Sicherer Schulweg für die Kinder aus dem Römischen Ring/der Pariser Straße
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 18.06.2019, OM
4816 entstanden aus Vorlage:
OF 989/1 vom
18.06.2019 Betreff: Sicherer Schulweg für die Kinder aus dem
Römischen Ring/der Pariser Straße Beschreibung des Schulwegs vom Römischen Ring zur
Grundschule Europaviertel in der Stephensonstraße aus Sicht eines Vaters:
"Da das Viertel weiter im Entstehen ist, sind
Baustellen ein gewohntes Bild und Einschränkungen gerade für Fußgänger durch
die Tätigkeiten nicht schön, aber tolerierbar und durch die Sachlage bedingt.
Aus dem Römischen Ring raus erwartet ein Kind gleich die erste Baustelle (FAZ)
auf der Ecke Pariser Straße/Europa-Allee. Also schon durch die Zäune ein
eingeschränkter Fußgängerweg. Vermeidet das Kind diesen Weg und geht auf die
Südseite der Europa-Allee, stößt es unweigerlich auf die Baustelle "Zebra".
Große Einengung, Verlegung des Radweges, riesige Laster. Ausweichen ist nicht,
denn rechts schließt sich die Baustelle "Solid" an. Bleibt das Kind auf der
Nordseite, kommt nach der erwähnten FAZ-Baustelle noch das Brick DB. Auch
flankiert von Lastwagen Zu- und Abfahrten. Nicht vertretbar ist, wenn zu diesen
baustellenbedingten Hindernissen unnötige Hindernisse aufgebaut werden! Wir
sind wieder Ecke Pariser Straße/Europa-Allee. Das kleine Stück ist eh
bereits durch einen Bauzaun und Bäume eingeengt. Der Bauzaun nimmt auch den
Blick um die Ecke, was es schwer macht, gerade die Radfahrer zu sehen. Um die
Situation zu einer noch größeren Herausforderung zu
machen, wurde der Weg nun vollends durch eine Litfaßsäule verengt. Mit
seinem Schulranzen kann ein Kind so gerade auf dem normalen Fußweg hier um die
Ecke. Mit seinen Freunden muss es dann quasi hintereinander gehen. Auf dem
Radweg darf dann auch keiner mit viel Speed um die Ecke kommen. Da kann man nur
noch hoffen, dass wir noch lange auf die E-Roller auf den Fußwegen warten
müssen." Dies war die Situation für zu Fuß
Gehende in der Kurve Pariser Straße/Europa-Allee bis Anfang Juni 2019. Nun hat
sich die Situation gravierend verschlimmert: Für das Bauvorhaben wurde direkt an die Litfaßsäule
eine Konstruktion gesetzt, an der die Überleitung für Versorgungseinrichtungen
der Baustelle befestigt ist. Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat
aufgefordert, 1. umgehend dafür zu sorgen, dass die
Litfaßsäule entfernt wird, auch wenn noch kein Ersatzstandort für die
Werbeanlage der Deutsche Städte Medien (DSM) gefunden bzw. neu genehmigt
ist; 2. umgehend
den Bauträger aufzufordern, die Konstruktion für die Halterung der Überleitung
kurzfristig so zu versetzen, dass sie sich innerhalb der Baustelle und nicht
mehr im öffentlichen Raum (Fußweg) befindet; 3. kurzfristig einen Ortstermin mit der
Schulwegsicherungskommission zu veranlassen, der die Schulwegsituation zwischen
Römischem Ring/Maastrichter Ring und Grundschule Europaviertel prüft und
Maßnahmen veranlasst, die die Sicherheit für die Schulkinder verbessern;
4. zukünftig bei
Einrichtung bzw. Umorganisation von Baustellen entlang der Europa-Allee
zwischen Europagarten und Skyline-Plaza die Schulwegsicherungskommission
einzuschalten, da auf diesem Straßenabschnitt Kinder zur Grundschule in der
Stephensonstraße unterwegs sind; 5. zukünftig Vorrichtungen für Überleitungen für
Baustellen im Europaviertel nicht mehr auf Gehwegen zu genehmigen, wenn dadurch
die Breite von Gehwegen auf unter zwei Meter verschmälert wird und/oder ein
Ausweichen von zu Fuß Gehenden auf Fahrradwege oder gar in den Straßenraum
erforderlich wird; 6. zukünftig im Europaviertel mit seinen zahlreichen
Baustellen vor Genehmigung von Anträgen auf Sondernutzung im Bereich von
Gehwegen sich die Situation vor Ort anzuschauen. Das Amt für Straßenbau und
Erschließung hat hier offensichtlich auf dem durch den Bauzaun ohnehin
verschmälerten Fußweg im Kurvenbereich eine Litfaßsäule sowie zusätzlich noch
eine Baustelleneinrichtung genehmigt - und das noch auf einem Schulweg! Bei
Kenntnis der Situation vor Ort wäre dies vermutlich nicht passiert! Begründung: Im Europaviertel leben viele Familien, viele davon
mit Kindern im Grundschulalter. Die Kinder müssen gefahrlos - auch ohne
Begleitung der Eltern - zur Schule gehen können. Dies ist aktuell aufgrund der
Baustellensituation nur bedingt möglich. Auch vor dem Hintergrund, dass man die Anzahl der
"Elterntaxen" reduzieren möchte, muss für einen Schulweg gesorgt werden, auf
dem Kinder sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein können. Das Amt für Straßenbau und Erschließung hat auf
Bürgerbeschwerden zwischenzeitlich geantwortet. Aufgrund des bestehenden
Vertrags mit der Stadt hat die Deutsche Städte Medien (DSM) das Recht, sich
neue Standorte für Werbeanlagen zu suchen. Für diese muss eine Baugenehmigung
sowie eine Sondernutzungserlaubnis beantragt und erteilt werden. Bei der
Standortprüfung hat das Amt die aktuelle Baustelleneinrichtungsfläche
übersehen. Es soll nach einem Ersatzstandort gesucht werden. Die Litfaßsäule stellt eine Gefahr für zu Fuß Gehende
- insbesondere für die Kinder auf ihrem Schulweg - dar; das Recht der zu Fuß
Gehenden auf Sicherheit ist hier höher zu bewerten als das Recht der DSM auf
Werbung im öffentlichen Raum. Insofern muss die Litfaßsäule auch dann abgebaut
werden, wenn kurzfristig kein Alternativstandort zur Verfügung steht. Wie sich nach Antragschluss herausgestellt hat, hat
das Amt für Straßenbau und Erschließung in diesem Bereich zusätzlich noch eine
Baustelleneinrichtung genehmigt und damit für zu Fuß Gehende eine erhebliche
Gefahrensituation hergestellt. Die Anwohnenden fragen sich, ob man nicht noch eine
Trinkhalle hier errichten könne - der Phantasie, was hier genehmigungsfähig
ist, sind ja wohl keine Grenzen gesetzt! Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 20.09.2019, ST 1885
Aktenzeichen: 66 2