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Doppelte Radspur auf der Saalburgallee

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Die Einrichtung eines baulichen Zweirichtungsradwegs auf der Nordseite der Saalburgallee im Abschnitt zwischen Andreaestraße und Ringelstraße würde in jedem Fall erhebliche Eingriffe erfordern. Der derzeitige Einrichtungsradweg ist zu schmal, um ihn als Zweirichtungsradweg auszuweisen. Um die nötige Breite zu erreichen, müsste der Radweg entweder zu Lasten des Gehwegs verbreitert werden (wobei auch zu beachten ist, dass dann Lichtmasten versetzt werden müssten) oder zu Lasten der Fahrbahnbreite (wobei dann die Bordsteine versetzt werden müssten). Im zweiten Fall wäre zu prüfen, ob dann überhaupt noch der zweite Fahrstreifen gehalten werden könnte. Theoretisch denkbar wäre die Einrichtung eines der Fahrtrichtung gegenläufigen Radfahrstreifens, der durch bauliche Trennelemente und genügend Sicherheitsraum zum dann verbleibenden einen Fahrstreifen getrennt werden würde. In dem Fall würde nur noch ein Fahrstreifen übrigbleiben. Die Auswirkungen auf den motorisierten Individualverkehr und Linienbusverkehr durch eine nur noch einstreifige Führung müssten verkehrsplanerisch bewertet werden. Ein besonderes Augenmerk müsste bei der Planung auch auf die Kreuzung Saalburgallee/Ringelstraße geworfen werden, da hier besonders beengte Verhältnisse herrschen (nur ein Fahrstreifen in Richtung Saalburgstraße und enger Radfahrstreifen). Außerdem müsste geprüft werden, wie Radfahrende sicher lichtsignalgeregelt aus der Ringelstraße auf den dann neuen Zweirichtungsradweg, beziehungsweise gegenläufigen geschützten Radfahrstreifen geführt werden könnten. Zudem erscheint es fraglich, ob eine solche Führung des Radverkehrs überhaupt verkehrssicher möglich ist. Denn aus der Andreaestraße ausfahrende Kraftfahrzeuge rechnen gegebenenfalls nicht mit von rechts kommenden Radfahrenden. Gegebenenfalls müsste dann darüber nachgedacht werden, ob die Drehung der Einbahnstraße in der Andreaestraße möglich wäre, um diesen Konflikt zu verhindern. Die weitere Verbindung über die Andreaestraße zum Hohen Brunnen führt zwischen der Löwengasse und der Berger Straße westlich entlang der Kirchnerschule über eine Wegeverbindung, die als reine Fußverkehrsverbindung ausgewiesen ist. Diese Wegeverbindung ist für eine gemeinsame Führung des Fuß- und Radverkehrs nicht breit genug. Hinzu kommt, dass ein erhebliches Konfliktpotenzial am Ausgang der Kirchnerschule an der Löwengasse zwischen Schüler_innen und dem Richtung Süden fahrenden Radverkehr zu erwarten wäre. Es ist keine ausreichende Sichtbeziehung zwischen beiden Verkehren an dieser Stelle gegeben (Mauer zum Schulgelände und Wegeverbindung). Von einer Absenkung des Bordsteins wird daher abgesehen. Bei Betrachtung des Radnetzes muss kritisch hinterfragt werden, ob eine solche neue Verkehrsführung eine wesentliche Verbesserung für den Radverkehr darstellen würde. Radfahrende aus Süden können zwar die vom Ortsbeirat gewünschte Verbindung nutzen, allerdings lässt sich vermuten, dass vermehrt die Verbindung über Arnsburger Straße und Berger Straße genutzt wird. Auch der eigentlich beschriebene Nutzen, eine Umfahrung der Ringelstraße und Rendeler Straße einzurichten, muss zumindest angezweifelt werden. Auf dem Streckenzug gilt bereits Tempo 30 und es ist auch kein hoher Schwerverkehrsanteil zu erwarten. Radfahrende, die dennoch, gerade bergauf, diesen Weg meiden möchten, können bereits heute zunächst ein sehr kurzes Stück der Ringelstraße befahren, um dann über die Orthstraße auf die Andreaestraße zu gelangen. Zusammenfassend wird hinterfragt, ob der beschriebene Aufwand im Verhältnis zum erwarteten Nutzen steht. Aufgrund der zahlreichen derzeitig laufenden und anstehenden Planungen (den Radverkehr betreffend) ist fraglich, ob beide betroffenen Ämter in absehbarer Zeit die dafür notwendigen Kapazitäten aufwenden könnten.

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