Maßnahme „Galluswarte/Schöneres Frankfurt“ hier: Ergebnis des Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil Stadtteileingang Galluswarte mit anschließendem VOF-Verfahren
Vorlagentyp: B
Inhalt
S A C H S T A N D :
Bericht des Magistrats vom 29.07.2013, B
383 Betreff: Maßnahme "Galluswarte/Schöneres
Frankfurt" hier: Ergebnis des Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil
Stadtteileingang Galluswarte mit anschließendem VOF-Verfahren
Einleitung Im Bericht des Magistrates vom 13.05.2011 (B 240)
wurden die Ziele und der Ablauf des Wettbewerbs Galluswarte" beschrieben. Durch
den Beschluss des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 15.08.2011 (§
412) wurde der Bericht zur Kenntnis genommen. Nach Abschluss des Wettbewerbes mit dem
angeschlossenen VOF-Verfahren soll nun über die Ergebnisse berichtet und das
weitere Vorgehen erläutert werden. Ziele und Aufgabenstellung des Wettbewerbes Die Umgestaltung der Eingangssituation in den
Stadtteil Gallus, an der S-Bahn-station bzw. im Bereich des Kulturdenkmals
Galluswarte, steht bereits seit 2003 im Fokus der "Sozialen Stadt Gallus". Die
Aufwertung der Eingangssituation in den Stadtteil Gallus ist erklärtes Ziel der
sozialen Stadterneuerung und als Kernprojekt im "Integrierten Handlungskonzept
Soziale Stadt Gallus" verankert. Vorbedingung für die nun anstehende komplexe
städtebauliche Gestaltungsaufgabe waren z. B. die Entkernung und behutsame
Sanierung des Denkmals Galluswarte, die in den Jahren 2009 - 2011 erfolgte. Die
Entkernung und Sanierung des historischen Wartenturmes wurde von der Sozialen
Stadt initiiert und aus städtischen Mitteln finanziert. Als weiterer Schritt
wurde ein Realisierungswettbewerb zur Verlagerung bzw. für den Neubau einer
zeitgemäßen Toilettenanlage in direkter Nähe zum Eingang der S-Bahnstation
bereits durchgeführt. Dies war gleichzeitig Auftakt zur grundsätzlichen
Klärung der stadträumlichen und verkehrlichen Gesamtsituation des Knotenpunktes
an der Galluswarte. Hierfür sollten in einem nächsten Schritt durch einen
städtebaulichen Realisierungswettbewerb die Möglichkeiten einer stadträumlichen
Gestaltung am Stadtteileingang Galluswarte ermittelt werden. Ziel des
Wettbewerbes und der anschließenden Realisierung soll die signifikante
Aufwertung der Gesamtsituation Galluswarte, bestehend aus dem Bereich
Bahnunterführung, Straßenbahnhaltestelle und der Eingangssituation zur
S-Bahnstation sowie des angrenzenden Stadtraumes mit der Inselfläche und dem
Kulturdenkmal Galluswarte sein. Zukünftig soll der Wartenturm durch eine Illumination
besser im Stadtraum wahrgenommen werden. Darüber hinaus soll der untere Bereich
des Turmes kontrolliert zugänglich gemacht werden.
Bearbeitungsbereich Wettbewerbsverfahren Im Vorfeld des Wettbewerbes wurden insgesamt 4
Veranstaltungen durchgeführt, zu denen neben den Anwohnern alle wichtigen
politischen Stadtteilinstitutionen wie Ortsbeirat und Stadtteilbeirat Soziale
Stadt Gallus eingeladen waren. Dabei sind der Zweck und die Ziele des
Wettbewerbs wie auch die Inhalte des Auslobungstextes im Einzelnen intensiv mit
den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und eruiert worden. Die
Beteiligungsveranstaltungen fanden am 06.09.2010, am 27.09.2010, am 04.10.2010
sowie am 08.11.2010 statt. Die Anregungen aus diesen
Beteiligungsveranstaltungen sind in die Auslobung zum Wettbewerb eingeflossen.
Darüber hinaus wurde in einer Veranstaltung am 25.05.2011 über die Inhalte der
Auslobung informiert. Der Wettbewerb war als Realisierungswettbewerb mit
Ideenteil (Hochbau) ausgeschrieben. Im Realisierungsteil ist die Lichtplanung
der Überführung, die Freianlagen, aber auch schon ein hochbaulicher Anteil
enthalten. Dabei sollte eine Lösung zur Sicherung des Eingangs zur Warte
gefunden werden. Der Ideenteil befasste sich mit einer weitergehenden Lösung
mit einem Investor / Betreiber, z. B. für ein Café, der jedoch noch nicht
gefunden ist. Die Stadtverordneten wurden über die Ziele und Inhalte in einem
vorherigen Bericht (B 240 vom 13.05.2011) informiert. Der Wettbewerb "Stadtteileingang Galluswarte" wurde
mit folgendem zeitlichen Ablauf durchgeführt:
- Bekanntmachung des
Wettbewerbs 24. Mai 2011
- Ende der Teilnahmebewerbung 22.
Juni 2011 - Sitzung der Auswahlkommission
05. Juli 2011 - Benachrichtigung der Teilnehmer, Versand der
Unterlagen 06. Juli
2011 - Verbindliche Teilnahmeerklärung der ausgewählten
Büros 11. Juli
2011 - Schriftliche Rückfragen bis 14. Juli 2011
-
Rückfragenkolloquium 21. Juli
2011 - Versand des Protokolls zum Kolloquium
26. Juli 2011
- Abgabe der
Wettbewerbsarbeiten 05. September 2011
- Sitzung des Preisgerichts 27. September 2011
- Ausstellung der
Arbeiten im Gallustheater
11. bis 25.Oktober 2011
Bei der Preisgerichtssitzung waren
neben den Fachpreisrichtern stimmberechtigte Sachpreisrichter sowohl Vertreter
aller Fraktionen des Ortsbeirates 1 als auch eine Vertreterin des
Stadtteilbeirates Soziale Stadt beteiligt. Der erste Preis wurde mit einem
eindeutigen Konsens entschieden. Ergebnis 1. Preis: Scheffler + Partner
Architekten, Frankfurt am Main mit Kress & Adams Atelier für Tages- und Lichtkunstplanung, Köln
Lageplan Perspektive - Bahnüberführung Perspektive - Ideenteil Zusammenfassung Entwurfsbeschreibung: - Ruhiger, zurückhaltender Entwurf,
bestandsorientiert -
Verbindung der Bereiche Galluswarte und Bahnüberführung über die Bodenbeläge,
das Beleuchtungskonzept und die Möblierung - Durchgängiges Beleuchtungskonzept - Teilweiser Erhalt des 50er-Jahre
Anbaus im Realisierungsteil -
Wirtschaftlichkeit scheint gewährleistet Die räumliche und gestalterische Qualität des
Entwurfes besteht in einer sparsamen Möblierung und behutsamer Bebauung, bei
gleichzeitigem Erhalt der prägenden Bäume an der Warte. Es entsteht eine
Großzügigkeit im Platzerlebnis, die durch die vertikalen Elemente (Sitzmöbel,
Lichtstelen, Stützen) strukturiert wird. Diese Platzgestaltung ergibt, zusammen mit dem
transparenten Hof und dem Wartturm eine erhebliche Aufwertung dieses
städtebaulich wichtigen Ortes. Das Beleuchtungskonzept unterstreicht die räumliche
und die gestalterische Qualität, in dem mit relativ wenigen Mitteln ein
übergreifendes Lichtkonzept von der Warte bis unter die Überführung geschaffen
wird. 2. Preis: Landes & Partner
Architekten, Frankfurt am Main Lageplan Perspektive - Bahnüberführung Perspektive - Ideenteil Zusammenfassung Entwurfsbeschreibung: - Im Realisierungsteil zurückhaltender Entwurf
- Verbindung der Bereiche
Bahnüberführung und Galluswarte über Bodenbeläge und Bäume - Funktionale Beleuchtung unter
Bahnüberführung - Teilweiser
Erhalt des 50er-Jahre Anbaus im Realisierungsteil - Wirtschaftlichkeit im Realisierungsteil scheint
gewährleistet - Lösung im
Ideenteil aufwendig 3. Preis: woernerundpartner
planungsgesellschaft, Frankfurt am Main mit B.A.S. Büro für Architektur + Stadt, Frankfurt am
Main und CONCEPTLICHT GmbH, Traunreut Lageplan Perspektive - Überführung Perspektive - Ideenteil Zusammenfassung Entwurfsbeschreibung: - Skulpturaler Ansatz, spektakulär - Verbindung der Bereiche unter der
Bahnüberführung und um die Warte - Abriss des 50er-Jahre Anbaus - Aufwendige Lösung im Realisierungs-
und Ideenteil Das Wettbewerbsergebnis wurde vom 11.
bis 25. Oktober 2011 im Gallustheater für die Stadtteilöffentlichkeit
ausgestellt und von den Ausstellungsbesuchern mit einer erkennbar positiven
Resonanz aufgenommen. VOF-Verfahren Der Magistrat hat im Weiteren gemäß dem eindeutigen
Votum des Preisgerichts mit den ersten drei Preisträgern ein VOF-Verfahren
durchgeführt. Ziel war es hierbei, anhand von Kriterien, wie z. B.
Wettbewerbsergebnis, Leistungsfähigkeit des Bewerbers und Honorar, den für die
Aufgabe am besten geeigneten Auftragnehmer zu ermitteln. Die Rangfolge im
Wettbewerbsergebnis sollte in der Bewertung eine besondere Berücksichtigung
finden. Nach interner Ämterabstimmung,
rechtlicher Prüfung und Vorbereitung wurden die Unterlagen zur Aufforderung der
Abgabe eines Angebotes für die weiteren Planungsleistungen am 16.07.2012 an die
drei Preisträger verschickt. In der Folge bestand 2 Wochen lang die Möglichkeit
für Rückfragen.
Das Verhandlungsgespräch fand am
20.08.2012 mit dem 1. Preisträger des Wettbewerbes statt. Die anderen beiden
Preisträger hatten ihre Teilnahme am Verhandlungsgespräch im Vorfeld
abgesagt. Das VOF-Verfahren ist somit formell
abgeschlossen. Finanzen Für die Jahre 2010/2011 standen im Haushalt unter
5.005239.500.999 insgesamt 450.000 € Planungsmittel für die Maßnahme zur
Verfügung. Nicht verausgabte Mittel sind in das Folgejahr übertragen
worden. Davon wurden für den Wettbewerb und
das VOF-Verhandlungsverfahren rd. 150.000,- € verausgabt. Im Haushalt 2012 sind 1 Mio. € veranschlagt. In
den Folgejahren 2013 sind 1 Mio. € und 2014 sind 1,38 Mio. € in
Ansatz gebracht. Das geschätzte Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 3.830.000,--
€. Auf Grundlage der Kostenschätzung des Wettbewerbsentwurfes kann von
einer Auskömmlichkeit des Gesamtinvestitionsvolumens ausgegangen werden. Eine
weitere Konkretisierung der Kosten muss in den weiteren Planungsschritten
erfolgen. Weiteres Vorgehen Auf Grundlage des Wettbewerbes mit angeschlossenem
VOF-Verhandlungsverfahren ist die Beauftragung der Arbeitsgemeinschaft
Scheffler + Partner, Bauer Landschaftsarchitekten und licht·raum·stadt für die
Vorplanung erfolgt. Auf der Grundlage des Realisierungsteils des
Wettbewerbes wird die weitere verkehrliche und stadträumliche Planung bis zum
Vorplanungsbeschluss durch die Arbeitsgruppe "Schöneres Frankfurt" der
Dezernate II und VI vorangetrieben. Bis zum Vorplanungsbeschluss liegt die
Federführung beim Dezernat II, danach übernimmt Dezernat VI. Eine Einbeziehung
der Akteure vor Ort (Ortsbeirat, Eigentümer, etc.) während der weiteren
Planungsphasen wird gewährleistet. Da für den hochbaulichen Teil bisher weder eine für
den Ort geeignete Nutzungskonzeption noch ein künftiger Betreiber feststehen,
werden parallel zur Planung entsprechende Nutzungskonzepte entwickelt und mit
den Akteuren vor Ort abgestimmt. Sollte im Verlauf der Planung ein Investor für
die weitergehende Nutzung auf der Verkehrsinsel (Ideenteil) gefunden werden,
kann die Planung kurzfristig angepasst werden. Die Vorplanung wird der Stadtverordnetenversammlung
in einem Vortrag des Magistrats zum Beschluss vorgelegt. Zeitliche Perspektive Das Ergebnis des Wettbewerbes ist zu überarbeiten. In
der Ämterabstimmung KGV (Koordinierungsgruppe Verkehr) ist ein Beschluss zu
erwirken. Im Anschluss wird die Vorplanung den Stadtverordneten in Form eines
M-Vortrages dargelegt. In der Folge wird das Amt 66 (Dez. VI) die
Baureifplanung erstellen, die als Bau- und Finanzierungsvorlage nochmals den
Stadtverordneten vorgelegt werden soll. Es ist somit von einem Baubeginn nicht
vor 2016 auszugehen. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Antrag vom
11.08.2013, OF
325/1 Zuständige Ausschüsse:
Ausschuss für
Planung, Bau und Wohnungsbau
Verkehrsausschuss Beratung im
Ortsbeirat: 1 Zuständige sonstige Gremien:
KAV
Versandpaket: 31.07.2013 Beratungsergebnisse: 15. Sitzung
der KAV am 26.08.2013, TO II, TOP 100
Beschluss: Die Vorlage B 383 dient zur Kenntnis.
23. Sitzung des OBR 1
am 27.08.2013, TO I, TOP 13 Beschluss: Die Vorlage B 383 dient zur Kenntnis.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 23. Sitzung des
Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau am 30.09.2013, TO I, TOP
30 Beschluss: nicht auf TO
Die Vorlage B 383 dient zur Kenntnis.
(Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FDP, FREIE WÄHLER und
Piraten Sonstige
Voten/Protokollerklärung: RÖMER (= Kenntnis)
23. Sitzung des
Verkehrsausschusses am 01.10.2013, TO I, TOP 22
Beschluss: nicht auf TO
Die Vorlage B 383 dient zur Kenntnis.
(Ermächtigung gemäß § 12 GOS) Abstimmung:
CDU, GRÜNE, SPD, LINKE., FREIE WÄHLER und RÖMER
Sonstige Voten/Protokollerklärung:
Piraten (= Kenntnis) Beschlussausfertigung(en): § 3698, 23. Sitzung
des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau vom 30.09.2013 Aktenzeichen: 60 10