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Stromausfälle im Ortsbezirk 10 seit 2022

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Die Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM), ein Tochterunternehmen der Mainova AG, betreibt ein rund 7.700 Kilometer langes Stromnetz. Stromausfälle in diesem weit verzweigten Stromnetz treten in der Regel nicht stadtteilbezogen auf, sondern sind auf technisch zusammenhängende Netzbereiche begrenzt. Eine statistische Auswertung der Stromunterbrechungen nach Stadtteilen würde einen zusätzlichen hohen personellen und zeitlichen Aufwand bedeuten und erfolgt daher nicht. Vielmehr wird die Versorgungszuverlässigkeit bundesweit nach einem einheitlichen Verfahren der Bundesnetzagentur (BNetzA) ermittelt und gemessen, so auch in Frankfurt. Der sogenannte System Average Interruption Duration Index (SAIDI) gibt unter Berücksichtigung von Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenem Letztverbraucher in einem Netzgebiet an. Im Jahr 2022 liegt dieser Wert im Netzgebiet der NRM bei 9,2 Minuten und deutschlandweit bei 12,3 Minuten. Das von der NRM betriebene Stromnetz wird im deutschlandweiten Vergleich mit einem niedrigen SAIDI-Wert bewertet und ist damit als überdurchschnittlich zuverlässig einzustufen. Im Jahr 2023 betrug der SAIDI-Wert im Netzgebiet der NRM 8,5 Minuten. Die Qualität der Stromversorgung in Deutschland ist außerordentlich hoch. Großflächige und lang andauernde Stromausfälle hat es in Deutschland bisher nicht gegeben. Die Ursachen für Stromausfälle sind vielfältig: Neben technischen Defekten an Schaltanlagen können Stromkabel bei Bauarbeiten beschädigt werden. Seitens der NRM wird die Sicherheit des Netzes durch regelmäßige Wartungs- und Erneuerungsmaßnahmen gewährleistet. Zudem ist das Stromnetz nach dem n-1-Prinzip ausgelegt. Das heißt, wenn eine Stromleitung ausfällt, wird über einen zweiten Versorgungsweg der Ausfall verhindert oder minimiert. Trotz dieser umfangreichen Maßnahmen kann ein Stromausfall nicht vollständig ausgeschlossen werden. Für den seltenen Fall eines Stromausfalls gibt es umfangreiche Notfallpläne, die ständig aktualisiert werden. Um bei einem Stromausfall schnell reagieren zu können, stehen rund um die Uhr Fachpersonal und Material zur Störungsbeseitigung zur Verfügung. Im Störungsfall ist das Fachpersonal der Erstentstörung in der Regel innerhalb kurzer Zeit vor Ort, um die Entstörung einzuleiten. Für lokal begrenzte Stromausfälle (z.B. wenige Straßenzüge) hält die Mainova zusätzlich mobile Lösungen bereit. Außerdem hält die NRM für einen Netzwiederaufbau nach großflächigeren Stromausfällen Notfallpläne vor. Diese Notfallpläne sind sowohl mit dem vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber TenneT als auch den örtlichen Behörden abgestimmt. Für die Stadt Frankfurt wird in den nächsten Jahren ein steigender Strombedarf erwartet. Dies ist auf verschiedene Entwicklungen zurückzuführen, wie z.B. den notwendigen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur, die steigende Anzahl von Wärmepumpen zur Gebäudebeheizung, die zunehmende Digitalisierung und das Bevölkerungswachstum. Historisch gesehen ist Frankfurt auf Energie von außen angewiesen. Um den zusätzlichen Bedarf in Frankfurt decken zu können, müssen die verantwortlichen vorgelagerten Netzbetreiber (Übertragungsnetzbetreiber) daher die erforderliche Leistung zuverlässig bereitstellen. Deshalb wurden bereits und werden in den kommenden Jahren Umspannwerke an den Haupteinspeisepunkten erweitert, neue Umspannwerke gebaut und die Stromleitungen in das Frankfurter Stadtgebiet verstärkt. Auch innerhalb der Stadtgrenzen wird das Stromnetz verstärkt und ausgebaut. So wurden 2023 im Stadtteil Preungesheim eine Mittelspannungsleitung verlegt und zahlreiche Mittel- und Niederspannungsleitungen modernisiert.

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