Spielplatz Riedhalsstraße
Stellungnahme des Magistrats
Rund 70 Prozent der Wildbienen, sogenannte Erd- bzw. Sandbienen, bauen ihre Nester in den Boden. Der Rückgang der Insektenvielfalt und der Gesamtmenge der Insekten ist insbesondere auf den Verlust von Lebensräumen zurückzuführen. Da offene Sandflächen in Großstädten selten vorkommen, dient das Anlegen von offenen Sandflächen der Insektenvielfalt und ist zu begrüßen. Allerdings ist davon auszugehen, dass sowohl die alte als auch die neue Sandfläche von Wildbienen besiedelt werden. Während Honigbienen und manche Hummelarten in der Nähe des Nestes Eindringlinge angreifen und zu vertreiben versuchen, sind Erdbienen völlig harmlos. Bei den anderen heimischen Wildbienen kommt es nur dann zu einem Stich, wenn sich die Weibchen individuell bedroht fühlen. Die Weibchen besitzen zwar einen Stachel, den sie in allergrößter Not auch einsetzen würden, z.B., wenn man die Tiere zwischen den Fingern drückt, mit bloßen Füßen auf sie tritt oder sie zwischen Bekleidung und Haut geraten. Allerdings können sie, mit Ausnahme der Hummeln, die menschliche Haut damit nicht durchdringen und stellen so keine Gefahr für den Menschen dar. Da sie von sich aus nie angreifen, kann man sich völlig gefahrlos nahe großer Nestansammlungen aufhalten, wo Tausende von Weibchen dicht beieinander nisten. Zudem haben Wildbienen kurze und artspezifische Flugzeiten, d.h. eine Art, die im Frühjahr aktiv ist, wie z.B. die Frühlings-Pelzbiene, fliegt nur im Frühling 4-6 Wochen lang. Den Rest des Jahres ist diese Art nicht mehr zu beobachten. Die erwachsenen Tiere sterben nach der Flugphase und der Nachwuchs überdauert monatelang in den Brutzellen und schlüpft ein Jahr später. Sie kehren bevorzugt dorthin zurück, wo sie sich selbst entwickelt haben. Allerdings ist die Sperrung nur von kurzer Dauer, da der Bauzaun als Schutz nur in der Zeit des Schwärmens der Wildbienen aufgestellt wird. Der Magistrat kann daher der Anregung nicht nachkommen.