Zeitgemäße Busse für die Linie 34 statt Ringstraßenbahn
Stellungnahme des Magistrats
Grundsätzlich ist voranzustellen, dass die Vor- und Nachteile der Ringstraßenbahn in einer standardisierten Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) betrachtet werden. Nur wenn der volkswirtschaftliche Nutzen der Ringstraßenbahn gegenüber den Baukosten überwiegt, wird diese durch Bund und Land finanziell gefördert und kann dementsprechend realisiert werden. In der NKU werden neben Bau- und Betriebskosten u.a. Reisezeiten im ÖPNV und mit dem Pkw sowie Umweltaspekte berücksichtigt und mit dem heutigen Zustand verglichen. Der Betrieb der Linie M34 ist bereits heute sehr anspruchsvoll. Einerseits befährt sie bei einer Fahrzeit von rund einer Stunde pro Richtung sehr unterschiedliche, teils sehr hoch ausgelastete Straßen. Andererseits besteht entlang der Linie eine sehr hohe Nachfrage, weswegen die Linie fast vollständig mit Gelenkbussen und häufig in dichtem 7,5-Minuten-Takt betrieben wird. In den nächsten Jahren ist mit einer weiter steigenden Nachfrage zu rechnen. Eine weitere Taktverdichtung z. B. auf 5 oder gar 3 Minuten, wie sie beispielsweise bei der Linie 37 auftritt, ist bei einer solch langen Linie aus Qualitätsgründen abzulehnen, denn bereits heute kommt es zu einem Auflaufen von zwei Fahrzeugen und entsprechend geringerer Pünktlichkeit und Beförderungsqualität. Um die Kapazität und Qualität weiter zu steigern, ist die Umstellung auf ein Schienenprodukt der richtige Weg und die Idee der Ringstraßenbahn vorgeschlagen worden. Schienenverkehrsmittel werden, u.a. auf Grund ihrer höheren Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit, grundsätzlich von den Fahrgästen als attraktiver angesehen und daher eher angenommen, als eine vergleichbare Buslinie. Mit der Straßenbahn können mehr neue Fahrgäste für den ÖPNV gewonnen werden. Nach Realisierung der Ringstraßenbahn ist davon auszugehen, dass die Linie M34 auf der Wilhelm-Epstein-Straße, Am Dornbusch und auf dem Marbachweg nicht mehr parallel zur Ringstraßenbahn verkehren wird und deshalb bei manchen heute bestehenden Direktverbindungen künftig ein Umstieg erforderlich sein wird. Andererseits werden durch den Bau der Ringstraßenbahn und die damit verbundenen Anpassungen des Liniennetzes zahlreiche neue Direktverbindungen eingerichtet, z.B. vom Marbachweg zur Messe, zur Eissporthalle und nach Fechenheim, sodass nicht davon auszugehen ist, dass in dieser Gesamtbetrachtung durch die Ringstraßenbahn mehr Umsteigevorgänge erforderlich sind, sondern die Bedienqualität steigen wird. Im Bereich des östlichen Marbachweg nutzt die Ringstraßenbahn die vorhandene Trasse der U5. Im westlichen Marbachweg wird die Strecke im Straßenraum geführt, jedoch gegenüber der heutigen Betriebsstrecke zweigleisig. Hierfür ist kein zusätzlicher Platzbedarf für den ÖPNV erforderlich. Es ist davon auszugehen, dass im westlichen Marbachweg, auch ohne die Einführung der Ringstraßenbahn, in absehbarer Zeit eine umfassende Sanierung des Straßenraums mitsamt Betriebsstrecke und Verbesserungen für den Radverkehr ansteht. Nach dem derzeitigen Planungsstand müssen für die Ringstraßenbahn nur wenige Bäume gefällt werden und auf dem Marbachweg sowie der Homburger Landstraße können alle Bäume erhalten werden. Ein alternativ angetriebener Bus auf der Linie 34 ist grundsätzlich möglich, kann jedoch nur eine Übergangslösung bis zur Realisierung der Ringstraßenbahn sein. Eine Umstellung der M34 auf die moderne Antriebstechnik ist derzeit für Dezember 2026 geplant.