Installierung Bronze-Gedenktafel am Adlhochplatz
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
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A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 08.06.2011, ST
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Betreff: Installierung
Bronze-Gedenktafel am Adlhochplatz Walter Adlhoch hat als gebürtiger
Frankfurter die geistige Atmosphäre dieser Stadt geprägt, er stand in Kontakt
zu Friedrich Dessauer und Walter Dirks von der Rhein-Mainischen Volkszeitung
und studierte Theologie (u.a. bei Oskar Nell-Breuning) in Sankt Georgen. Als
junger Kaplan erwehrte er sich der Unterdrückung durch die
nationalsozialistische Tyrannei, Religionsunterricht und Predigt waren ihm
untersagt; er rechnete sich jedoch nicht dem aktiven Widerstand zu. Als
Caritasdirektor, Pfarrer an Sankt Leonhardt, Stadtdekan und bischöflicher
Kommissar für Frankfurt nutzte er nach dem Krieg die Chance des Neubeginns in
der kirchlichen Arbeit und - durch die sozialpolitische Dimension seines
Handelns - auch bei der gesellschaftlichen Neuordnung. Dabei sah er in den
Herausforderungen der Großstadt seine Aufgabe. Schwerpunkte seiner vielfältigen Initiativen waren
zunächst die heimat-, arbeits- und orientierungslosen Jugendlichen. Er
engagierte sich zudem für die "Gastarbeiter", denen er ihre Rechte und
Teilhabemöglichkeiten am bürgerlichen Leben sichern wollte, und war
Mitbegründer der Initiative "Ausländische Mitbürger in Hessen". Adlhoch suchte
in Gemeinden ein Problembewusstsein für die Arbeiterfrage zu schaffen und
engagierte sich in namhaften Unternehmen wie VDM und den Adlerwerken für
Arbeitnehmer und die Erhaltung von Arbeitsplätzen. Er war aktiv tätig bei der
Gründung der "Fraternität der Behinderten und Langzeitkranken" sowie der
Behindertenselbsthilfe. In seiner ökumenischen Arbeit bezog er die Jüdische
Gemeinde mit ein und schlug eine Brücke zu den in der Stadt ansässigen
Moslems. Monsignore Walter Adlhoch arbeitete
auf diesen und anderen Gebieten an den Grundlagen für ein soziales und
religiöses Miteinander. Damit leistete er einen Beitrag für die menschenwürdige
Zukunft der Stadt Frankfurt, dessen Bedeutung nicht hoch genug zu schätzen ist.
Von seiner Weltoffenheit profitieren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt
Frankfurt bis heute. Eine Gedenktafel für den gebürtigen Sachsenhäuser fände
auf dem Adlhochplatz in Sachsenhausen einen geeigneten Platz. Das Institut für Stadtgeschichte wurde gebeten
einen geeigneten Text für die Bronzetafel zu erstellen. Nach Fertigstellung des
Textes wird dieser dem OBR 5 zur Abstimmung zugeleitet. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Ortsbeiratsinitiative - Budget vom 06.05.2011,
OIB 4