Verringerung von Starkregengefahren im Bereich des Kalbachs in Bonames
Stellungnahme des Magistrats
Der Kalbach wurde im Jahr 2006 zwischen Kätcheslachmulde und Kreuzung mit den U-Bahngleisen naturnah umgestaltet. Grundlage für die Umgestaltung war das überflutungsfreie Ableiten eines 50-jährlichen Hochwasserabflusses für den gesamten Verlauf des Kalbachs auf Frankfurter Gemarkung. Eine größere Sicherheit kann der Kalbach nicht gewährleisten, weil in den Ortslagen von Kalbach und Bonames die privaten Grundstücksgrenzen zum Teil bis an die Böschungsoberkante herangehen. Der Bach hat keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten. Eine natürliche Aue fehlt. Dies ist gerade im Bereich der Bebauung "Am Brandhöfchen" der Fall. Hier wurde das Bachbett zusätzlich durch private, nicht genehmigte Stege von den jeweiligen an den Kalbach angrenzenden Grundstückseigentümern eingeengt. Dies führt im Hochwasserfall zu Rückstau und verschärft die Abflusssituation für die Oberlieger. Der Magistrat wird die betroffenen Eigentümer anschreiben und sie auffordern die Stege zurückzubauen. Zwischen Kreuzung der U-Bahngleise und der Straße "Am Burghof" fließt der Kalbach tatsächlich in einer begradigten Rinne. Einen naturnahen Ausbau, wie z.B. Änderung der Linienführung, hält der Magistrat nicht für sinnvoll, weil für einen solchen Eingriff die vorhandene, sehr dichte Vegetation gerodet werden müsste. Dies steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, da in diesem Teilbereich das Profil des Kalbachs sogar ein 100-jährliches Hochwasserereignis weitgehend abführen kann. Lediglich im unteren Drittel, im Bereich der Straße "Am Burghof", tritt der Kalbach leicht über seine Ufer, tangiert aber die nahegelegene Bebauung nicht. In diesem Bereich wird der Magistrat eine Entlastung schaffen indem er die zwei 90° Bögen, in die der Kalbach gezwängt wurde, soweit es die örtlichen Verhältnisse zulassen, umgestaltet. Dies wird auch zu einer Verbesserung des Abflusses bei Starkregenereignissen führen. Im Bereich des Kalbacher Stadtpfades, zwischen BAB A661 und den U-Bahngleisen fließt bei höheren Abflüssen das Wasser über eine Furt in einen Flutgraben, der parallel zur U-Bahn verläuft. Hierfür wurde das rechten Ufer des Kalbaches bzw. der Kalbacher Niddapfad vor dem U-Bahndurchlass abgesenkt. Die Trennung der Wassermengen wird durch Einengung des Durchlasses erreicht. Zusätzlich ist unter der Wegeabsenkung eine Rohrverbindung zwischen Kalbach und Flutgraben vorgesehen. Bei der Überprüfung der Höhenlage dieses Rohrdurchlasses stellte sich heraus, dass dieses Rohr 40 cm zu hoch liegt. Der Magistrat wird bis Sommer 2022 das Rohr auf die planfestgestellte Höhenlage verlegen. Mit dieser Maßnahme fließen wieder größere Wassermengen, auch schon bei kleineren Hochwasserereignissen in den Flutgraben und die Hochwassersituation im Bereich Burghof wird sich entspannen. Oberhalb der Ortslage von Bonames und innerhalb der Stadtgrenze befinden sich nur wenige Flurstücke die sich als Retentionsraum eignen würden. Diese werden zum Teil landwirtschaftlich genutzt und befinden sich nicht im städtischen Eigentum. Die Schaffung von Retentionsraum auf nicht städtischen Flächen ist problematisch, weil der Verkaufswille der Grundstückseigentümer an die Stadt Frankfurt zum Bodenrichtwertpreis nicht sehr hoch ist.