Endlich Maßnahmen zur Entlastung der Friedberger Landstraße umsetzen
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S A C H S T A N D :
Stellungnahme des
Magistrats vom 04.03.2019, ST 502 Betreff: Endlich Maßnahmen zur Entlastung der Friedberger
Landstraße umsetzen Die Friedberger Landstraße ist
nicht nur eine der wichtigsten radialen Ausfallstraßen, sondern gewinnt
zusätzlich an Bedeutung durch die Verknüpfung mit dem Autobahnring, dem
Alleenring und dem Anlagenring. Die Verkehrsbelastung ist dementsprechend
ausgesprochen hoch und übersteigt insbesondere im Abschnitt zwischen Alleenring
und Anlagenring aus heutiger Sicht ein mit der städtebaulichen und
straßenräumlichen Situation verträgliches Maß. Sowohl die Stadt als auch ihr
Umland sind jedoch weiterhin von einem dynamischen Wachstum geprägt. Einer
signifikanten und dauerhaften Reduzierung der Kraftfahrzeugverkehrsbelastung
auf der Friedberger Landstraße sind daher - zumindest kurz- und mittelfristig -
enge Grenzen gesetzt. Durch die Förderung des Wohnungsbaus im Stadtgebiet
versucht der Magistrat den weiteren Zuwachs von überwiegend autoorientierten
Pendlerströmen zwischen der Stadt und dem Umland bzw. der weiteren Region zu
dämpfen. Gleichwohl erzeugt natürlich auch das Wachstum in der Stadt in
gewissem Umfang weiteren Verkehr. Aufgrund der bestehenden Verkehrsalternativen
und der kürzeren Distanzen zu wesentlichen Zielen ist das Mobilitätsverhalten
der Stadtbevölkerung aber weniger autoorientiert. Eine weitere Möglichkeit zur
Verkehrsvermeidung im Kraftfahrzeugverkehr liegt in der Erhöhung der
Besetzungsgrade der Fahrzeuge. Der kommunale Handlungsspielraum hierfür ist
jedoch sehr begrenzt und muss sich derzeit auf Öffentlichkeitsarbeit für
einschlägige Fahrgemeinschaft-Vermittlungsdienste und betriebliches
Mobilitätsmanagement beschränken. Für eine straßenverkehrsrechtliche
Bevorrechtigung, z.B. durch entsprechende Sonderspuren für Fahrgemeinschaften
oder Parkbevorrechtigungen, fehlt jedoch die Ermächtigungsgrundlage. Durch die
geplante Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung können aber zumindest Anreize
für eine verstärkte Fahrgemeinschaftsbildung gesetzt werden. Neben der Verkehrsvermeidung ist die
Verkehrsverlagerung vom Kraftfahrzeugverkehr auf die Verkehrsmittel des
Umweltverbundes ein wichtiges Ziel des Magistrats. Im Korridor zwischen
Frankfurt und der Wetterau läuft der Ausbau der Bahnstrecke über Bad Vilbel
nach Friedberg. Mit der Schaffung systemeigener Gleise für die S-Bahn wird das
Nahverkehrsangebot für Pendler deutlich attraktiver. Für eine
Schienenverkehrsangebot unmittelbar in der Friedberger Landstraße - also eine
Straßenbahnstrecke über den Heiligenstock nach Bad Vilbel - haben die früheren
Untersuchungen zur Gesamtverkehrsplanung kein realisierungswürdiges
Nachfragepotenzial ergeben. Der Magistrat beabsichtigt aber, die
Realisierungswürdigkeit unter aktuellen Randbedingungen erneut zu prüfen, da
auch die Stadt Bad Vilbel einem solchen Vorhaben inzwischen aufgeschlossener
gegenüber steht. Zur Stärkung des ÖPNV gehört auch eine verbesserte Verknüpfung
der Verkehrsarten durch P+R und B+R-Anlagen. Der Vorschlag des Magistrats im
Bereich der bestehenden Straßenbahnhaltestelle Bodenweg ein P+R-Angebot an der
bestehenden Straßenbahnlinie 18 zu schaffen, wurde jedoch von der
Stadtverordnetenversammlung abgelehnt. Die Schaffung eines P+R/B+R-Angebots
wird daher vorrangig im Zusammenhang mit der Straßenbahnverlängerung in
Richtung Bad Vilbel zu untersuchen sein. Sofern sich die Verlängerung bis Bad
Vilbel aufgrund hoher Kosten oder der anspruchsvollen topografischen Situation
als nicht machbar darstellt, wird auch eine kleine Lösung mit einer
Streckenverlängerung bis zur BG Unfallklinik und einem dortigen P+R/B+R-Angebot
in Betracht zu ziehen sein. P+R wird aber immer nur eine nachgeordnete Rolle
bei der Verkehrsreduzierung spielen können. Um die Friedberger Landstraße um
2.000 Kfz pro Tag im Querschnitt zu entlasten - also weniger als 5 % - wäre
bereits ein Parkhaus mit 1.000 Stellplätzen erforderlich. Gemeinsam mit Bad Vilbel bemüht sich die Stadt
Frankfurt a.M. auch bei Hessen Mobil darum, dass der Radverkehr entlang der B
521 und nach Bad Vilbel bessere Bedingungen vorfindet. Ob auf dem Korridor
zwischen Frankfurt und der Wetterau auch ein hinreichendes Potenzial für eine
Radschnellverbindung besteht, wird vom Land Hessen derzeit noch untersucht.
Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Auskunftsersuchen
vom 29.11.2018, V
1080