Benennung eines Platzes im Ortsbezirk 12 (Kalbach-Riedberg) in „Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz“
Vorlagentyp: OA
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung vom 30.08.2013, OA 418 entstanden aus Vorlage:
OF 269/12 vom
18.08.2013 Betreff: Benennung eines Platzes im Ortsbezirk 12
(Kalbach-Riedberg) in "Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz"
Vorgang: M 122/13 Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der einstimmig gefasste Beschluss des Ortsbeirates 12
vom 15. März 2013, § 2907, wonach der bisher unbenannte Platz (Nr. 8514)
östlich der Altenhöferallee, zwischen Johann-Beyer-Weg und Magda-Spiegel-Weg,
nach Ewald-Heinrich von Kleist benannt werden soll, wird zeitnah umgesetzt.
Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis,
dass für die Umsetzung dieses Beschlusses von dem Leitfaden zur
Straßenbenennung in Frankfurt am Main insofern abgewichen wird, als der zu
Ehrende noch keine fünf Jahre tot ist. Die Stadtverordnetenversammlung hält an
dem Grundsatz, Benennungen nach Personen erst fünf Jahre nach deren Tod
vorzunehmen, zwar fest, erachtet im vorliegenden Fall aber eine Ausnahme davon
für vertretbar, da die mit der Namensgebung zu würdigenden Verdienste, das
heißt im Wesentlichen die Beteiligung an dem von Claus Schenk Graf von
Stauffenberg und seinen Mitverschwörern geplanten Attentat auf Adolf Hitler,
hinreichend lange zurück liegen, um heute "objektiv
gewürdigt" (M 122) werden zu können. Eine Verwechslungsgefahr mit der Kleiststraße besteht
nicht, da die zwei Vornamen des zu Ehrenden (Ewald-Heinrich), der Namenszusatz
"von" und die Bezeichnung "Platz" für einen deutlichen Unterschied sorgen.
Begründung: Der Anfang März dieses Jahres verstorbene
Ewald-Heinrich von Kleist war der letzte Überlebende aus dem Kreis der
Hitler-Attentäter um Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Ewald-Heinrich von
Kleist wurde von Claus Schenk Graf von Stauffenberg für den Widerstand gegen
Adolf Hitler geworben. Nachdem der für das Sprengstoffattentat auf Hitler
ausgesuchte Axel von dem Bussche 1944 an der Ostfront schwer verwundet worden
war und somit nicht mehr für das Attentat zur Verfügung stand, erklärte sich
von Kleist bereit, das Attentat auszuführen. Das Vorhaben scheiterte aber, da
Hitler den Termin, bei dem das Attentat ausgeübt werden sollte, verschob.
Später fungierte von Kleist am 20. Juli 1944 im Bendlerblock in Berlin als
Unterstützer und Helfer der Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
Da der Ortsbeirat die an dem zu
benennenden Platz beginnende Straße bereits vor einiger Zeit nach Claus Schenk
Graf von Stauffenberg in Graf-von-Stauffenberg-Allee benannt hat, bietet es
sich geradezu an, an dieser Stelle eine Benennung nach dem letzten überlebenden
Hitler-Attentäter vorzunehmen. Diese Chance würde vertan, wenn man jetzt aus
formalistischen Gründen eine andere Benennung vornehmen würde. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 12
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Vortrag des
Magistrats vom 29.07.2013, M 122
Zuständige Ausschüsse:
Ausschuss für
Planung, Bau und Wohnungsbau Versandpaket: 04.09.2013 Beratungsergebnisse: 23. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 30.09.2013, TO I, TOP
44 Bericht: TO II
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: Der Vorlage OA 418 wird in der
vorgelegten Fassung zugestimmt. Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FREIE WÄHLER und Piraten
gegen FDP (= vereinfachtes Verfahren) Sonstige Voten/Protokollerklärung:
RÖMER und REP (= Annahme) ÖkoLinX-ARL (= Ablehnung)
25. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 10.10.2013, TO II, TOP 38
Beschluss: Der Vorlage OA 418 wird in der vorgelegten Fassung
zugestimmt. Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FREIE WÄHLER, Piraten,
RÖMER und REP gegen FDP (= vereinfachtes Verfahren)
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
ÖkoLinX-ARL (= Ablehnung) Beschlussausfertigung(en): § 3801, 25. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 10.10.2013 Aktenzeichen: 62 2