Bäderkonzept - Magistratsvorlage M 111/18 hier: Lehrschwimmbad der Ernst-Reuter-Schulen
Begründung
111/18 hier: Lehrschwimmbad der Ernst-Reuter-Schulen Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, die Vorlage M 111 mit der Maßgabe zu beschließen, 1. das Lehrschwimmbad der Ernst-Reuter-Schulen als "Schulschwimmbad mit Handlungsbedarf" in die "Machbarkeitsstudie Schwimmsportzentrum" (hier: S.4) aufzunehmen, entsprechend den bisherigen Zielsetzungen und Zusagen in den Magistratsberichten B 8 vom 13.01.2017, B 202 vom 23.06.2017 und B 418 vom 22.2.2017 zu sanieren bzw. neu zu bauen und wieder in Betrieb zu nehmen. 2. die Sanierung oder den Neubau des Lehrschwimmbads im Rahmen der Gesamtsanierung der Ernst-Reuter-Schulen möglichst bald umzusetzen. Die Planungsmittel und Investitionskosten sind wie bisher im Produktbereich 20 "Bildung" des Haushalts zu veranschlagen. 3. im Falle der zusätzlichen Mitnutzung des zukünftigen Schwimmsportzentrums durch Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reuter-Schulen die Probleme der Beförderung von inklusiv beschulten Kindern von den Ernst-Reuter-Schulen zum Schwimmsportzentrum konzeptionell besonders zu berücksichtigen und die damit verbundenen zusätzlichen Transportkosten einzuplanen. Begründung: Das Schwimmbad der Ernst-Reuter-Schulen (ERS) ist seit den Osterferien 2009 aus Sicherheitsgründen geschlossen. Es wurde vor der Schließung von insgesamt acht umliegenden Schulen und vier Vereinen genutzt: Dem Ersten Frankfurter Schwimmclub, der TSG Nordwest, dem SV Moenus und der FTG Frankfurt. Nachdem sich der Magistrat zunächst darauf festgelegt hatte, das Schwimmbad aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu sanieren, sondern abzureißen und neuzubauen, und zwar im Rahmen der anstehenden Gesamtsanierung des Schulzentrums (B 544 v. 20.08.2010), sind Schulgemeinde(n) und auch der Ortsbeirat über viele Jahre vertröstet worden auf die ersten konkreten Planungsschritte dieser hochkomplexen Schulbaumaßnahme (zuletzt B 418 v. 2.12.2017). Das Angebot eines Schwimmsportzentrums "Goethe-Bad" im "Sportpark Frankfurt", das die Universität, die Vereinswelt und auch von den Schulen genutzt werden kann, wird vom Ortsbeirat begrüßt - das Angebot dürfte insbesondere für die Sport-Leistungskurse der Ernst-Reuter-Schulen von großen Nutzen sein. Für die Regelschüler und besonders für inklusiv beschulte Kinder sind die voraussichtlichen Fahrzeiten (Beispiel: Fußweg von den ERS zur U1-Station Nordwestzentrum, Fahrt zur Station Ginnheim, Umstieg auf Linie 16, Fahrt bis zur Station "Frauenfriedenskirche", dann Fußweg zur Uni-Sportanlage) nicht zumutbar. Sie gehen zu Lasten der Unterrichtsstunden und führen möglicherweise dazu, dass Schwimmunterricht komplett ausfällt. Das gilt umso mehr für die Grundschulen im Ortsbezirk ("Kurze Beine, kurze Wege"), die das Schwimmbad der ERS genutzt haben und heute schmerzlich vermissen. Die Titus-Thermen, die als Erlebnisbad eine andere Zielsetzung haben, können das nicht kompensieren. Das neue Schulschwimmbad der Marie-Curie-Schule auf dem Riedberg ist leider räumlich ebenfalls zu entfernt, um bspw. von der Heinrich-Kromer-Schule oder der Erich-Kästner-Schule mitbenutzt werden zu können, zumal die Schülerzahlen auf dem Riedberg massiv steigen. Es kommt hinzu, dass die ERS dem Grunde nach als Schulzentrum für den Nordwesten dient, und zu dieser Funktion gehört auch ein Schulschwimmbad. Eine Umfrage der DLRG zufolge aus dem Jahr 2016 können 60% der sechs- bis zehnjährigen nicht sicher schwimmen. Deswegen kann ein Schwimmsportzentrum nur ein wichtiger Zusatzbaustein in der schulischen Bäderlandschaft sein. Ein dezentrales und schulortnah erreichbares Schwimmbad für den reinen Grundlagenunterricht, auch wenn das Becken nur 25 m Länge hätte, ist deshalb aus Sicht des Ortsbeirates für die Grundschulen genauso wie für die weiterführenden Schulen im Frankfurter Nordwesten nicht verzichtbar.