Großwärmepumpen im Ortsbezirk 10
Stellungnahme des Magistrats
Seit dem 29.11.2023 sind hessische Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohner:innen nach dem Hessischen Energiegesetz (§ 13) und dem im November 2023 im Bundestag verabschiedeten und am 01.01.2024 in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetz (WPG) zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Bis zum 30.06.2026 muss die Stadt Frankfurt am Main einen unverbindlichen Wärmeplan verabschieden. Die kommunale Wärmeplanung gibt eine grobe Orientierung, wie und wo der Ausbau der Wärmenetze erfolgen kann (Wärmeausbaupotentialgebiete). Straßengenaue detaillierte Aussagen zur zukünftigen Wärmeversorgung werden dann in Kombination mit den Energieversorgungsplänen sowie den Transformations- und Ausbauplänen der kommunalen Energieversorger möglich. Die kommunale Wärmeplanung ist somit ein Prozess, um die lokale Wärmewende langfristig lenken und die Erreichung des klimaneutralen Wärmesektors sicherstellen zu können. Als solcher muss er fortlaufend weiterentwickelt werden. Das bedeutet auch, dass Planungen sowie größere städtebauliche Projekte in den Prozess integriert, und die einzelnen Maßnahmen mit den jeweiligen Akteuren entsprechend abgestimmt werden. Eine Möglichkeit der künftigen Wärmeversorgung stellt die Erzeugung von Wärme aus Umwelt- und Abwärme in Kombination mit Großwärmepumpen dar. Die erzeugte klimaneutrale Wärme wird daraufhin in das Fernwärmenetz oder ein Nahwärmenetz eingespeist. Mainova sieht im Bereich des Ortsbezirks 10 künftig den Einsatz von Großwärmepumpen im Klimaschutzquartier Hilgenfeld im Frankfurter Berg vor. Das Klimaschutzquartier ist ein Beispiel für eine dezentrale Nahwärmeversorgung. Das 17,7 Hektar große Quartier wird künftig mit Erdwärme versorgt. Dazu hat Mainova seit April 2024 161 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe sowie rund 10.000 Meter Leitungen verlegt. Mittels Großwärmepumpen wird die Erdwärme auf die notwendige Vorlauftemperatur gebracht und über ein Nahwärmenetz in die Gebäude geleitet. Dadurch können die voraussichtlich 860 Wohnungen mit CO2-neutraler Wärme versorgt werden. In den Gebieten, wo kein Fernwärmeausbau oder kein Nahwärmenetz vorgesehen ist, gibt es weiterhin dezentrale Wärmelösungen. Laut Mainova werden perspektivisch elektrische Wärmepumpen und Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Gasbrennwertkessel eine zukünftige Form der dezentralen Wärmeversorgung in vielen Haushalten darstellen. Parallel wird sukzessive das Stromnetz verstärkt.