Wie kann die Wasserverschwendung an den Trinkbrunnen im Ortsbezirk 5 vermieden werden?
Stellungnahme des Magistrats
Zur Frage 1) Das Wasser von Trinkbrunnen läuft nicht durchgängig rund um die Uhr. Die Betriebsweise variiert jedoch je nach Trinkbrunnenmodell, da zwischen historischen und "neuen" Trinkbrunnen unterschieden wird: - Historische Trinkbrunnen (wie zum Beispiel der Bäckerbrunnen): Diese werden bei ihrer Instandsetzung als sogenannte Durchläufer ertüchtigt. Das Wasser fließt hier mithilfe einer Zeitschaltuhr zwischen 10:00 und 20:00 Uhr kontinuierlich in einem dünnen Strahl. Die Durchflussgeschwindigkeit wurde dabei so gering wie möglich eingestellt, um den Wasserverbrauch zu minimieren, aber dennoch hoch genug, um eine ausreichende Trinkqualität sicherzustellen. Aufgrund der räumlichen Begrenzungen in den historischen Brunnenkörpern können keine alternativen Pumptechniken installiert werden. - "Neue" Trinkbrunnen: Diese sind mit einer Steuerfunktion ausgestattet, die den Wasserfluss per Knopfdruck aktiviert. Der Wasserlauf wird dabei für einige Sekunden ausgelöst und stoppt anschließend automatisch. Zur Frage 2) Die Trinkbrunnen sind nicht ganzjährig in Betrieb, um Frostschäden während der Wintermonate zu vermeiden. Die historischen Trinkbrunnen sind von Ostern bis Oktober in Betrieb. Die "neuen" Trinkbrunnen hingegen werden zum Weltwassertag (für das Jahr 2025 am 22. März) an- und im Oktober abgestellt. Zur Frage 3) Diese Frage muss ebenfalls je nach Trinkbrunnenmodell anders beantwortet werden. Die "neuen" Trinkbrunnen sind standardmäßig mit einem Wasserhahn ausgestattet, der eine gezielte und sparsame Wasserentnahme ermöglicht. Die historischen Brunnen sind allerdings individuell zu betrachten. Einige sind mit einem historischen Wasserhahn ausgestattet, andere hingegen nicht. So bspw. der Froschbrunnen in Zeilsheim, bei dem der Wasserstrahl dem Maul des Frosches entspringt. Eine nachträgliche Installation eines Wasserhahns ohne eine grundlegende Veränderung der historischen Gestalt des Brunnens ist somit nicht möglich. Zudem ist es, wie bereits unter 1) beantwortet, aufgrund der technischen Gegebenheiten in den historischen Brunnenkörpern nicht realisierbar, alternative Pumptechniken einzubauen. Unabhängig vom Modell ist der Wasserfluss bei allen Trinkbrunnen so eingestellt, dass der Verbrauch möglichst gering bleibt, ohne die Nutzbarkeit zu beeinträchtigen. Zur Frage 4) Diese Frage ist ortsspezifisch zu beantworten. Wo es technisch möglich ist, wird das Wasser unterirdisch in nahegelegene Grünflächen versickert, sodass dortige Bepflanzungen und der Grundwasserstand von dem überschüssigen Wasser profitieren können. Bei der Planung neuer Trinkbrunnenstandorte wird explizit darauf geachtet, bevorzugt Standorte in der Nähe von Grünflächen zu wählen, um eine Nutzung des ablaufenden Wassers für die Bewässerung zu ermöglichen.