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Installierung Bronze-Gedenktafel am Adlhochplatz

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 08.06.2011, ST 772 Betreff: Installierung Bronze-Gedenktafel am Adlhochplatz Walter Adlhoch hat als gebürtiger Frankfurter die geistige Atmosphäre dieser Stadt geprägt, er stand in Kontakt zu Friedrich Dessauer und Walter Dirks von der Rhein-Mainischen Volkszeitung und studierte Theologie (u.a. bei Oskar Nell-Breuning) in Sankt Georgen. Als junger Kaplan erwehrte er sich der Unterdrückung durch die nationalsozialistische Tyrannei, Religionsunterricht und Predigt waren ihm untersagt; er rechnete sich jedoch nicht dem aktiven Widerstand zu. Als Caritasdirektor, Pfarrer an Sankt Leonhardt, Stadtdekan und bischöflicher Kommissar für Frankfurt nutzte er nach dem Krieg die Chance des Neubeginns in der kirchlichen Arbeit und - durch die sozialpolitische Dimension seines Handelns - auch bei der gesellschaftlichen Neuordnung. Dabei sah er in den Herausforderungen der Großstadt seine Aufgabe. Schwerpunkte seiner vielfältigen Initiativen waren zunächst die heimat-, arbeits- und orientierungslosen Jugendlichen. Er engagierte sich zudem für die "Gastarbeiter", denen er ihre Rechte und Teilhabemöglichkeiten am bürgerlichen Leben sichern wollte, und war Mitbegründer der Initiative "Ausländische Mitbürger in Hessen". Adlhoch suchte in Gemeinden ein Problembewusstsein für die Arbeiterfrage zu schaffen und engagierte sich in namhaften Unternehmen wie VDM und den Adlerwerken für Arbeitnehmer und die Erhaltung von Arbeitsplätzen. Er war aktiv tätig bei der Gründung der "Fraternität der Behinderten und Langzeitkranken" sowie der Behindertenselbsthilfe. In seiner ökumenischen Arbeit bezog er die Jüdische Gemeinde mit ein und schlug eine Brücke zu den in der Stadt ansässigen Moslems. Monsignore Walter Adlhoch arbeitete auf diesen und anderen Gebieten an den Grundlagen für ein soziales und religiöses Miteinander. Damit leistete er einen Beitrag für die menschenwürdige Zukunft der Stadt Frankfurt, dessen Bedeutung nicht hoch genug zu schätzen ist. Von seiner Weltoffenheit profitieren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt bis heute. Eine Gedenktafel für den gebürtigen Sachsenhäuser fände auf dem Adlhochplatz in Sachsenhausen einen geeigneten Platz. Das Institut für Stadtgeschichte wurde gebeten einen geeigneten Text für die Bronzetafel zu erstellen. Nach Fertigstellung des Textes wird dieser dem OBR 5 zur Abstimmung zugeleitet. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Ortsbeiratsinitiative - Budget vom 06.05.2011, OIB 4

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