Verbesserte Verkehrsanbindung des Waldstadions und Wiederaufforstung der Isenburger Schneise
Vorlagentyp: B
Bericht
Nachdem der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main, die Bundespolizei, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Deutsche Bahn (DB), die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) nach dem letzten EM-Spiel in Frankfurt am Main am
- Juli 2024 eine positive Bilanz des Mobilitätskonzeptes zur EM 2024 gezogen haben, steigt die öffentliche Erwartungshaltung, im nahen zeitlichen Zusammenhang nach dem Ende der Fußball EM den Parkplatz an der Isenburger Schneise wieder aufzuforsten. Tatsächlich waren 230.000 Fans an den fünf Spieltagen im Stadion zu Gast. Pro Spieltag reisten mehr als 30.000 Fans mit ÖPNV zum Stadion an und leisteten damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Ermöglicht wurde dies durch ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept zur EM. So haben an den Spieltagen traffiQ und die VGF zehn Sonderzüge zusätzlich zum regulären Straßenbahnangebot eingesetzt. Außerdem wurden die Haltestellen am Stadion an den jeweiligen Spieltagen von bis zu 16 Stadtbussen pro Stunde bedient. Rund 20.000 Fans hat allein die S-Bahn Rhein-Main an jedem Spieltag zusätzlich befördert, das heißt rund 40.000 Fahrten bei An- und Abreise. Das sind mehr als doppelt so viele Fans wie an normalen Bundesliga-Spieltagen. Viele Turnierbesucher:innen waren in ICE und Intercity-Zügen nach Frankfurt unterwegs. Dafür standen den Fans täglich rund 300 Züge von und nach Frankfurt mit 190.000 Sitzplätzen zur Verfügung. Auch wenn eine positive Bilanz für die Stadionverkehre des ÖPNV an den fünf Spieltagen in Frankfurt am Main gezogen werden kann, können die Erfahrungen aus der EM nach Einschätzung des Magistrats nicht ohne Weiteres auf Bundesligaspiele oder Veranstaltungen im Stadion übertragen werden. Die starke Erweiterung des Angebots der verschiedenen öffentlichen Verkehrsmittel war aufgrund der hohen Strahlkraft der EM mit ihrer hohen Gästezahl aus wirtschaftlichen, touristischen und aus sicherheitspolitischen Gründen geboten, ist aber nicht dauerhaft zu leisten. Inwieweit sich einzelne positive Erfahrungen aus den Angeboten zur Regulierung des Individualverkehrs während der EM auf den Stadionverkehr im Bundesligabetrieb und bei Veranstaltungen übertragen lassen, wird zurzeit geprüft. Insofern gelten die bereits in der Vergangenheit getroffenen Aussagen des Magistrats unverändert fort: Die Stadt Frankfurt am Main ist sich der klimatischen und rechtlichen Bedeutung der Wiederaufforstung der Isenburger Schneise bewusst. Die Aufforstung des Parkplatzes Isenburger Schneise ist eine planfestgestellte Kompensationsmaßnahme für die Erweiterung des Waldstadions anlässlich der Fußball WM 2006, welche bereits längst erfolgt sein müsste. Eine Wiederaufforstung konnte nicht vor der EM 2024 erfolgen, da der Parkplatz zuletzt noch Bestandteil des Verkehrskonzeptes der EM 2024 war. Das Regierungspräsidium Darmstadt als Aufsichtsbehörde ist mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt am Main im Austausch, um sich auf einen verbindlichen Aufforstungstermin für den Ersatzparkplatz an der Isenburger Schneise zu verständigen. Der Magistrat wird ein neues Mobilitätskonzept für den gesamten Sportpark Stadion vorlegen, bei dem der Rad- und ÖPNV-Verkehr systematisch gefördert wird. Der MIV-Anteil wird gesenkt. Die bereits vorhandene Infrastruktur am Standort wird genutzt, und Synergieeffekte werden gezielt ausgebaut. Bereits im Vorgriff auf dieses Konzept wurden einzelne Maßnahmen aus einem früheren Verkehrskonzept realisiert. So hat der Aufsichtsrat der Sportpark Stadion GmbH (SSF) aus diesem Konzept bereits die Neuordnung von P9 als Taxi- und Bushalteplatz beschlossen. Damit wird zugleich auch der Bus- und Taxiverkehr neu geregelt, was insgesamt zu einer Verringerung der Staulage bei der Anfahrt führen dürfte. Darüber hinaus hat die SSF im Frühjahr 2023 insgesamt 680 zusätzliche Fahrradabstellplätze geschaffen. Perspektivisch wird die Regionaltangente West den Umweltverbund stärken. Eine Entlastung im Verkehrsaufkommen rund um das Stadion hat in der Vergangenheit auch das bereits bei Veranstaltungen und Spielen erfolgreich praktizierte Prebooking-Verfahren, wonach es für Ticketinhaber:innen die Möglichkeit gibt, Parkscheine für fußläufig entfernte Parkhäuser/Parkplätze im Vorfeld zu buchen, gebracht. Für die Parkplätze an der Isenburger Schneise sollte Ersatz geschaffen werden. Hierfür ist die ohnehin notwendige Bebauung von Bestandsparkplätzen mit Parkhäusern vorgesehen. Neben dem Parkplatz unter der Multifunktionsarena kommen hierfür die Parkplätze Hahnstraße, Waldparkplatz und Gleisdreieck in Betracht. Der Magistrat ist sich der Verantwortung bewusst, mit geeigneten Maßnahmen im Zusammenspiel mit dem Stadionbetreiber und der Landespolizei dafür zu sorgen, dass die Verkehrssituation rund um das Stadion bei Bundesligaspielen und bei Veranstaltungen kontinuierlich optimiert wird. Prebookingsysteme, wie bereits im Einzelfall praktiziert, sind hierbei unverzichtbare Bausteine und sollen ausgeweitet und als verbindlicher Bestandteil die Anreise mit dem PKW regeln. Der Magistrat ist sich aber auch der Verantwortung bewusst, die Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses zur Erweiterung des Stadions zu erfüllen und die Wiederaufforstung der Isenburger Schneise voranzutreiben. Darum wird der Magistrat einen abgestimmten Zeitplan für die Wiederaufforstung der Isenburger Schneise vorlegen.