Deutsche Bahn AG: Unkrautvernichtungsmittel - Was wird verwendet?
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S
A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 11.09.2015, ST
1317
Betreff: Deutsche Bahn AG:
Unkrautvernichtungsmittel - Was wird verwendet? Der Magistrat hat die Fragen des
Ortsbeirats der Deutschen Bahn AG vorgelegt und um Beantwortung gebeten. Die
Deutsche Bahn hat wie folgt geantwortet: "1. Wie oft wird die chemische Vegetationsbekämpfung
durchgeführt? Die chemische Vegetationsbekämpfung erfolgt bei der DB AG
grundsätzlich nur einmal im Jahr je Richtungsgleis. Das heißt, da die Strecke
Frankfurt Höchst - Bad Soden eingleisig ist, wird dort das Herbizid einmalig im
Jahr ausgebracht. Demnach können wir die Aussage von "vermehrtem
Einsatz" des Anwohners nicht nachvollziehen. 2. Welche Stoffe
werden verwendet? Für die chemische Vegetationsbekämpfung beauftragt die DB
Netz AG nur dafür zertifizierte Unternehmen und es werden nur vom Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zugelassene Wirkstoffe
verwendet. Bei der Bewertung der Wirksamkeit und aller zulassungsrelevanter
Parameter stützt sich die DB AG auf die Prüfungen und Einschätzungen der
hierfür zuständigen Behörden. Verwendet werden folgende Stoffe:
Produkt Wirkstoff Höchstaufwandmenge Bemerkungen Chikara Flazasulfuron 0,2
kg/ha Aufnahme des Wirkstoffs über Blätter und Wurzeln
Nozomi Flumioxazin 1,2
kg/ha Aufnahme des Wirkstoffs über Blätter und Wurzeln
Purgarol Glyphosat 10,0
l/ha Aufnahme des Wirkstoffs über
Blätter Tender GB Ultra Glyphosat 10,0
l/ha Aufnahme des Wirkstoffs über
Blätter 3. Wie wird sichergestellt, dass der verwendete
Wirkstoff nur auf dem Gleisbett ausgebracht wird? Die Ausbringungstechnik
der Spritzzüge wurde in einem Feldversuch der Fachgruppe Anwendungstechnik der
Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) hinsichtlich
ihres Abdriftverhaltens untersucht. Das Ergebnis war, dass außerhalb des
festgelegten Behandlungsbereiches praktisch keine Abdrift auftritt und damit
geringer ist als bei der in der Landwirtschaft üblicherweise eingesetzten
Spritztechnik1). Da die Steuerung der Düsen in einzelne Bereiche quer zum
Gleis möglich ist, kann die Ausbringung an die jeweilige Bewuchssituation
angepasst werden. Somit kann auch der Randweg getrennt vom Gleisbett behandelt
werden. Es ist daher mit hoher Sicherheit davon auszugehen, dass die
Spritzungen randscharf und ohne Beeinträchtigung von Flächen außerhalb des
Gleisbereichs erfolgt." Der Magistrat verweist in diesem Zusammenhang auch
auf seine Stellungnahme ST 1119 vom 03.08.2015 zur OM 4076 vom 23.04.2015
"Bewuchsbekämpfung an der Rhein-Weser-Bahnstrecke". 1) WYGODA, H.-J.;RAUTMANN, D;GANZELMEIER,
H.;ZWERGER, P; GEBAUER, S:(2006) "Ergebnisse aus Abdriftmessungen mit
einem Spritzzug", Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft,
Braunschweig, in Nachrichtenblatt Deut. Pflanzenschutzdienst, 58 (12), S.
323-326, Eugen Ulmer KG, Stuttgart Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Anregung an den
Magistrat vom 19.05.2015, OM 4171