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Endlich saubere Luft in Frankfurt

Vorlagentyp: ST Magistrat

Inhalt

S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 23.09.2016, ST 1281 Betreff: Endlich saubere Luft in Frankfurt In der Initiative wird der Magistrat gebeten, zur Verbesserung der Luftqualität einen CityTree (eine mit Moospflanzen bewachsene 3 qm große Wand mit Sitzgelegenheiten) vor dem Skyline Plaza, Ecke Osloer Straße / Güterplatz aufzustellen. Zur Begründung wurde die hohe Sterberate weltweit an den Folgen von Luftverschmutzung genannt (8 Milliarden) und als weitere Zahl 275 Bäume, die durch einen Citytree zu ersetzen seien. Beides ist nach Erachten des Magistrats zu relativieren. Es sind zunächst nicht 8 Milliarden Sterbefälle als Folge von Luftverschmutzung jährlich (das wäre ungefähr die gesamte Weltbevölkerung) sondern ca. 5 - 6 Millionen und hiervon wiederum der ganz überwiegende Anteil in den Agglomerationen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Die beschriebene Filterwirkung von Moosen ist nachvollziehbar hoch. Da jedoch nur ein geringer Teil der Umgebungsluft mit der aufgestellten Wand (CityTree) in Kontakt tritt, ist auch ihr Wirkungsgrad insgesamt gering. Die Vorstellung, dass eine solche Wand 275 Straßenbäume ersetzen könnte, ist somit rein theoretischer Natur. Auch mit Blick auf den Klimawandel und die hohen thermischen Belastungen kann die Wandlösung die Schattenspende und Abkühlung durch Transpiration und Evapotranspiration von Laubbäumen nicht ersetzen. Grundsätzlich ist die Verwendung technischer Elemente zur Erhöhung des innerststädtischen Grüns als Ergänzung und auch zu Demonstrationszwecken denkbar. Insbesondere dort, wo mangels Platz und wegen ungünstiger Untergrundverhältnisse (Unterbauung, Kanalrohr- / Leitungstrassen etc.) keine Baumstandorte möglich sind. Solch "vertikales" Grün kann z.B. an Gebäuden oder auch wie im o.g. Fall an eigens aufgestellten Wänden im Straßenraum und in Ergänzung des vorhandenen Stadtmobiliars zum Einsatz kommen, dabei auch gestalterische Funktionen erfüllen. Wichtig ist es im Sinne einer Kosten-Nutzen-Analyse auch die genauen Wartungs- und Unterhaltungskosten zu kennen, um so einen Vergleich zu anderen Lösungen zu haben. Eine Co-Finanzierung unter Einbeziehung von Sponsoren (hier z.B. Skyline Plaza) kann hierbei zweckmäßig sein. Fazit: Im vorliegenden Fall spricht grundsätzlich nichts gegen ein solches Gestaltungselement im Straßenraum, das zudem klimatische und lufthygienische Funktionen unterstützt. Für die auch in Frankfurt am Main vorhandenen Probleme bei der Lufthygiene und der Anpassung an den Klimawandel sind solche CityTrees, insbesondere im Vergleich zu Straßenbäumen, jedoch nicht als bahnbrechende Lösung zu verstehen. Dies gilt auch unabhängig davon, dass Maßnahmen die die Ursache der Luftverschmutzung (Industrie, Hausbrand und Individualverkehr) ins Auge fassen, weiterhin prioritär zu verfolgen sind. Im Laufe der Legislaturperiode der Stadtverordnetenversammlung ist beabsichtigt, ein Programm zur Klimavorsorge zu starten und einen Klimafond aufzulegen. Sobald die Mittel zur Verfügung stehen und deren Höhe feststeht, wird eine Priorisierung der durchzuführenden Maßnahmen, zu denen auch Begrünungen gehören, erfolgen. Die Initiative des Ortsbeirats wird in die Überlegungen einbezogen. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Ortsbeiratsinitiative - Budget vom 05.07.2016, OIB 19 Antrag vom 04.08.2017, OF 386/1 Anregung an den Magistrat vom 22.08.2017, OM 2046