Baustellenverkehr für den Central Business Tower sicher gestalten
Stellungnahme des Magistrats
Eine Radverkehrsanlage lässt sich in der beengten Baustellensituation nicht darstellen. Die Planung dafür erfolgt nach Abschluss der Bauarbeiten. Die Baustellenandienung wurde im Vorfeld mit der Baustellenkoordinierungsstelle der Stadt Frankfurt unter Berücksichtigung aller relevanten Erfordernisse erarbeitet. Die seitens des Ortsbeirats aufgeführten Fragen waren bereits vor Einbringung der Anregung Diskussionsgegenstand aller Projektbeteiligten. In der Abwägung aller Aspekte kam es letztendlich zu anderen Lösungen. Hierbei ist sehr viel Expertise intern und extern frühzeitig vor Baubeginn eingeflossen. Der Magistrat hält es in diesem Fall für erforderlich, dem Ortsbeirat die Herangehensweise und Gründe der Entscheidungen explizit darzulegen: Die Koordinierung von Hochbaumaßnahmen in der Innenstadt erfolgt grundsätzlich proaktiv über den Bauherren. Bei großen Hochbaumaßnahmen besteht stets eine "Task-Force" mit dauerhaft ein bis zwei gleichbleibenden Ansprechpartner_innen auf Leitungsebene der Projekte. Dies gilt für alle Bauphasen, vom Abbruch über die Baugrube, den Rohbau, den Ausbau, bis hin zu der Erstellung der Außenanlagen. Die Randbedingungen werden für jedes Projekt individuell erarbeitet und dann in Relation zu den umgebenden Baustellen gesetzt. Über eine digitale Kartenansicht mit mehrjähriger Planungsvorausschau ist die Baustellenkoordinierungsstelle in der Lage, viele Baustellen und Randbedingungen im Vorfeld zu kennen und miteinander bekannt zu machen. Schwerpunkt ist dabei immer eine ganzheitliche verkehrslogistische Betrachtung von Maßnahmen und deren Umfeld. Zusätzlich werden bei räumlicher Überlagerung von Logistik-Konzepten Absichtserklärungen zur konstruktiven Zusammenarbeit der einzelnen Projekte untereinander abgeschlossen. Es bestehen Verbindungen zu allen Großprojekten mit dem Ziel, dass alle Projekte bauen können, Fuß- und Radverkehrsbelange berücksichtigt sind und der Verkehr in Frankfurt läuft. Alle Projektverantwortlichen entwickeln so ein Bewusstsein, dass sie kein Einzel-Projekt sind und eine gemeinsame Lösung ein hohes Maß an Planungssicherheit mit sich bringt. Flexible Lösungen sind dabei gefragt, die möglichst logistisch unabhängig voneinander sind. Liegt ein Worst Case Fall einer ungeplanten Vollsperrung in einer Straße vor, darf es nicht alle Projekte und Anlieger im Quartier gleichermaßen treffen. Logistikkonzepte, Andienungskonzepte, Pufferzonen für Anlieferung, Zwischenlagerungen - das alles muss möglichst entkoppelt laufen. Um die Hochbaumaßnahmen herum sind immer wieder durch Unvorhergesehenes zeitlich limitierte Vollsperrungen erforderlich. Das lässt sich nicht ganz vermeiden. Hier darf pro Sperrung immer nur ein Teil des Quartiers und auch ein Teil oder besser nur eine Baustelle betroffen sein. Alle Kriterien führten zu der von Ihnen bekannten Variante der Verkehrsführung. Hinzu kamen beispielsweise weitere Aspekte wie: Schleppkurven beim Ein- und Ausfahren der Baustelle, Abhängigkeiten zur Lichtsignalanlage (LSA), Nutzung des Windschattens der LSA, Nutzung einer Art "Einfädelungshilfe" in den Verkehr, Sicht und Sichtbarkeit beim Ein- und Ausfahren der Lkws, Bündelung verschiedener Bauphasen zu einer dauerhaften Verkehrsphase, Verkehrsfluss, Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer_innen, Radverkehr heute und zukünftig, Denkmalschutz, et cetera. Durch die mehrjährige Planungsvorausschau sind weitere Projekte und Randbedingungen im Quartier bekannt, wie insbesondere Opernplatz 2 (Signa), Neue Mainzer Straße 84, Fernwärmehausanschluss für die Rentenbank in der Hochstraße, Vollsperrung der Junghofstraße im Bereich Four, Vorabmaßnahmen aus dem städtebaulichen Vertrag von Four im Kreuzungsbereich Junghofstraße / Neue Mainzer Straße zur gesicherten Fußgängerführung oder alljährliche Großveranstaltungen. Der schwierigste Punkt aller Betrachtungen ist die Baustellendynamik. Hierbei gilt das Motto "Nach der Besprechung ist vor der Besprechung". Bei diesem Bauvolumen und bei der Vielzahl von Randbedingungen (sogenannte Cluster oder Hotspots) und Projektbeteiligten treten stets Veränderungen auf. Nur über Kartenansichten, dem Kontakt zur Task-Force und der Entkopplung von Vorgängen besteht die Chance auf Erfolg.