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Abwassersystem Praunheim

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 01.11.2019, ST 2036 Betreff: Abwassersystem Praunheim Zu 1: Die primäre Ursache für die Kanalverstopfung waren schadhafte, punktuelle Innensanierungen, sogenannte Kurzliner. Diese wurden Mitte der 90er Jahre zur Instandsetzung in zwei Haltungen in diesem Bereich eingebaut. Einzelne Kurzliner haben sich offensichtlich von der Rohrwandung gelöst und so den Abflussquerschnitt stark verringert. Das im Abwasser vorhandene Fett aus Haushalten und Gastronomie hat sich an den herausgelösten Kurzlinern abgelagert und so im Lauf der Zeit zu einem totalen Verschluss geführt. Die SEF muss nach aktueller hessischer Gesetzgebung die von ihr betriebenen Kanäle regelmäßig untersuchen und der überwachenden Behörde - dem Regierungspräsidium Darmstadt - über den Zustand berichten. Das Untersuchungsintervall liegt zwischen 15 und 20 Jahren. Aus betrieblichen Gründen können kürzere Untersuchungszeiträume notwendig sein. Die letzte TV-Inspektion vor dem Schadenereignis fand in 2006 statt. Hierfür wurde der Kanal im Vorfeld gereinigt. In der Folge wurde der Kanal dann 2011 und 2016 gereinigt. Die Kanalisation wurde daher ordnungsgemäß geprüft und gewartet. Zu 2: Die letzte TV-Inspektion vor dem Schadenereignis fand in 2006 statt. Der Kanal zeigt sich seinerzeit in einem ordnungsgemäßen Zustand. Dies zeigt sich auch in der Inspektion nach dem Schadenereignis am 23.05.2019. Einzig die herausgelösten Kurzliner waren als Schaden zu verzeichnen. Als Sanierungsmaßnahme werden die noch verbliebenen Reste der Kurzliner herausgefräst und die dadurch freigelegten ursprünglichen Schadstellen einer erneuten Sanierung unterzogen. Bis dahin wird an den betroffenen Kanälen eine Sichtkontrolle im Abstand von ca. 14 Tagen durchgeführt. Mittelfristig ist ein Neubau von zwei Haltungen aufgrund von Überbauungen durch Wohnhäuser angedacht. Im Vorfeld ist jedoch eine hydraulische Überprüfung erforderlich (vergl. Punkt 3). Zu 3: Der Bereich östlich der Nidda um die Kracauer Straße und die Jean-Albert-Schwarz-Straße entwässert im Mischsystem. Die Bereiche westlich und nördlich der Nidda entwässern im Trennsystem, so auch der Bereich Heerstraße / Klinikum Nordwest. Das Regenwasser aus den Trennsystemen wird in die Nidda eingeleitet. Das Mischsystem um die Kracauer Straße und die Jean-Albert-Schwarz-Straße nimmt das anfallende Schmutzwasser auf. Im Regelfall erreicht der Schmutzwasseranteil bei einem Mischwasserabfluss keine dimensionsrelevanten Größenordnungen. Aktuell wird im Frankfurter Nordwesten und damit auch im Stadtteil Praunheim die hydraulische Leistungsfähigkeit überprüft. Im Vorfeld wurden im Jahr 2018 Niederschlags-Abflussmessungen durchgeführt. Auf der Grundlage dieser realen Messwerte werden dann Simulationsrechnungen abgeglichen. Auf diese Weise erhält man ein Höchstmaß an Genauigkeit. Ergebnisse dieser Simulationsrechnungen werden nach derzeitigem Stand Mitte 2020 vorliegen. Ein möglicher hydraulischer Sanierungsbedarf ergibt sich dann im Vergleich mit den gesetzlichen Vorgaben und den anerkannten Regeln der Technik. Zu 4: Grundsätzlich können steigende Grundwasserpegel bei entsprechender Tiefenlage von Kanälen und Leitungen im Zusammenhang mit Undichtigkeiten der öffentlichen sowie privaten Kanalisation zu erhöhten Abflüssen führen. Ob dies im vorliegenden Fall zutrifft, entzieht sich aktuell unserer Kenntnis. Es ist zu jedoch zu berücksichtigen, dass durch Undichtigkeiten eindringendes Fremdwasser in der Regel wenig oder keinen nennenswerten Einfluss auf Rück- und Überstauereignisse hat. Zu 5: Regelmäßige Wassereinbrüche in Praunheim wurden uns nicht gemeldet. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Auskunftsersuchen vom 13.08.2019, V 1360

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