Straßenbahnkapazität im Gallus erhöhen statt senken
Stellungnahme des Magistrats
Die Mainzer Landstraße wird heute von den Straßenbahnlinien 11, 14 und 21 befahren. Hierbei verkehren die Linien 11 und 21 aktuell montags bis freitags im 7,5-Minuten-Takt, während die Linie 14 alle 10 Minuten verkehrt. Wie Fahrgastzählungen an der Galluswarte (vor der Covid-19 Pandemie) zeigen, sind die Bahnen zwar gut nachgefragt, aber nicht überlastet. Das Konzept des Neuen Straßenbahnnetzes basiert auf einem einheitlichen 10-Minuten-Takt auf allen Straßenbahnlinien. So werden unterschiedliche Fahrtabstände durch unterschiedliche Takte vermieden. Während der Linienweg der Linie 11 unverändert bleibt, soll die Linie 14 über die Mönchhofstraße hinaus bis Nied Kirche verlängert verkehren. Statt der heutigen Linie 21 wird auf der Mainzer Landstraße künftig die Linie 16 auf dem Linienweg Höchst Zuckschwerdtstraße - Südbahnhof - Offenbach Stadtgrenze fahren. Somit entstehen neue attraktive Direktverbindungen zwischen der Mainzer Landstraße und Sachsenhausen. Neben der Linie 11 sollen die neuen T-Wagen in ihrer Langvariante (40m statt 30m) auch auf der Linie 16 eingesetzt werden. Während acht Fahrten der heute eingesetzten R- bzw. S-Wagen eine Gesamtkapazität von 1400 Plätzen bieten, bieten sechs Fahrten des langen T-Wagens 1448 Plätze an. Durch die hohe Kapazität der langen T-Wagen wird die geringere Fahrtenhäufigkeit (sechs statt bisher acht Fahrten je Stunde) also mehr als ausgeglichen. Die Platzkapazität wird nach Umsetzung des Konzeptes stets höher als im aktuellen Zustand sein. Die Führung von zwei Straßenbahnlinien bis Höchst Zuckschwerdtstraße, neben der Linie 11 künftig auch die Linie 16, wird darüber hinaus zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Linien beitragen. Es wird davon ausgegangen, dass die angebotene Kapazität auch ausreicht, um einer künftig weiter steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Dies wurde durch Verkehrsmodellrechnungen belegt, die im Rahmen des NVP 2025+ für das neue Straßenbahnnetz durchgeführt wurden. Hierbei wurden die neuen Wohnbebauungen entlang der Mainzer Landstraße sowie des Avaya-Geländes berücksichtigt. Die Verlängerung der Linie 14 bis nach Nied Kirche trägt zu einer gewissen Entlastung des maßgeblichen Querschnittes westlich der Galluswarte und somit der Haltestelle Schwalbacher Straße bei. Ferner führt die Verlängerung der Linie U5 bis Europaviertel West und die dort entstehenden Verknüpfungen mit mehreren Buslinien (u.a. Linien 34, 52 und 54) im Gallus zu Verlagerungen der Fahrgastströme von der Straßenbahn zur U-Bahn. Es besteht somit nachfrageseitig derzeit kein Bedarf für die Führung einer weiteren Straßenbahnlinie über die Mainzer Landstraße. Das Fahrgastaufkommen wird selbstverständlich weiter beobachtet.