Skip to main content Skip to navigation Skip to footer

Sportentwicklungsplanung Frankfurt am Main hier: Förderung von Sport und Bewegung für Mädchen und Frauen

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 06.12.2019, ST 2250 Betreff: Sportentwicklungsplanung Frankfurt am Main hier: Förderung von Sport und Bewegung für Mädchen und Frauen Vorgang: V 1402/19 OBR 5 Sport und Bewegung leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Lebensqualität der Menschen, dies sowohl für Frauen und Männer, Mädchen und Jungen aller Altersstufen, mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, aus allen sozialen Schichten und mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten. Ziel des Magistrates ist es, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu Sport und Bewegung zu ermöglichen. Deshalb hat die Stadt Frankfurt am Main eine Sportentwicklungsplanung in den Jahren 2009 und 2010 durchgeführt. Eine dabei im Mai 2010 durchgeführte repräsentative Befragung der Frankfurter Bevölkerung ergab u.a. folgende, Sport und Bewegung von Frauen und Mädchen betreffende Aussagen: 1. Von den Einwohnern in Frankfurt am Main ab 7 Jahren geben 66% an, sportlich aktiv zu sein. Vergleicht man die Bewegungsaktivität zwischen Männern und Frauen, so kann ein leichter Unterschied in der Aktivitätsquote festgestellt werden: Frauen (64%) sind etwas weniger aktiv als Männer (68%). 2. Von den in Frankfurt Befragten sind 23,5% in einem Sportverein organisiert. Die Quote liegt bei den Männern (23,9%) kaum höher als bei den Frauen (23,2%). 3. Bei den Sportarten, die in Frankfurt betrieben werden, liegen Jogging und Radfahren als Sport- und Bewegungsaktivität auf den ersten beiden Rängen. Es folgen die Aktivitäten Schwimmen, Fitness, Gymnastik und Walking/Wandern. Die im Verein am stärksten betriebene Sportart Fußball folgt bei Betrachtung aller Bewegungsaktivitäten in der Stadt, also auch der unorganisierten Bewegungsaktivitäten, auf dem siebten Rang. Bei den Männern ergibt sich die Reihenfolge Laufen, Radfahren, Fußball, Fitness und Schwimmen, bei den Frauen ist die Reihenfolge Laufen, Radfahren, Schwimmen, Gymnastik, Fitness. 4. Differenziert man die drei am häufigsten genannten Gründe auf die Frage "Aus welchen Gründen treiben Sie keinen Sport?" nach Alter, so wird der Hauptgrund "Ich habe keine Zeit/Zeit geht der Familie verloren" vor allem von 19- bis 40-Jährigen genannt. "Aus gesundheitlichen Gründen" wurde vor allem von den über 60-Jährigen angegeben. Differenziert man bei den Gründen der Sportpassivität nach Geschlecht, so können bei den am meisten genannten Gründen kaum Unterschiede festgestellt werden. Diese Ergebnisse vorangestellt, beantwortet der Magistrat die Anfrage wie folgt: Die Sportförderrichtlinien der Stadt Frankfurt am Main fördern gezielt den Kinder- und Jugendsport durch eine Pro-Kopf-Bezuschussung, eine Bezuschussung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern im Kinder- und Jugendbereich, eine Bezuschussung von Jugendleiterinnen und Jugendleitern sowie einen Ausgleich für die Kostenbeteiligung für die Nutzung städtischer Turn- und Sporthallen durch jugendliche Mitglieder. Aufgrund der vorliegenden Bestandsmeldebogen per 01.01.2019 beim Landessportbund Hessen gab es in Frankfurter Turn- und Sportvereinen 19.466 Mitglieder bis 6 Jahre (davon 8.387 weibliche Mitglieder), 45.284 Mitglieder von 7-14 Jahre (davon 16.741 weibliche Mitglieder) sowie 15.594 Mitglieder von 15-18 Jahre (davon 5.365 weibliche Mitglieder). Dies ergibt bei insgesamt 80.344 Kindern und Jugendlichen (davon 30.493 weiblichen Mitglieder) einen eine Pro-Kopf-Bezuschussung von ca. 1,45 Mio. Euro an die Frankfurter Turn- und Sportvereine. Eine weitere direkte Zielgruppenförderung sehen die Sportförderrichtlinien nicht vor. Die Stadt Frankfurt am Main fördert jedoch auch gezielt den Breitensport mit dem Ziel "Sport für alle". Schwerpunkte sind hierbei der Behinderten- und Rehabilitationssport, der Sport für Ältere, der Sport in Stadtgebieten mit besonderen sozialen Problemen, die Gleichstellung von Frauen und Mädchen im Sport sowie die Gesundheitsvorsorge. Dafür können Zuschüsse zu einzelnen Projekten bewilligt werden. Beispiele für die Förderung von Projekten für Mädchen und Frauen sind z .B.: - Förderung für ein alljährliches Mädchen-Fußballturnier im Gallus - Förderung für das Projekt, "Schwimmen und Radfahren für Migrantinnen", in dem Frauen mit Migrationshintergrund das Schwimmen oder Radfahren erlernen können. Der Infrau e. V. organisiert seit Jahren das Projekt in Kooperation mit dem FTV 1860 und dem Schwimmpädagogischen Verein e. V. Die Angebote der Kooperationspartner werden den Frauen vorgestellt und damit eine Anbindung an die Sportvereine erleichtert. - Der Verein Frauen in Bewegung e. V. bietet Selbstverteidigungsprojekte für Mädchen und Frauen im Bereich Kampfkunst und Bewegung (Taekwondo, Tai Chi, Yoga etc.). Es werden spezielle Kurse und Workshops für Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Migrantinnen angeboten. 2018 gab es etwa 200 teilnehmende Mädchen in 14 Gruppen. - Förderung der Sport-Schnupperkurse für Mädchen und Frauen im Rahmen des Frankfurter FrauenSportSommers. Der FrauenSportSommer findet innerhalb des Mainova-Sport Rhein-Main-Projekts jedes Jahr zwei Monate lang statt und verfolgt das Ziel, mit Sport-Schnupperkursen für Mädchen und Frauen deren Teilhabe am Sport zu stärken. - Die Nachfrage nach Frauenschwimmzeiten in öffentlichen Schwimmbädern und nach Schwimmlernkursen für Frauen ist hoch. Das Frauenreferat ist vor diesem Hintergrund tätig geworden und hat in Kooperation mit den Bäderbetrieben seit Januar 2019 ein an Frauen gerichtetes Angebot eingerichtet. Ferner findet unter Trägerschaft des Vereins Artemis e. V. sonntags im Schulschwimmbad der Marie-Curie-Schule ein Frauenschwimmen mit wechselnden kostenpflichtigen Kursen statt. Die Erstellung einer tabellarischen Übersicht aller 419 Frankfurter Turn- und Sportvereine mit einer Verknüpfung der einzelnen konsumtiven und investiven Fördertatbestände ist aufgrund der Komplexität der Aufgabe aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen momentan nicht leistbar. Das Sportamt plant jedoch, die u.a. auch für eine solche tabellarische Übersicht notwendigen technischen Voraussetzungen in Form einer Standardsoftware für den Sportbereich zu installieren. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Auskunftsersuchen vom 23.08.2019, V 1402