Insektenhotels in der Frankenallee
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S A C H S T A N D :
Stellungnahme des
Magistrats vom 17.08.2018, ST 1624 Betreff: Insektenhotels in der Frankenallee Der Magistrat begrüßt Maßnahmen
zum Schutz von Wildbienen und anderen Insekten in der Stadt Frankfurt am Main.
Das Aufstellen von sogenannten "Insektenhotels" alleine trägt allerdings nicht
dazu bei, seltene Wildbienenarten zu schützen. Diese leben meist in
Abhängigkeit von besonderen Pflanzenarten, teilweise auch in Verbindung mit
besonderen Lebensraumstrukturen. Grundlage jedes Wildbienenschutzes ist daher
die Erhaltung der Lebensräume, d.h. die gleichzeitige Erhaltung der
artspezifischen Nahrungsquellen und der Nistplätze sowie die Verminderung der
verschiedenen Gefährdungsfaktoren. Das Ziel der Bemühungen sollte es also sein, ein
möglichst großes Spektrum an Arten zu fördern. Die Förderung einer vielfältigen
Flora ist das wirksamste Instrument des Insekten- und Wildbienenschutzes: je
vielfältiger das Nahrungsangebot, desto mehr Bienenarten bekommen eine
Chance. Es bestehen bereits unterschiedliche Maßnahmen und Programme der Stadt
Frankfurt bzw. sind in Vorbereitung und tragen zum Erhalt und zur Förderung von
bestäubenden Insekten bei: Frankfurter Biodiversitätsklausel Seit 2012 gilt im Pachtvertrag für
Ackerland der Stadt Frankfurt die "Biodiversitätsklausel". Diese schreibt vor,
dass ab einer Pachtfläche von mehr als 5000 Quadratmetern auf ein Prozent der
von der Stadt gepachteten Fläche konkrete Maßnahmen für die Arten- und
Biotopvielfalt durchgeführt werden müssen. Von sechs möglichen Maßnahmen ist
die am häufigsten gewählte (in 2017 etwa die Hälfte: 37 Maßnahmen von 75
Landwirten) die Anlage von ein- oder mehrjährigen Blühstreifen und Blühflächen.
Dadurch wird das Blühangebot und somit die Nahrungsgrundlage für Bestäuber
erhöht. Frankfurter Arten- und
Biotopschutzkonzept Das
Umweltamt ist gemäß Stadtverordnetenbeschluss beauftragt worden, ein Arten- und
Biotopschutzkonzept für Frankfurt am Main zu erstellen. Das Konzept wird in den
nächsten 2 Jahren vom Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH (PAN) in
enger Abstimmung mit dem Umweltamt entwickelt und fachlich von einem Fachbeirat
sowie einem Expertengremium lokaler Experten/ Gebietskenner begleitet.
Es werden einerseits konkrete Artenhilfsmaßnahmen als auch solche zum
Erhalt und zur Vernetzung von Biotopen konzipiert. Ziel des Frankfurter Arten-
und Biotopschutzkonzeptes ist es, als naturschutzfachliche Grundlage und
strategische Leitlinie einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der
Biodiversität in Frankfurt zu leisten. Da in dem Expertengremium sowohl der
Imkerverband als auch Wildbienenexperten der Senckenberg Gesellschaft für
Naturforschung vertreten sind, wird sichergestellt, dass Maßnahmen zum
Erhalt der Bienen in das Konzept eingehen und im Anschluss umgesetzt
werden. Förderung
von Streuobstwiesen Um die
Frankfurter Streuobstwiesen, die ein hohes Blütenangebot für Bienen auf-
weisen, zu sichern und zu
erhalten, hat das Umweltamt im Jahr 1991 ein Förderprogramm ins Leben gerufen.
Seitdem gibt es auf Antrag Zuschüsse für Baumschnitt und Neuanpflanzungen.
Weitere insektenfreundliche und blütenreiche Flächen
werden im Rahmen des Wiesen-Konzeptes des Grünflächenamtes entwickelt und durch
Sukzessionsflächen, die im Rahmen des Projektes "Städte wagen Wildnis"
entstehen, an dem das Umweltamt beteiligt ist. Im nahegelegenen Urban Gardening-Projekt Gallus
Garten gibt es bereits Insektenhotels in geeigneter Umgebung. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Anregung an den
Magistrat vom 08.05.2018, OM 3123