Brückensanierungen
Vorlagentyp: A FDP
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anfrage vom 07.05.2012, A 154 Betreff: Brückensanierungen Der Magistrat beantwortete in
der 10. Fragestunde der Stadtverordnetenversammlung am 03.05.2012 die Frage Nr.
430, die sich mit dem aktuellen Stand des mit der M 46 beschlossenen
Ausschreibungsverfahrens befasst. Die M 46 wurde am 01.07.2010 beschlossen.
Gegenstand der M 46 ist die Sanierung von 170 Ingenieurbauwerken, die in der
Vorlage als "dringend sanierungsbedürftig" bezeichnet werden. Die Vorarbeiten
zu dieser Vorlage dauerten über 3 Jahre; in der Vorlage bzw. deren Anlagen
werden die einzelnen Schäden detailliert beschrieben und ein dringender
Handlungsbedarf festgestellt. In dem vom Magistrat in Auftrag gegebenen
Gutachten heisst es u.a.: "Bei allen Bauwerken ist davon auszugehen, dass die
bisherige mangelnde Unterhaltung der Bauwerke zu einer Verkürzung der
Lebensdauer führen wird. In der Folge führt diese zu einem bereits heute
feststellbaren und zukünftig noch ansteigenden Substanzverlust und somit
Werteverzehr des Vermögens der Stadt Frankfurt". Auch in der Aussprache im
Plenum am 27.05.2010 betonte der Magistrat die Dringlichkeit und führte aus,
dass die Arbeiten in spätestens 2 Jahren beginnen sollten, in den besonders
dringlich Fällen innerhalb eines Jahres (jeweils gerechnet vom Tag der
Beschlussfassung). Wie der Magistrat nunmehr in seiner Antwort auf die
Frage Nr. 430 ausführt, wurden die Arbeiten bislang nicht begonnen, das
Ausschreibungsverfahren selbst noch nicht beendet. Als Grund hierfür nennt der
Magistrat, dass sich "trotz akribischer Vorbereitung der Ausschreibung" die
Notwendigkeit ergeben habe, auf entsprechende Nachfrage von Bietern
umfangreichere Untersuchungen der einzelnen Bauwerkszustände und ergänzende
Bodenuntersuchungen im Bereich der geplanten Neubauten vorzunehmen. Hier stellt sich die Frage, welche konkreten
weiteren Untersuchungen erforderlich wurden und aus welchen Gründen diese noch
nicht erfolgt sind. Aufgrund der bisherigen Ausführungen des Magistrats in
seiner Vorlage M 46 und der Aussprache im Plenum mussten die Stadtverordneten
davon ausgehen, dass der Magistrat in der langen Vorlaufzeit von mehr als 3
Jahren sämtliche für eine Ausschreibung erforderlichen Untersuchungen
durchgeführt bzw. veranlasst hat und dass die Ausschreibung und Vergabe
entsprechend dem zeitlichen Plan des Magistrats erfolgen würde. Gerade dieser
zeitlich verkürzte Ablauf mit der Ermöglichung einer schnellen Behebung der
Schäden wurde vom Magistrat als wichtigster Grund für die Vergabe als
ÖPP-Projekt angeführt. Nunmehr scheint sich jedoch abzuzeichnen, dass der
Magistrat durch unprofessionelles Vorgehen die von ihm selbst als dringlich
bezeichnete Sanierung auf unabsehbare Zeit weiter verzögert und zudem auch
ÖPP-Projekte insgesamt in Misskredit bringt. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Magistrat:
1. Wie beurteilt der Magistrat den "Sanierungsstau"
bei den 170 in der Vorlage M 46/2010 aufgeführten Ingenieurbauwerken aus
heutiger Sicht im Vergleich zu dem 2010 beschriebenen Zustand? 2. Von welchem "Substanzverlust und somit
Werteverzehr" geht der Magistrat bei den genannten Bauwerken zum heutigen
Zeitpunkt aus?
3. Wie bewertet der Magistrat die
Sanierungsverzögerung in den vergangenen 2 Jahren angesichts der bereits 2010
festgestellten "besonderen Dringlichkeit" der auszuführenden
Sanierungsarbeiten? 4. Welche konkreten Nachfragen wurde von den Bietern
gestellt, obwohl der Magistrat die Ausschreibung über mehrere Jahre
"akribischer" vorbereitet hatte? 5. Welche konkreten "umfangreicheren Untersuchungen
der einzelnen Bauwerkszustände und ergänzende Bodenuntersuchungen im Bereich
der geplanten Neubauten" hat der Magistrat auf Verlangen der Bieter
zwischenzeitlich vornehmen lassen bzw. plant diese? 6. Aus welchen Gründen wurden die unter 5.
aufgeführten ergänzenden Untersuchungen nicht bereits im Zuge der Vorbereitung
der M 46 durchgeführt? 7. Von welchem zeitlichen Ablauf der
Sanierungsarbeiten (Beendigung der Ausschreibung, Beginn der Arbeiten) geht der
Magistrat zum jetzigen Zeitpunkt aus? Antragsteller:
FDP
Antragstellende Person(en):
Stadtv. Dr. Dr.
Rainer Rahn Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Bericht des
Magistrats vom 17.08.2012, B 356
Versandpaket: 09.05.2012 Aktenzeichen: 66 6