Naherholung im Niddatal
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S
A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 30.05.2016, ST
852
Betreff: Naherholung im
Niddatal Der Landschaftsraum "Nördliche
Niddaauen" hat einen hohen Stellenwert für Natur, Landschaft und Naherholung
für die angrenzenden Stadtteile des Ortsbezirks 10 und darüber hinaus wirkend
bis in die Nachbarkommunen der Region hinein. Fast 50% der Gesamtfläche des Ortsbezirks 10 liegt
im Landschaftsschutzgebiet sowie in großen Teilen im GrünGürtel. In der näheren
Umgebung befinden sich zwei Naturschutzgebiete/Riedwiesen. Drei Bachtäler, die
Niddaaue und die besondere topografische Lage prägen das Gebiet. Die hohe ästhetische, klimatische, wasserrechtliche
und regionale Bedeutung wird in allen geltenden übergeordneten Planwerken
(Regionaler Flächennutzungsplan, Landschaftsplan, Freiflächenentwicklungsplan)
hervorgehoben. Sie weisen folgerichtig einen circa 400 m breiten Korridor
entlang der Niddaaue als Vorranggebiet für Natur und Landschaft aus. Als Flächen mit hoher Bedeutung für die Naherholung
werden in den oben genannten Planwerken insbesondere der Bereich
Riedhalsstraße/Harheimer Ried, die Bachtäler und der alte Flugplatz
hervorgehoben. Die Freizeitangebote dort sind vielfältig. Es gibt den
Rasenplatz im Nordpark Bonames für Ballspiele, den benachbarten Grillplatz, die
ehemalige Landebahn am Alten Flugplatz zum gefahrlosen Radfahren lernen und für
Inliner und Skateboard fahren. Im Tower Café des Alten Flugplatz bietet sich
eine ruhig gelegene Ausflugsgaststätte mitten im Naherholungsgebiet an. Große
Areale des Alten Flugplatzes und des Nordpark Bonames bieten reichliches
Anschauungsmaterial zur Beobachtung der ungehinderten Sukzession und viel
Naturerlebnis. Am
Niddauferweg und auf anderen Feldwegen kann gejoggt werden und Walking
stattfinden. Mit dem GrünGürtel-Radrundweg führt seit 1992 ein ausgeschilderter
gesamtstädtischer Radweg entlang der Nidda und auch der
GrünGürtel-Rundwanderweg verläuft ab der Robert-Gernhardt-Brücke am Nordufer
der Nidda bis nach Harheim. Der Wanderweg wird auf der Internet-Plattform
www.wanderbares-deutschland.de touristisch vermarktet. Als Regionalparkweg kreuzt der Hölderlinpfad aus der
Stadt heraus Richtung Bad Homburg die Niddaauen. Entlang der Berkersheimer Bahnstraße zwischen
Ortsrand und Nidda wurden Bergahornbäume gepflanzt, die nach erfolgtem Erwerb
und Tausch von Privatgrundstücken in Kürze um weitere sieben Exemplare ergänzt
werden sollen. Auch die beiden entlang der Homburger Landstraße sowie der
Bonameser Straße angelegten Alleen werden ihre volle biologische und
klimatische Funktion über die Jahre mehr und mehr entfalten. Zusammenfassend ist festzustellen,
dass die Alleen in der freien Landschaft des Ortsbezirks weitestgehend
gepflanzt sind.
Der bebaute Bereich der
Stadtteile Bonames, Frankfurter Berg und Berkersheim verfügt darüberhinaus über
wohnortnahe öffentliche Grünflächen sowie 10 Spielplätze, 5 Sportanlagen, eine
Rollsportanlage und fünf Bolzplätze. Die Versorgung mit öffentlichen
Grünflächen liegt in den Stadtteilen Bonames und Frankfurter Berg mit 13 m2
bzw.17 m2 pro Einwohner im Mittelfeld der städtischen Versorgung. In
Berkersheim auf Grund seiner dörflichen Struktur mit 2 m2 pro Einwohner
deutlich darunter. Das auch
in den Ortsbezirk 10 hineinreichende Flurbereinigungsgebiet
"Frankfurt-Niddarenaturierung" (von 1995 bis 2009) mag ein Hinweis darauf sein,
dass die Belange der Landwirtschaft nicht vernachlässigt wurden. Die Ziele der
Flurbereinigung wurden zusammen mit den ortsansässigen Landwirten entwickelt.
Sie sind noch nicht vollständig umgesetzt, hieraus werden noch weitere
Ausgleichsflächen zum Schutz von Natur und Landschaft entstehen, z. B.
extensive Wiesen in unmittelbarer Nähe der Niddaaue. Aus den vorgenannten Gründen hält es der Magistrat
für nicht zwingend erforderlich ein Sport- und Naherholungskonzept zu
beauftragen. Die noch bekannten Defizite sollten im Rahmen bestehender
Planungen bzw. der Bebauungspläne berücksichtigt werden. Zum Beispiel wären das: Weitere Gehölzpflanzungen im
Übergang zwischen freier Landschaft und den neuen Baugebieten anzuordnen,
wichtige Landschaftsbestandteile hervorzuheben, das Angebot an landschaftlich
verträglichen Freizeit- und Spielangeboten entsprechend den zu erwartenden
höheren Einwohnerzahlen sukzessive zu erhöhen. Die Wegeverbindung östlich des Sportplatzes, die mit
den neuen Baugebieten weiter an Bedeutung zunehmen wird, sollte ertüchtigt
werden, die Wegeverbindung zur neuen Brücke am Nordpark Bonames verbessert
werden. Aus verkehrlicher Sicht sind die Sicherung des südlichen Niddauferwegs
und seine Anbindung an die Siedlungsbereiche und die übergeordneten
ÖPNV-Stationen wünschenswert. Wegweisungen, Unterstell- und Rastmöglichkeiten
könnten sinnvoll ergänzt werden. Die Ordnung und Lenkung des Individual- (PKW-)
Verkehrs zu den Ausweichparkplätzen an den Feiertagen stellt noch eine weitere
Herausforderung dar. Sollte seitens des Ortsbeirates der Wunsch bestehen,
für Teilbereiche ein detaillierteres Sport- und Naherholungskonzept im Sinne
einer Freiraumplanung (Maßstab 1:500 und kleiner) zu entwickeln, müsste
zunächst ein Planungsauftrag hierfür ausgelöst werden. Der Magistrat bittet den Ortsbeirat zu prüfen, ob
das Gremium grundsätzlich bereit wäre, Planungsmittel für ein vertiefendes
Konzept aus OIB-Mitteln zur Verfügung zu stellen. Im Wesentlichen sollte der Landschaftsraum in seiner
jetzigen Form weiterhin gesichert und als erhaltenswerte, einmalige Landschaft noch
mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden. Hier sind insbesondere
Erläuterungen vor Ort sinnvoll, z. B. über die Umweltbildung, Führungen,
GrünGürtelstellen mit zusätzlichen Informationen, Landschaftslotsen etc.
Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Anregung an den
Magistrat vom 16.02.2016, OM 5032