Kreuzungen Platz der Republik sowie Gutleutstraße/Hafenstraße nach niederländischem Konzept gestalten
Stellungnahme des Magistrats
Die Gestaltung von Kreuzungen nach dem "niederländischen Modell" bringt besonders einen hohen Sicherheitsgewinn für Radfahrende - besonders bei Konflikten mit rechtsabbiegenden LKW. Eine Umgestaltung von Knotenpunkten wird daher grundsätzlich begrüßt. Allerdings läuft ein solches Konzept den "Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen" (RASt 06) und den "Empfehlungen für Radverkehrsanlagen" (ERA 2010) entgegen. Dort wird eine möglichst geradlinige Führung des Radverkehrs empfohlen. Der Radentscheid (NR 895/2019) sieht an 15 Knotenpunkten eine radverkehrsfreundliche Gestaltung vor. Das Arbeitsprogramm soll bis Ende 2022 umgesetzt sein. Die Knotenpunkte Platz der Republik und Gutleutstraße / Hafenstraße gehören nicht dazu. Bei beiden angesprochenen Knotenpunkten sind erhebliche bauliche Eingriffe notwendig, um eine Gestaltung nach niederländischem Modell zu erreichen. Die abgesetzten Rechtsabbieger für den motorisierten Individualverkehr sind zurückzubauen und damit sind die fahrgeometrischen und fahrdynamischen Parameter grundlegend zu überplanen. Ebenso ist wegen der Netzbedeutung eine begleitende und umfassende Verkehrsuntersuchung für alle Verkehrsträger anzuraten. Vor dem Hintergrund der sehr dynamischen Bautätigkeiten in diesem Gebiet (Entwicklungen am Güterplatz, Verlängerung der U5, Instandsetzung der Camberger Brücke) und den damit verbundenen notwendigen Anpassungen der baustellenbedingten Verkehrsführung ist eine Umgestaltung nicht sinnvoll. Zudem fehlen die dafür notwendigen Ressourcen. Die Aufnahme von Planungsaktivitäten lehnt der Magistrat deshalb ab.