Überflutungen im Bereich der Straße Am Kalten Berg
Stellungnahme des Magistrats
Im Bereich des Straßenzugs "Am Kalten Berg" sind Straßengräben vorhanden, die das anfallende Wasser aus Richtung Heiligenstockweg auffangen. Die Gräben werden regelmäßig gereinigt. Die letzte Reinigung erfolgte im vierten Quartal 2021. Darüber hinaus befindet sich dort eine Sinkkastensammelleitung, die die Straßenoberfläche und die angrenzenden Außengebiete entwässert und im weiteren Verlauf an den öffentlichen Abwasserkanal in der Straße "Am Dachsberg" anbindet. Für den Stadtteil Berkersheim liegt eine Kanalnetzberechnung für die Kanalisation aus dem Jahr 2018 vor. Die o. g. Sinkkastensammelleitung und die Außengebiete wurden in dieser Untersuchung berücksichtigt. Die Ergebnisse waren unauffällig. Bemessungsniederschläge mit einer Jährlichkeit kleiner gleich 5-jährlich, werden folglich regelkonform abgeleitet. Die Kanäle können aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht für Starkregen mit selteneren Eintrittswahrscheinlichkeiten ausgebaut werden. Der Straßenzug "Am Kalten Berg" ist im östlichen Abschnitt tiefer liegend, wodurch eine Geländesenke mit geringer Tiefe vorliegt. Zudem ist der Straßenzug beidseitig durch den vorliegenden Hang und abschnittsweise durch eine Einfriedungsmauer gefasst. Eine Ausnahme stellt der Fußgängerweg hangabwärts in Richtung des Straßenzuges "Am Honigberg" dar. Dort liegt eine Unterbrechung der Einfriedung mit abgesenktem Bordstein vor. Die im Sommer 2021 veröffentlichten Starkregengefahrenkarten der Stadt weisen bei einem 30-jährlichen Starkregen an der Örtlichkeit eine Senke mit geringen Einstautiefen aus. Mit zunehmender Beschickung erschöpft sich das zur Verfügung stehende Volumen im Straßenkörper und es erfolgt eine diffuse Weiterleitung in das Siedlungsgebiet von Berkersheim hinein. Es zeichnet sich ab, dass durch das Zusammentreffen von Außengebieten, Hanglage und Siedlungsgebiet eine komplexe Ausgangssituation vorliegt, was im Rahmen der kommunalen Gemeinschaftsaufgabe Starkregenvorsorge eine anspruchsvolle Sanierungsstrategie erfordert. Es ist zu berücksichtigen, dass die Berechnungen für die Starkregengefahrenkarten mit wesentlich höheren Niederschlagsbelastungen (30-,100-jährlich, Extrem) durchgeführt wurden, die jenseits der für die Kanalisation maßgebenden Bemessungsniederschläge liegen. Aktuell befasst sich die Stadt mit der Auswertung und Priorisierung der kritischen Bereiche aus den Starkregengefahrenkarten und mit den Methoden zur zukünftigen Abarbeitung. Ihre Hinweise zum Bereich "Am Kalten Berg" werden bei der Bewertung und Priorisierung berücksichtigt werden. Ungeachtet dessen stellen die zukünftigen Aufgaben zur Prävention vor den Gefahren aus extremen Starkregen eine Herausforderung für alle Beteiligten dar. Im Sinne der kommunalen Gemeinschaftsaufgabe Starkregenvorsorge sind nicht nur die städtischen Ämter und Betriebe in der Pflicht zum zielgerichteten und konstruktiven Handeln, sondern gleichermaßen Bürger*innen und Gewerbetreibende im Rahmen der Eigenvorsorge.