Vor 20 Monaten habe ich den Magistrat nach dem Termin für den im Koalitionsvertrag vereinbarten autofreien Sonntag gefra
Vorlagentyp: F
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S
A C H S T A N D : Frage
vom 20.09.2018, F 1431 Vor 20 Monaten habe ich den
Magistrat nach dem Termin für den im Koalitionsvertrag vereinbarten autofreien
Sonntag gefragt, der jährlich im Sommerhalbjahr stattfinden soll. Der
Verkehrsdezernent kündigte an, dass dieser erstmals in 2018 in Frankfurt
veranstaltet werde. Ich frage den Magistrat: Im Sommerhalbjahr 2018 hat kein autofreier Sonntag
in Frankfurt stattgefunden, und es wurde der Stadtverordnetenversammlung auch
kein Konzept vorgestellt, warum nicht? Antwort des Magistrats: Stadtrat
Klaus Oesterling: Bereits in der neunten und 20. Fragestunde hat
der Magistrat zum autofreien Sonntag Stellung genommen und insbesondere auf die
erhöhten Sicherheitsanforderungen hingewiesen. Daran hat sich nichts geändert.
Insbesondere vor dem Hintergrund des bei derartigen Veranstaltungen
erforderlichen Aufwands beim Thema Sicherheit wurde bisher seitens des
Magistrats noch keine Möglichkeit gefunden, einen autofreien Sonntag, der mit
den Sicherheitsanforderungen kompatibel ist, mit vertretbarem Aufwand
durchzuführen. Stadtverordnetenvorsteher Stephan
Siegler: Die erste Zusatzfrage kommt von Herrn
Stadtverordneten Brillante von den FRANKFURTERN. Bitte! Stadtverordneter Luigi Brillante, FRANKFURTER: (Zusatzfrage) Ist es in dieser Koalition üblich,
dass Sachen, die im Koalitionsvertrag beschlossen und verankert sind, nicht
umgesetzt werden? Ich meine, es muss doch eine Lösung gefunden werden. Der
autofreie Sonntag ist eine gute Sache. Er findet in vielen europäischen Städten
statt. Ich glaube, er würde auch hier von der Bevölkerung sehr gut aufgenommen
werden. Stadtrat Klaus Oesterling:
(fortfahrend) Herr Kollege Brillante, Sie
entschuldigen, wenn ich Ihren Ausführungen leider nicht folgen konnte. Ich war
so auf den Kollegen Kliehm fixiert, dass ich nicht mitbekommen habe, was Sie
gesagt haben. Stadtverordnetenvorsteher Stephan
Siegler: Herr Brillante, es wäre hilfreich gewesen, wenn Sie
sich zu Wort gemeldet hätten, bevor Sie mit Ihrer ersten Zusatzfrage
loslegen. Stadtverordneter Luigi Brillante, FRANKFURTER: (fortfahrend) Ich gehe davon
aus, dass der Fragesteller immer die erste Zusatzfrage stellen darf. Stadtverordnetenvorsteher Stephan
Siegler: Das stimmt im Prinzip auch. Jedoch müssen Sie uns
durch Melden signalisieren, dass Sie eine Frage stellen möchten. Stadtverordneter Luigi Brillante,
FRANKFURTER: (fortfahrend) Jetzt mache ich das. Dann wiederhole
ich die Frage. Ich habe gefragt, ob es Usus ist, dass Sachen, die mit dem
Koalitionsvertrag dieser Koalition beschlossen wurden, dann doch nicht
durchgesetzt werden. Es kann sicherlich eine Lösung für die Hindernisse, die
Sie genannt haben, gefunden werden. Ich darf daran erinnern, dass der autofreie
Sonntag in vielen europäischen Städten schon seit Langem durchgeführt und von
der Bevölkerung auch mit Freude aufgenommen wird. Er gleicht vielerorts einem
Straßenfest. Ich kann aus verschiedenen Städten berichten. Stadtrat Klaus
Oesterling: (fortfahrend) Kollege Brillante, zunächst möchte
ich auf Ihre letzte Bemerkung eingehen, weil sich das immer durch die Medien
und durch die Beiträge zieht. Wenn in anderen Städten vom autofreien Sonntag
die Rede ist, besteht der Glaube, die ganze Stadt wäre einen Tag lang autofrei.
Wenn Sie sich einmal mit dem Thema befassen, werden Sie feststellen, dass das
so nirgendwo stattfindet, sondern da einmal ein Stück Hochstraße oder in
Würzburg eine Straße in der Innenstadt autofrei ist. Die Debatte wurde damals zu dem Zeitpunkt begonnen,
als der Kollege Sikorski den Vorschlag gemacht hat, einen autofreien Sonntag in
der Art und Weise zu gestalten, dass die Hauptwache autofrei wird. Jetzt haben
wir das autofreie Jahr an der Hauptwache. Das kann man gar nicht mehr
praktizieren. Ich bitte um Nachsicht. Wir diskutieren mit den
Sicherheitsbehörden und die machen weitgehende Auflagen, wenn es sich um eine
flächenhafte Veranstaltung handelt. Wenn jetzt wirklich große Teile der Stadt
im Rahmen einer Veranstaltung autofrei werden sollen, dann gibt es hohe
Anforderungen an die Sicherheitsorgane, beispielsweise hinsichtlich der
Sicherung der Einfahrten. Man müsste einen riesen Aufwand betreiben, auch bei
linienhaften Ereignissen. Ihre Eingangsfrage, ob die Koalition jetzt nicht
mehr zu dem steht, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, beantworte ich
dahin gehend, dass fast alle Dinge, die in der Koalitionsvereinbarung stehen,
auch im Laufe dieser Wahlperiode umgesetzt werden. Bei den wenigen, bei denen
das im Moment noch nicht absehbar ist, bemühen wir uns darum. Wir würden uns
natürlich freuen, wenn Sie uns mit Ihren Vorschlägen unterstützen können.
(Beifall) Stadtverordnetenvorsteher Stephan
Siegler: Die zweite Zusatzfrage kommt von
Herrn Kliehm von der LINKEN. Bitte! Stadtverordneter Martin Kliehm,
LINKE.: (Zusatzfrage) Bevor die GRÜNEN die Idee geklaut
haben, kam der Antrag ursprünglich von mir.
(Zurufe) Am 16.09.2018 war in Brüssel wieder großräumig
autofreier Sonntag. Könnten Sie sich vorstellen, dass sich der Magistrat mit
anderen europäischen Städten, in denen nicht nur eine kleine Straße gesperrt
ist, in Verbindung setzt und sich insbesondere bezüglich der Sicherheitsaspekte
mit ihnen berät? Es gibt Eurocities oder solche Gremien. Stadtrat Klaus
Oesterling: (fortfahrend) Wir sind damit gesegnet, dass wir
die Auflagen der deutschen Sicherheitsbehörden zu erfüllen haben. Das ist
natürlich eine feststehende Rahmenbedingung. Was jetzt Ihren Vorwurf angeht,
die GRÜNEN hätten Ihnen die Ideen geklaut, das soll in der Politik durchaus
zulässig sein, dass man Ideen klaut. Das soll auch von der Linkspartei schon
einmal praktiziert worden sein. Aber vielleicht wechseln Sie einmal die Partei,
dann ist die Chance, dass Ihre Vorschläge umgesetzt werden, höher.
(Heiterkeit) Antragstellende Person(en):
Stadtv. Luigi
Brillante Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Antrag vom
12.11.2018, OF
784/1