E-Mobilität auch im Ortsbezirk 9 fördern
Stellungnahme des Magistrats
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Frankfurt ist eine wichtige Voraussetzung für eine zügige Etablierung von Elektrofahrzeugen. Mehr Elektrofahrzeuge steigern die Wirtschaftlichkeit der Ladeinfrastruktur und mehr Ladeinfrastruktur steigert die Attraktivität für Elektrofahrzeuge. Beide Faktoren bedingen sich gegenseitig. Die Stadt Frankfurt am Main hat am 3. September 2018 einen Leitfaden zur E-Mobilität veröffentlicht. Ein Konzept für einzelne Stadtteile gibt es nicht. Im Rahmen des Anfang 2020 beschlossenen Elektromobilitätskonzeptes wurde eine umfassende Bedarfsanalyse für Ladeinfrastruktur in Frankfurt am Main erarbeitet, die Investoren als Grundlage für Investitionsentscheidungen nutzen können. Anbieter / Betreiber entwickeln die Standorte für Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum in eigener Verantwortung. Sollte ein Standort als attraktiv empfunden werden, wird ein Antrag an die Stadt Frankfurt am Main gestellt und dieser wird auf seine Genehmigungsfähigkeit geprüft. Sie überprüft die Gestattungen unter Berücksichtigung des Baurechtes, Verkehrssicherheit, feuerrechtlicher Auswirkungen, etc. Das Amt für Straßenbau und Erschließung prüft dabei die Belange der öffentlichen Verkehrsfläche nach dem Hessischen Straßengesetz in Verbindung mit den städtischen Vorgaben der Sondernutzungssatzung. Die Stadt darf durch das erwähnte Open-Market-Modell vergaberechtlich nicht in die Auswahl der jeweiligen Standorte bei Errichtung von Ladeinfrastruktur eingreifen. Aktuell liegen der Verwaltung eine mittlere zweistellige Zahl an Gestattungsanträgen von Investoren für Schnell- und Normalladesäulen (AC, DC) zur Prüfung vor, darunter auch für Normalladesäulen in mehreren Stadtteilen / Wohngebieten. Aus Datenschutzgründen können derzeit - vor Genehmigung und Veröffentlichung - keine konkreten Standorte genannt werden. Weitere Ladeinfrastrukturanbieter erarbeiten derzeit Standortkonzepte mit erheblichen Stückzahlen für zusätzliche Ladesäulen im Stadtgebiet Frankfurt am Main. Aufgrund des begrenzten öffentlichen Raums und konkurrierender Nutzerinteressen ist die Errichtung von Ladeinfrastruktur auch im halböffentlichen (Supermärkte, Parkhäuser u.a.) als auch im privaten Bereich sinnvoll und notwendig. Einzelhandel und Gewerbe nutzen eigene Ladeinfrastruktur bereits als Marketinginstrument und zur Kundenbindung. In Gesprächen mit Eigentümern von halböffentlichen und privaten gewerblich genutzten Flächen informiert die Frankfurter Wirtschaftsförderung über die Bedeutung der Elektromobilität und Fördermöglichkeiten und vermittelt Kontakte. Die Frankfurter Mainova AG ist auf dem Sektor E-Mobilität ein Vorreiter und investierte bereits 2010 in den Auf- und Ausbau einer frei zugänglichen Ladeinfrastruktur in Frankfurt und der Rhein-Main-Region. Schon früh hat die Mainova AG innovative Konzepte umgesetzt und im Rahmen des bundesweit beachteten "Frankfurter Modells" einen Teil der Ladepunkte mit Parkscheinautomaten kombiniert. Insgesamt wurden so mittlerweile mehr als 300 Ladepunkte im Auftrag unterschiedlicher Kunden errichtet, darunter aktuell 38 öffentliche und halböffentliche Ladepunkte in Frankfurt. Grundsätzlich setzt der Anschluss einer Ladesäule an die Netzinfrastruktur das wirtschaftliche Interesse eines privaten Ladesäulenbetreibers voraus. Sobald Ladesäulen-Betreiber einen Antrag stellen, prüft und entscheidet - wie oben beschrieben - die Stadt Frankfurt am Main, ob der jeweilige Standort geeignet ist. Als Unternehmen ist auch die Mainova AG dem wirtschaftlichen Handeln verpflichtet. Vor diesem Hintergrund prüft die Mainova AG derzeit, inwieweit der Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Bereich weiter wirtschaftlich umgesetzt werden kann und verfolgt hierfür ein bedarfsorientiertes E-Schnellladekonzept an bis zu 12 Standorten von 20 Ladesäulen im Frankfurter Stadtgebiet mit insgesamt 40 Schnellladepunkten. Das bedarfsorientierte E-Ladekonzept der Mainova AG berücksichtigt folgende wichtige Faktoren: - Einfache und schnelle Zugänglichkeit, gute Sichtbarkeit und hohe Frequentierung der Standorte - Ausreichend verfügbare Netzleistung an den Standorten - Multi-User Nutzung (Taxi, ÖPNV, Privatnutzer, Pflegedienste etc.), welches eine gemeinschaftliche Nutzung unterschiedlicher Zielgruppen ermöglicht - Einhaltung von Lärmschutzanforderungen (Immissionsschutz / TA-Lärm) - Ausreichend Platz für Trafostation, Ladesäulen, dazugehörige Parkplätze inkl. Rammschutz, sowie geeignete Umgebungsfaktoren (z.B. Straßen, Gehwege, Bäume, Wurzeln, usw.) Im Bereich Dornbusch befindet sich die Mainova AG derzeit in Gesprächen mit der Stadt, um einen Standort am Hauptfriedhof zu realisieren. Darüber hinaus ist die Mainova AG am weiteren Ausbau der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur als Partner der Stadt Frankfurt am Main weiterhin interessiert. Verschiedene Anbieter stellen interaktive Stromtankstellen-Karten zur Verfügung. Mit der TankE-App der Mainova AG können etwa alle bereits bestehenden und öffentlich zugänglichen Ladesäulen von Mainova in Frankfurt sowie der TankE-Netzwerkpartner eingesehen werden. Die App kann unter https://www.mainova.de/de/loesungen/oeffentlich-laden heruntergeladen werden. Darüber hinaus bieten untenstehende Adressen ebenfalls eine gute Übersicht der Stromtankstellen in Frankfurt am Main, Deutschland und Europa: www.lemnet.org www.goingelectric.de www.e-tankstellen-finder.com