Heinrich-Lübke-Siedlung: Durch ganzheitlichen Ansatz die Nachhaltigkeit der Sanierung des Wohngebietes sichern!
Begründung
ganzheitlichen Ansatz die Nachhaltigkeit der Sanierung des Wohngebietes sichern! Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen: Der Magistrat wird gebeten, zu prüfen und zu berichten ob im Sinne eines ganzheitlichen Sanierungskonzeptes für die Heinrich-Lübke-Siedlung, Maßnahmen zur beruflichen Ausbildung von Jugendlichen - ähnlich wie bei der Sanierung der Wohnquartiere Ahornstraße und Friedrich-Ebert-Siedlung geschehen - eingeleitet werden können. Begründung: Die Sanierung der Heinrich-Lübke-Siedlung in Praunheim im Rahmen eines Modellprojektes wird von der CDU-Fraktion im Römer begrüßt. Anstoß zu dieser Maßnahme bildet die Studie "Frankfurt für Alle" von Albert Speer und Partner, die eine Vision für die Entwicklung Frankfurts bis zum Jahr 2030 entwirft. Zur Sanierung des Wohnquartiers heißt es darin, dass hier gezeigt werden solle, "wie ökologische, soziale, technische, wirtschaftliche und gestalterische Neuerungen miteinander verbunden werden könnten." Die zwischen 1977 und 1982 erbaute Heinrich-Lübke-Siedlung gilt zwar heute nicht mehr als "sozialer Brennpunkt", wird jedoch noch als "problematischer Stadtteil" bezeichnet. In den 600 Geschosswohnungen mit Sozialbindung leben rund 2000 Menschen. Ein hoher Anteil der Bewohner hat einen Migrationshintergrund oder bezieht Transferleistungen, wie es im Amtsdeutsch heißt. Insbesondere für viele Jugendliche in der Siedlung ergeben sich daraus Hürden für den erfolgreichen Abschluss ihrer schulischen Laufbahn und den Einstieg in das Berufsleben. Dies gilt vor allem im Hinblick auf eine Berufsausbildung. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass eine bloße Sanierung der Wohnungen und des Wohnumfeldes oft nicht ausreicht. Wenn die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Quartier und den Sanierungsmaßnahmen ausbleibt, ist der Erhalt der neuen Wohn- und Lebensqualität nicht nachhaltig gesichert. Die Stadt Frankfurt und insbesondere die ABG-Holding hat jedoch bereits Erfahrungen damit gemacht, wie man in als nicht unproblematisch geltenden Wohnquartieren die Wohnqualität nachhaltig verbessern kann. Als positive Beispiele lassen sich die Sanierung der Friedrich-Ebert-Siedlung entlang der Tevesstraße im Gallus und die Sanierung des Wohnquartiers in der Ahornstraße in Griesheim anführen. Die Werkstatt Frankfurt hatte Ende der 90er Jahre die Jugendlichen aus diesem Quartier eingestellt. Betreuer brachten den jungen Männern bei, wie sie ihre Wohnungen sanieren können. Ausbildung und praktische Tätigkeit qualifizierten die Jugendlichen für den Arbeitsmarkt. Nach Aussage des Geschäftsführers der Werkstatt, Herrn Conrad Skerutsch " findet man dort heute keine Graffiti mehr, die Jugendlichen haben Selbstwertgefühl entwickelt und identifizieren sich mit ihrem Stadtteil". Das gleiche Bild zeigt sich in der Friedrich-Ebert-Siedlung, wo Wohnblöcke aus den 30er Jahren von der ABG-Holding vorbildlich saniert wurden. Dabei wurde nach Auskunft des Geschäftsführers der ABG-Holding, Herrn Frank Junker "ein Großteil der Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Werkstatt Frankfurt ausgeführt, was eine Unterstützung von Arbeitssuchenden bei der Integration in den Arbeitsmarkt zur Folge hat". Die Werkstatt Frankfurt nämlich vermittelt Arbeitssuchenden qualifizierende Beschäftigung und trägt so zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit bei.