Stromanschlüsse am Mainkai
Bericht
In der Vergangenheit waren wiederholt Beschwerden über Geruchs- und Lärmimmissionen durch am Untermainkai liegende Schiffe, deren Dieselmotoren für die Stromversorgung dauerhaft betrieben werden und so die Aufenthaltsqualität am Untermainkai und in der näheren Umgebung einschränken, vorgebracht worden. Eine Alternative zum Motorenbetrieb gibt es mangels einer alternativen Infrastruktur zur Energieversorgung nicht. Eine Verbesserung dieser Situation könnte mit der Einrichtung von Landstromanschlüssen erreicht werden, welche den Betrieb der Schiffsmotoren überflüssig machen und damit die Emission von Lärm und Luftschadstoffen reduzieren würde. Verschiedene Initiativen zur Planung oder Herstellung von Landstromanschlüssen waren in der Vergangenheit stets aus denkmalschutzrechtlichen, stadtgestalterischen oder hochwasserschutzrechtlichen Vorbehalten nicht weiterverfolgt worden. Aus diesem Grunde hat die Stadtverordnetenversammlung 2018 für eine Machbarkeitsstudie zur Installation von Landstromanschlüssen 40.000 Euro im Haushalt bereitgestellt. Das Ergebnis der Studie wurde am 05.12.2019 den Stadtverordneten vorgestellt: Untersucht wurden zwei Varianten einer Stromversorgung mit unterschiedlicher Gestaltung des öffentlichen Raums und davon abhängig unterschiedlichem wirtschaftlichen Aufwand. Der Magistrat hat nach der Präsentation begonnen, in der Studie enthaltene Aufgabenstellungen zu bearbeiten. Dazu gehört eine Analyse, wie viele Energieterminals für Flusskreuzfahrtschiffe benötigt werden. Aus dem von der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF) in Auftrag gegebenen Masterplan Tourismus 2030 erwartet der Magistrat im laufenden Jahr Aussagen zu diesem Segment. Zur technisch aufzubauenden Leistung des Stromnetzes weist die Studie auf die gleichzeitige Nutzung im Rahmen von Volksfesten am Mainufer hin. Hinzu kommt der wachsende Bedarf an elektrischen Kfz-Ladesäulen in der Innenstadt. Dies beeinflusst die technischen Parameter. Die Studie enthält weiter den Hinweis, im Vorfeld konkreter weiterer Planungen zu klären, wie die erforderlichen Funktionen nach dem Energierecht verteilt werden sollen. Dazu laufen Gespräche mit der Mainova AG. Die Studie empfiehlt auch, auf bereits erprobte Produkte zurück zu greifen. Die dem Magistrat bekannten bestehenden Anlagen an deutschen Flusshäfen sind überwiegend neu errichtet worden. Infolge der Coronapandemie sind diese Energieterminals nur teilweise in Betrieb, sodass deren Eigenschaften unter Volllast nicht praktisch erfahren werden können. Der Magistrat wird diese vorbereitenden Arbeiten im Jahr 2021 weiterführen. Der nächste Planungsschritt hin zu einer Herstellung erfordert eine Festlegung, welche der Varianten weiter zu verfolgen ist. Diese Festlegung ist von denkmalschutzrechtlichen, stadtgestalterischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten abhängig. Zu den diesbezüglichen Erwägungen liegt kein Sachstand vor. Es wird weiter berichtet.
Beratungsverlauf 2 Sitzungen
SPD, CDU, GRÜNE, LINKE., FDP, BFF, Die PARTEI und U.B. gegen ÖkoLinX-ARL (= Zurückweisung)
GRÜNE, CDU, SPD, LINKE., FDP, AfD, Volt, BFF-BIG gegen ÖkoLinX-ELF (= Zurückweisung)