Neue Straßenbahnlinie zur Entlastung des Frankfurter Nordwestens
Vorlagentyp: OA
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung vom 11.09.2018, OA 298 entstanden aus Vorlage:
OF 302/7 vom
11.09.2018 Betreff: Neue Straßenbahnlinie zur Entlastung des
Frankfurter Nordwestens Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird gebeten, zu prüfen und zu
berichten, ob im Frankfurter Nordwesten eine Straßenbahnlinie (auch als Teil
eines zu planenden Ringbahnsystems) entsprechend des unten geschilderten
Verlaufs sinnvoll ist und welche Auswirkungen die Planung
für eine solche Straßenbahnlinie auf die Planungen für die
Regionaltangente West (RTW) hat. Der Verlauf soll vom Nordwestzentrum zum Praunheimer
Weg und zum Gewerbegebiet Praunheim (nördlich der Heerstraße) führen. Über die
Gleise zur VGF-Zentralwerkstatt soll sie die Guerickestraße erreichen. In der
Guerickestraße, am Seegewann und in der Gaugrafenstraße bis zur
Westerbachstraße soll sie im Straßenraum integriert werden. Eine Verlängerung
entlang des Westerbaches mit Anbindung der Postsiedlung bis zum Westbahnhof
(ggf. als Zweisystemfahrzeug) zur S-Bahn soll geprüft werden. Begründung: Seit Jahren steigt in Frankfurt die Zahl der
Einwohnerinnen und Einwohner, Arbeitsplätze und Pendler. Der Ausbau der
Verkehrsinfrastruktur (ÖPNV und Straßennetz) wuchs nicht in ausreichendem Maße
mit. Im Frankfurter Nordwesten wird dies deutlich an der zunehmenden
Überlastung der Hauptstraßen wie der Bernadottestraße, der Heerstraße (mit der
Ludwig-Landmann-Straße als Zubringer von der Autobahn), der Guerickestraße und
der Westerbachstraße. Der öffentliche Personennahverkehr entlastet die Straßen
nur ungenügend, da er in Ostwestrichtung und Westostrichtung durch Omnibusse
erbracht wird, die ihrerseits im Berufsverkehr meist im Stau stehen und daher
keine attraktive Alternative zum Individualverkehr sind. Leidtragende sind
nicht nur die Verkehrsteilnehmer wegen verlorener Zeit und Stress; Leidtragende
sind insbesondere die hiesigen Einwohner wegen der Lärm- und Abgasemissionen.
Eine Entlastung Praunheims durch eine Umfahrung war in den letzten 80 Jahren
politisch nicht umsetzbar. Eine Entlastung von Rödelheim und Sossenheim durch
weitere Anschlüsse an das Autobahnnetz wird von Bund und Land abgelehnt, da das
Fernstraßennetz für die Lösung innerörtlicher Verkehrsprobleme nicht in
Anspruch genommen werden soll. Gut angenommen werden in Frankfurt Straßenbahn,
Stadtbahn und S-Bahn, wenn sie unabhängig vom Stau des Straßenverkehrs eine
schnelle und leistungsfähige Verbindung herstellen. Eine Verbesserung des ÖPNV im schon überlasteten
Frankfurter Nordwesten ist dringend geboten, da beabsichtigt ist, - nördlich der Heerstraße das
Gewerbegebiet zu erweitern und/oder eventuell Wohnungen zu bauen, - die Niederlassung von Continental
zu vergrößern und - das
Areal westlich der Gaugrafenstraße intensiv gewerblich zu nutzen. Eine Anbindung der Linie an das S-Bahn-Netz im
Westbahnhof wäre eine attraktive Alternative für die pendelnden Autofahrer aus
dem und in das Umland. Der vorgeschlagene Streckenverlauf bietet sich an, da
das Nordwestzentrum als ein Endpunkt nicht nur ein Einkaufszentrum, sondern
auch ein Verkehrsknoten des ÖPNV ist. Gemeinsam könnte eine Trasse mit der
geplanten RTW Richtung Praunheim genutzt werden. Ob ober- oder unterirdisch
müsste abgewogen werden. Am Praunheimer Weg könnte eine Station den Schülern
sowie den Nordweststädtern dienen. Am nördlichen Ende des Steinbacher Hohles
könnte eine neue Siedlung sowie das Gelände des Nordwestkrankenhauses an den
ÖPNV angeschlossen werden. Wird nun die Trasse unweit der Heerstraße geführt,
dient die Bahn sowohl der Siedlung Praunheim als auch dem künftigen
Gewerbegebiet (und/oder Wohngebiet) nördlich der Heerstraße. Nach Kreuzen der Ziegelei-Allee kann die Bahn die
Betriebsgleise zur VGF-Zentralwerkstatt bis zur Guerickestraße nutzen. Das
Profil der Guerickestraße, am Seegewann und der Gaugrafenstraße erlauben eine
Mittellage der Gleise. In der Guerickestraße können die Einkaufsmärkte
einerseits und andererseits das vergrößerte Continental-Werk angeschlossen
werden. Am Seegewann bietet sich eine Station an, die das Wohn- und
Gewerbegebiet der Eschborner Landstraße erschließt. Eine weitere Station müsste
einerseits das vorhandene und andererseits das beabsichtigte (westliche)
Gewerbegebiet an der Gaugrafenstraße erschließen. Im Bereich der
Westerbachstraße wären Umsteigebeziehungen zum Busverkehr sinnvoll. Nun bietet
sich parallel zum Westerbach eine eigene Trasse an. Angebunden werden kann hier
das westliche Wohngebiet Rödelheims. Das Naherholungsgebiet "Biegwald" und anschließend
die Postsiedlung können nun ebenfalls mit der Bahn erreicht werden. Die etwa
2.000 neuen Wohneinheiten des vorgesehenen "Schönhof-Viertels" können ebenfalls
angebunden werden. Der Westbahnhof als Ziel bietet die Möglichkeit für die
Pendler, nun von hier aus schnell mit der S-Bahn das Umland zu erreichen.
Quelle: Thomas Rätzke Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 7
Vertraulichkeit: Nein Nebenvorlage:
Anregung vom
25.10.2018, OA 315
Antrag vom
25.10.2018, OF
356/8 dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 08.02.2019, B 34 Zuständige
Ausschüsse:
Haupt- und Finanzausschuss
Verkehrsausschuss Beratung im
Ortsbeirat: 2, 8 Versandpaket: 19.09.2018 Beratungsergebnisse: 26. Sitzung des OBR 8
am 25.10.2018, TO I, TOP 26 Beschluss: Anregung OA 315 2018
1. Der Vorlage
OA 298 wird zugestimmt. 2. Die Vorlage OF 356/8 wird in der vorgelegten
Fassung beschlossen.
Abstimmung:
zu 1. 4 SPD, CDU, LINKE., FDP und FREIE WÄHLER
gegen 1 SPD und GRÜNE (= Ablehnung) bei Enthaltung BFF
zu 2. 4 SPD, CDU, LINKE., FDP und FREIE WÄHLER
gegen 1 SPD und GRÜNE (= Ablehnung) bei Enthaltung BFF
26. Sitzung des OBR 2
am 29.10.2018, TO I, TOP 42 Beschluss: Die Vorlage OA 298 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 25. Sitzung des
Verkehrsausschusses am 30.10.2018, TO I, TOP 30
Bericht: TO II
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: 1. Es dient zur Kenntnis, dass der Verkehrsausschuss
die Beratung der Vorlage OA 298 auf den Haupt- und Finanzausschuss delegiert
hat. 2. Es dient zur Kenntnis, dass der Verkehrsausschuss
die Beratung der Vorlage OA 315 auf den Haupt- und Finanzausschuss delegiert
hat. Abstimmung:
zu 1. CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE. und FDP
zu 2. CDU, SPD, GRÜNE, AfD, LINKE. und FDP
26. Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses am 06.11.2018, TO I, TOP 35
Bericht: TO II
Die Stadtverordnetenversammlung wolle
beschließen: 1. Der Vorlage OA 298 wird mit der Maßgabe zugestimmt,
die Straßenbahn bei der Fortschreibung des GVP zu untersuchen.
2. Der Vorlage
OA 315 wird mit der Maßgabe zugestimmt, den Vorschlag bei der Fortschreibung
des GVP zu untersuchen.
Abstimmung:
zu 1. CDU, SPD und GRÜNE gegen AfD und LINKE. (=
Annahme), FDP und FRAKTION (= Prüfung und Berichterstattung) sowie BFF (=
Annahme im Rahmen OA 315) zu 2. CDU, SPD und GRÜNE gegen AfD (=
vereinfachtes Verfahren), LINKE. und BFF (= Annahme) sowie FDP und FRAKTION
(= Prüfung und Berichterstattung) Sonstige Voten/Protokollerklärung zu
1: FRANKFURTER und ÖkoLinX-ARL (OA 298 und OA 315 = Annahme)
28. Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 08.11.2018, TO II, TOP 50
Beschluss: 1. Der Vorlage
OA 298 wird mit der Maßgabe zugestimmt, die Straßenbahn bei der
Fortschreibung des GVP zu untersuchen. 2. Der Vorlage
OA 315 wird mit der Maßgabe zugestimmt, den Vorschlag bei der Fortschreibung
des GVP zu untersuchen.
Abstimmung:
zu 1. CDU, SPD und GRÜNE gegen AfD, LINKE., FRANKFURTER
und ÖkoLinX-ARL (= Annahme ohne Zusatz), FDP und FRAKTION (= Prüfung und
Berichterstattung) sowie BFF (= Annahme im Rahmen OA 315)
zu 2. CDU, SPD und GRÜNE gegen AfD (= vereinfachtes
Verfahren), LINKE., BFF, FRANKFURTER und ÖkoLinX-ARL (= Annahme ohne Zusatz)
sowie FDP und FRAKTION (= Prüfung und Berichterstattung)
Beschlussausfertigung(en): § 3352, 28. Sitzung
der Stadtverordnetenversammlung vom 08.11.2018 Aktenzeichen: 92 11