Haben Sie schon mal mit dem Rollator die Saalburgallee überquert?
Vorlagentyp: OF GRÜNE
Begründung
die Saalburgallee überquert? Der Magistrat wird gebeten,
- auf der Saalburgallee stadtauswärts an der Kreuzung mit der Wittelsbacherallee eine Fußgängerbedarfsampel einzurichten, mit der zwischen Wittelsbacherallee und Gagernstraße (noch vor dem U-Turn) die drei Fahrspuren der Saalburgallee hin zur Mittelinsel überquert werden können, 2. im gesamten Knotenbereich Saalburg-/Wittelsbacherallee die Fußwegführungen so herzurichten, dass sie auch von Rollator- und Rollstuhlfahrern mühelos befahren werden können und die optimale Fahrtroute auch mühelos erkennbar ist (Barrierefreiheit), 3. zu berichten, warum die 2009 für 2011 zugesagte Überarbeitung der Kreuzung samt Ampelanlage bis heute nicht erfolgt ist. Begründung:
- Der durch die Maßnahme zu 1) bewirkte Eingriff in den Kfz-Verkehrsfluss ist zwar auf den ersten Blick wenig erfreulich. Im Folgenden wird aber begründet, warum Alternativen schwer zu finden sind.
- Knotenpunktgeometrie und Ampelprogramm wurden für den Kfz-Verkehr optimiert und sind - mit kleinen Einschränkungen - in dieser Hinsicht erfolgreich. Die Anforderungen der barrierefreien Nutzung von Verkehrsanlagen wurden aber seinerzeit nicht berücksichtigt.
- Der Versuch, auf der südöstlichen Seite der Wittelsbacherallee diese etwa aus Richtung Habsburgerallee in Richtung Ernst-May-Platz weiter zu laufen oder gar die Straßenbahnhaltestelle Richtung Bornheim Mitte auf der Mittelinsel der Saalburgallee zu erreichen, endet für mobilitätseingeschränkte Personen in einer Tortur. Der gesamte Knotenpunkt muss umlaufen - respektive umfahren - werden. Dabei sind zu erledigen: Sechs ampelgeregelte Straßen-Übergänge und drei Paar Straßenbahnschienen (bei Fortsetzung des Wegs auf der Wittelsbacherallee statt zur Trambahn wird ein geregelter durch einen ungeregelten Überweg ersetzt). Besonders viele Niveauunterschiede treten bei der Querung der Saalburgallee auf der Bornheimer Seite auf: Gehweg, Radweg, Fahrbahn, Gehweg, Straßenbahntrasse, Gehweg, Fahrbahn, Radweg, Gehweg. Für den optimalen Weg zu den teilweise vorhandenen Absenkungen braucht man Rallye-Erfahrung. Die Querung der Straßenbahntrasse auf der Wittelsbacherallee im Südwesten der Kreuzung ist beschwerlich, weil sich die Gleise dort in Weichen verzweigen.
- Durch Inaugenscheinnahme wurde geprüft, ob es für die gewünschte Fußgänger-ampel einen alternativen Standort gibt, der zwar einen kleinen Umweg für Fußgänger erfordert, der aber zugleich den Kfz-Verkehrsfluss weniger einschränkt. a) Dies wäre z.B. der Fall, wenn man die Rotphase der Saalburgallee stadtauswärts einfach für eine Grünphase für die Fußgänger nutzen könnte und die Fußgänger zunächst über die Fahrspuren der Wittelsbacherallee gehen müssten, um dann irgendwie die Mittellage der Saalburgallee zu erreichen. Für dieses "irgendwie" käme als Ausgangspunkt nur die Mittelinsel der Wittelsbacherallee, zwischen Straßenbahnhaltestelle und Kreuzung infrage. Allerdings scheitern alle denkbaren Überwegführungen über die Fahrspuren der Saalburgallee daran, dass sie keinen Anknüpfungspunkt in der Mittellage der Kreuzung finden können, weil alle denkbaren Flächen durch Schienen und ggf. auch Schienenverkehr belegt sind. Alternativ müsste die zum U-Turn führende linke Fahrspur im Kurvenbereich für einen Gehweg geopfert werden, was aber einen erheblichen Eingriff in die Funktionalität darstellen würde. b) Eine alternative Positionierung unterhalb des U-Turns vor der Gagernstraße würde die Fußgänger hingegen nötigen, den U-Turn samt Straßenbahnschienen zu überqueren. Noch dazu fiele im Gegensatz zu a) auch die Nutzung vorhandener Rotphasen aus.
- Alle unter 4. genannten Lösungen würden ebenfalls die Errichtung einer Ampelanlage benötigen. Die oben unter 1) geforderte Lösung ist daher auch unter Kostengesichtspunkten nicht schlechter als andere Lösungen.
- Die unter 2) geforderten Maßnahmen können unabhängig von einer Änderung des Ampelprogramms realisiert werden.
- Der Magistrat hat 2007 mit der ST 1268 und 2009 mit der ST 561 auf Anregungen des Ortsbeirats hin mitgeteilt, dass er an der Kreuzung arbeiten wolle. In der ST 561 wurde eine Umsetzung im Jahr 2011 angekündigt. Dieses Jahr ist vorbei.
- Ein Bürger (Rollstuhlfahrer) schreibt: "Bitte verzeihen sie mir den Vergleich mit einem Schildbürgerstreich, aber anders kann ich es mir nicht erklären, warum ich zum Überqueren der Saalburgallee in Richtung Wittelsbacherallee (Stadtauswärtsseite) SECHS mal die Straßenseite wechseln muss (siehe dazu mein Bild im Anhang). Möchte ich die Straßenbahn an der Haltestelle erreichen, muss ich sogar SIEBEN mal die Straße überqueren, was auch hier mit meinem Rollstuhl sehr mühsam ist, denn die Fahrbahnen sind stark ausgefahren und weisen tiefe Spurrillen auf, die zu überquerenden Gleise an dieser Stelle haben Weichen, sind sehr grob gepflastert und sehr tief. Dort habe ich hohe Schwierigkeiten mich, gerade mit den kleinen Vorderrädern meines Rollstuhles, nicht in den Schienen zu verfangen. Hier habe ich schon Senioren beobachtet, die das mit ihrem Rollator auch nur mit Mühe bewerkstelligen konnten und teilweise einfach stecken geblieben sind...dem falschen Vorbild vieler betroffener Fußgängern, die Straße einfach illegal quer zu passieren, kann und will ich nicht folgen, da das viel zu gefährlich ist!!!" Anlage: Bild des Knotenpunkts Saalburg-/Wittelsbacherallee, alternative Fußwegführungen
Inhalt
S
A C H S T A N D : Antrag vom 16.10.2012, OF 200/4
Betreff: Haben Sie schon mal mit dem Rollator
die Saalburgallee überquert? Der Magistrat wird gebeten, 1. auf der Saalburgallee stadtauswärts an der
Kreuzung mit der Wittelsbacherallee eine Fußgängerbedarfsampel einzurichten,
mit der zwischen Wittelsbacherallee und Gagernstraße (noch vor dem U-Turn) die
drei Fahrspuren der Saalburgallee hin zur Mittelinsel überquert werden
können, 2. im gesamten
Knotenbereich Saalburg-/Wittelsbacherallee die Fußwegführungen so herzurichten,
dass sie auch von Rollator- und Rollstuhlfahrern mühelos befahren werden können
und die optimale Fahrtroute auch mühelos erkennbar ist (Barrierefreiheit),
3. zu
berichten, warum die 2009 für 2011 zugesagte Überarbeitung der Kreuzung samt
Ampelanlage bis heute nicht erfolgt ist. Begründung: 1. Der durch die Maßnahme zu 1) bewirkte Eingriff
in den Kfz-Verkehrsfluss ist zwar auf den ersten Blick wenig erfreulich. Im
Folgenden wird aber begründet, warum Alternativen schwer zu finden sind.
2. Knotenpunktgeometrie und Ampelprogramm wurden
für den Kfz-Verkehr optimiert und sind - mit kleinen Einschränkungen - in
dieser Hinsicht erfolgreich. Die Anforderungen der barrierefreien Nutzung von
Verkehrsanlagen wurden aber seinerzeit nicht berücksichtigt. 3. Der Versuch, auf der südöstlichen Seite der
Wittelsbacherallee diese etwa aus Richtung Habsburgerallee in Richtung
Ernst-May-Platz weiter zu laufen oder gar die Straßenbahnhaltestelle Richtung
Bornheim Mitte auf der Mittelinsel der Saalburgallee zu erreichen, endet für
mobilitätseingeschränkte Personen in einer Tortur. Der gesamte Knotenpunkt muss umlaufen - respektive
umfahren - werden. Dabei sind zu erledigen: Sechs ampelgeregelte
Straßen-Übergänge und drei Paar Straßenbahnschienen (bei Fortsetzung des Wegs
auf der Wittelsbacherallee statt zur Trambahn wird ein geregelter durch einen
ungeregelten Überweg ersetzt). Besonders viele Niveauunterschiede treten bei der
Querung der Saalburgallee auf der Bornheimer Seite auf: Gehweg, Radweg,
Fahrbahn, Gehweg, Straßenbahntrasse, Gehweg, Fahrbahn, Radweg, Gehweg. Für den
optimalen Weg zu den teilweise vorhandenen Absenkungen braucht man
Rallye-Erfahrung. Die
Querung der Straßenbahntrasse auf der Wittelsbacherallee im Südwesten der
Kreuzung ist beschwerlich, weil sich die Gleise dort in Weichen verzweigen.
4. Durch Inaugenscheinnahme wurde geprüft, ob es
für die gewünschte Fußgänger-ampel einen alternativen Standort gibt, der zwar
einen kleinen Umweg für Fußgänger erfordert, der aber zugleich den
Kfz-Verkehrsfluss weniger einschränkt. a) Dies wäre z.B. der Fall, wenn man die Rotphase
der Saalburgallee stadtauswärts einfach für eine Grünphase für die Fußgänger
nutzen könnte und die Fußgänger zunächst über die Fahrspuren der
Wittelsbacherallee gehen müssten, um dann irgendwie die Mittellage der
Saalburgallee zu erreichen. Für dieses "irgendwie" käme als Ausgangspunkt nur
die Mittelinsel der Wittelsbacherallee, zwischen Straßenbahnhaltestelle und
Kreuzung infrage. Allerdings scheitern alle denkbaren Überwegführungen über die
Fahrspuren der Saalburgallee daran, dass sie keinen Anknüpfungspunkt in der
Mittellage der Kreuzung finden können, weil alle denkbaren Flächen durch
Schienen und ggf. auch Schienenverkehr belegt sind. Alternativ müsste die zum U-Turn führende linke
Fahrspur im Kurvenbereich für einen Gehweg geopfert werden, was aber einen
erheblichen Eingriff in die Funktionalität darstellen würde. b) Eine alternative Positionierung
unterhalb des U-Turns vor der Gagernstraße würde die Fußgänger hingegen
nötigen, den U-Turn samt Straßenbahnschienen zu überqueren. Noch dazu fiele im
Gegensatz zu a) auch die Nutzung vorhandener Rotphasen aus. 5. Alle unter 4. genannten Lösungen würden
ebenfalls die Errichtung einer Ampelanlage benötigen. Die oben unter 1)
geforderte Lösung ist daher auch unter Kostengesichtspunkten nicht schlechter
als andere Lösungen. 6. Die unter 2) geforderten Maßnahmen können
unabhängig von einer Änderung des Ampelprogramms realisiert werden. 7. Der Magistrat hat 2007 mit der ST 1268 und 2009
mit der ST 561 auf Anregungen des Ortsbeirats hin mitgeteilt, dass er an der
Kreuzung arbeiten wolle. In der ST 561 wurde eine Umsetzung im Jahr 2011
angekündigt. Dieses Jahr ist vorbei. 8. Ein Bürger (Rollstuhlfahrer) schreibt: "Bitte verzeihen sie mir den
Vergleich mit einem Schildbürgerstreich, aber anders kann ich es mir nicht
erklären, warum ich zum Überqueren der Saalburgallee in Richtung
Wittelsbacherallee (Stadtauswärtsseite) SECHS mal die Straßenseite wechseln
muss (siehe dazu mein Bild im Anhang). Möchte ich die Straßenbahn an der
Haltestelle erreichen, muss ich sogar SIEBEN mal die Straße überqueren, was
auch hier mit meinem Rollstuhl sehr mühsam ist, denn die Fahrbahnen sind stark
ausgefahren und weisen tiefe Spurrillen auf, die zu überquerenden Gleise an
dieser Stelle haben Weichen, sind sehr grob gepflastert und sehr tief. Dort
habe ich hohe Schwierigkeiten mich, gerade mit den kleinen Vorderrädern meines
Rollstuhles, nicht in den Schienen zu verfangen. Hier habe ich schon Senioren
beobachtet, die das mit ihrem Rollator auch nur mit Mühe bewerkstelligen
konnten und teilweise einfach stecken geblieben sind...dem falschen Vorbild
vieler betroffener Fußgängern, die Straße einfach illegal quer zu passieren,
kann und will ich nicht folgen, da das viel zu gefährlich ist!!!" Anlage: Bild des Knotenpunkts
Saalburg-/Wittelsbacherallee, alternative Fußwegführungen Antragsteller:
GRÜNE
Vertraulichkeit: Nein Beratung im Ortsbeirat: 4 Beratungsergebnisse: 15. Sitzung des OBR 4
am 30.10.2012, TO I, TOP 13 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 1648 2012
Die
Vorlage OF 200/4 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme