Konzept zur Vermeidung von Regelverstößen durch Jugendliche und junge Erwachsene am Frankfurter Berg
Vorlagentyp: ST Magistrat
Inhalt
S
A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 23.01.2015, ST
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Betreff: Konzept zur
Vermeidung von Regelverstößen durch Jugendliche und junge Erwachsene am
Frankfurter Berg Zur präventiven Reaktion auf
Regelverstöße und Planung lokaler Präventionsprogramme steht am Frankfurter
Berg strukturell der Regionalrat Frankfurter Berg zur Verfügung. Im Regionalrat
sind Institutionen und Amtsträger aus dem Stadtteil vertreten, die gemeinsam
örtliche Ursachen von Regelverstößen erörtern und geeignete Gegenmaßnahmen
ergreifen oder anstoßen können. Einbezogen als Mitglieder im Regionalrat sind
u.a. das 15. Polizeirevier, die Stadtpolizei, das Sozialrathaus am Bügel,
Kinder- und Jugendeinrichtungen als auch die Wohnungsgesellschaft GWH. Der
Regionalrat wird von der Geschäftsstelle des Präventionsrates der Stadt
Frankfurt a. M. betreut. Das 15. Polizeirevier teilt zur aktuellen Lage mit,
dass es insbesondere im Jasminweg witterungsbedingt eine Belästigungslage
gegeben hat. Anwohner fühlten sich von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die
sich dort vor allem in den Abend- und Nachtstunden zwischen den Häusern
aufgehalten haben, gestört. Dies war Anlass zu verstärkten Kontrollen in den
Monaten August und September. Dabei wurden im Umfeld des Jasminwegs Jugendliche
und junge Erwachsene angetroffen, von denen einer im Besitz von geringen Mengen
von Cannabisprodukten war. Von dem Konsum dieser Produkte ist auszugehen,
Hinweise auf den Handel mit Betäubungsmitteln gibt es keine. Aus polizeilicher Sicht ist diese
Lage vergleichbar mit denen anderer Stadtteile und bildet keinen
Einsatzschwerpunkt. Weder polizeiliche noch stadtpolizeiliche Erkenntnisse aus
dem Streifendienst noch einschlägige Fallzahlen machen dabei die Erarbeitung
eines Konzeptes, wie Regelverstößen am Frankfurter Berg begegnet werden kann,
erforderlich. Der Regionalrat Frankfurter Berg hat
in einem Treffen am 11.9.2014 gemeinsam mit ortskundigen Experten die möglichen
Ursachen von Konflikten zwischen jungen Menschen im öffentlichen Raum und
Anwohnern am Frankfurter Berg erörtert und disziplinübergreifend Lösungsansätze
gesammelt, um diese vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Bedürfnisse
aufzuarbeiten. Der am
häufigsten genannte und der am vielversprechendsten Lösungsansatz - nämlich ein
alternatives Ausweichgelände als Sozialraum zu finden, auf dem die
Konfliktpartei der 15- bis 30jährigen weitgehend unter sich ihren verschiedenen
Bedürfnissen nach einem Treffpunkt als auch sportlichen Aktivitäten nachgehen
können - wurde in einem zweiten Arbeitstreffen am 13.10.2014 weiterverfolgt.
Daraufhin hat das
Jugendhaus am Frankfurter Berg zusammen mit dem Jugend- und Sozial-amt eine
Projektskizze zur Ausgestaltung und Nutzung des Geländes gegenüber des
Schwarzen Platzes und des ehemaligen Deutsch-Amerikanischen Spielplatzes
erstellt und bei der Planung rund 30 Jugendliche und junge Erwachsene
miteinbezogen. Die Projektskizze sieht sowohl einen überdachten "Chill-Platz"
als Treffpunkt und Aufenthaltsort als auch Möglichkeiten für sportliche
Aktivitäten, wie z.B. einen Bolzplatz, einen Fitnessbereich, Trainingsgeräte
und dergleichen, vor. Um
die aktive Nutzung des Platzes zu initiieren und zu begleiten, sollen unter
Verantwortung des Jugendhauses Frankfurter Berg sozialpädagogische
Honorarkräfte eingesetzt werden. Das Gelände selbst befindet sich in der
Vermögensverwaltung des Grünflächenamtes. Die Überlegungen die Fläche, auf der
sich bereits zwei Tore befinden, aufzuwerten und eine Aufenthaltsmöglichkeit zu
schaffen, werden vom Grünflächenamt grundsätzlich mitgetragen. Das 15.
Polizeirevier trägt den Lösungsansatz ebenfalls mit und wird dieses Gelände zu
gegebener Zeit bedarfsgerecht in die Streifentätigkeit einbeziehen. Da anderweitig keine zusätzlichen
Haushaltsmittel des Magistrats für die Umsetzung der Maßnahme zur Verfügung
stehen, wäre eine finanzielle Beteiligung aus dem Ortsbeirats-budget eine
denkbare Finanzierungsmöglichkeit. Sobald eine Finanzierung gesichert ist, kann das
Gelände je nach Höhe der zur Verfügung stehenden Mittel zumindest teilweise mit
der in der Projektskizze aufgeführten Ausstattung spätestens im Sommer 2015 zur
Verfügung gestellt werden. Regelverstöße und Konflikte mit Anwohnern sind
aufgrund der Lage des Ausweichgeländes dort nicht zu erwarten. Vertraulichkeit: Nein
dazugehörende Vorlage:
Anregung an den
Magistrat vom 30.09.2014, OM 3494