadt deportiert. Von dieser Gruppe erlebten nur drei Kinder ihre
Befreiung. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ließ
der neue Eigentümer die Liegenschaften Hans-Thoma-Straße 22 - 24
abreißen und bebaute die Grundstücke neu. Herr Pfarrer Volker Mahnkopp hat in einer umfassenden
Dokumentation die Geschichte der verfolgten Personen im Frankfurter Kinderhaus
der Weiblichen Fürsorge e. V. in der Hans-Thoma-Straße 24
rekonstruiert und den Mitmenschen, die in diesem Haus gelebt und gearbeitet
haben, einen Namen und eine Identität gegeben. Der Ortsbeirat hält den zwischen der
Hans-Thoma-Straße und der Gartenstraße liegenden Platz für geeignet, dieser
Menschen zu gedenken. Hinweis: Die Maßnahme wurde am 09.05.2017 mit
5.000 Euro abgerechnet. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 5
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 20.07.2015, ST 1027
Aktenzeichen: 51