Straßenbeleuchtung im Bahnhofsviertel auf energieeffiziente und umweltschonende LED-Beleuchtung umstellen
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 14.08.2018, OM
3537 entstanden aus Vorlage:
OF 667/1 vom
28.07.2018 Betreff: Straßenbeleuchtung im Bahnhofsviertel auf
energieeffiziente und umweltschonende LED-Beleuchtung umstellen
Der Magistrat wird gebeten, die Straßenbeleuchtung im
Bahnhofsviertel auf LED-Beleuchtung umzustellen. Begründung: Die UN-Generalversammlung hat die Bekämpfung des
Klimawandels bereits im Jahre 1992 und zuletzt im Klimavertrag von Paris im
Dezember 2015 zur "gemeinsamen Sorge der Menschheit" erklärt. LED-Beleuchtung gilt als eine der
Schlüsseltechnologien für eine energieeffiziente, umweltschonende Zukunft und
damit auch als wichtiger "bottom-up"-Baustein für einen kommunalen Beitrag zum
globalen Klimaschutz. Zu ihren Vorteilen zählen neben der Lichtqualität ihre
hohe Energieeffizienz, ihre lange Lebensdauer und ihre Umweltfreundlichkeit.
Im Einzelnen: Erstens: LEDs bieten für jeden
Arbeitsbereich das passende Licht. Moderne Lichttechnik ermöglicht es, die
Lichtfarbe und Helligkeit dynamisch zu steuern und an den Tagesverlauf und
Biorhythmus des Menschen anzupassen. Sie fördern damit das Wohlbefinden und die
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter durch bedarfsgerechtes Licht. Zweitens: LEDs verbrauchen weniger
Strom als andere Leuchtmittel. Um bis zu 80 Prozent können Unternehmen
ihre Energiekosten für die Beleuchtung reduzieren, wenn sie auf moderne
LED-Lichttechnik setzen. Der Wechsel zu einer nachhaltigen Beleuchtung mit LED
rechnet sich dabei schnell. Als Faustregel gilt: Die Investition amortisiert
sich nach einem Drittel der Lebensdauer einer LED. Das entlastet das
Unternehmensbudget und die Umwelt, denn der geringere Stromverbrauch von LEDs
sorgt dafür, dass weniger CO2-Emissionen in die Luft gelangen. Jede
eingesparte Kilowattstunde Strom reduziert den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid um
circa 590 Gramm. Drittens: LEDs punkten zudem mit einer langen
Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden. Das spart Wartungskosten, und es fallen
weniger Leuchtmittel zur Entsorgung an. Viertens: LED-Beleuchtung ist umweltfreundlich. Wie
umweltfreundlich ein Leuchtmittel wirklich ist, entscheidet sich an seiner
gesamten Ökobilanz. Dazu gehören neben seiner Energiebilanz während des
Betriebs auch die Faktoren Material, Herstellung, Transport und Entsorgung.
Umweltschonende Entsorgung: Im Gegensatz zu Energiesparlampen sind LEDs
quecksilberfrei. Sie müssen deshalb auch nicht als Sondermüll entsorgt werden,
sondern bieten am Ende ihrer Lebenszeit viele Möglichkeiten für ein
umweltgerechtes Recycling. Mit modernen Verfahren werden die Bestandteile der
Leuchte sauber getrennt: Wertvolle Metalle wie Indium oder Cadmium werden aus
den elektronischen Bauteilen der Leuchtdiode herausgelöst und können
wiederverwendet werden. Sauberes Glas wird zur Produktion neuer Lampen
eingesetzt, Mischglas wird dem Glasrecycing zugeführt. Keine UV- und Infrarotlichtstrahlung: LED-Licht ist dank der nicht
vorhandenen UV-Strahlung insektenfreundlich. Das zeigt eine Studie zur
Insektenverträglichkeit von LEDs im Vergleich zu herkömmlichen Lichtquellen aus
dem Jahr 2011. Des Weiteren entstehen wiederum weniger Wartungskosten: Durch
das schmale Spektrum des abgestrahlten Lichts, welches weder Infrarot- noch
UV-Anteile beinhaltet, werden keine Insekten angezogen. Die regelmäßige
kostenintensive Reinigung verschmutzter Lampen entfällt. Rohstoffe: Mit einem Anteil von einem Prozent am gesamten
Energieverbrauch fällt die Rohstoffgewinnung in der Ökobilanz eines
Leuchtmittels kaum ins Gewicht. Für LEDs werden allerdings neben Aluminium auch
seltene Erden benötigt, von denen es weltweit nur wenige Lagerstätten gibt.
Fachgerechtes Recycling ist deshalb wichtig, um diese natürlichen Ressourcen
wieder dem Produktionsprozess zuzuführen. Produktion: Verschiedene Studien belegen, dass die Produktion an
der Gesamtökobilanz von LEDs etwa ein Anteil von zwei bis sieben Prozent hat.
Dies zeigt zum Beispiel eine Studie von Osram aus dem Jahr 2009, die alle
Material- und Energieströme von der Herstellung bis zum Ende der Nutzungsdauer
einer LED untersuchte. Über 98 Prozent der aufgewendeten Energie werden
der Untersuchung zufolge im Einsatz, also bei der Erzeugung von Licht,
verbraucht. Unter zwei
Prozent der aufgewendeten Energie entfallen auf die Produktion. So liegt der
Primärenergieverbrauch zur Herstellung von Glühlampen bei etwa 3300 kWh, für
LED-Lampen werden weniger als 700 kWh aufgewendet. Die Studie widerlegt damit
die Befürchtung, dass insbesondere die Herstellung von LEDs sehr
energieintensiv sein könnte. Transport: Der Transport spielt mit einem Anteil von ca. einem
Prozent ebenfalls keine entscheidende Rolle für die gesamte Öko-Bilanz einer
LED. Die Entsorgung von LED ist
nachhaltig: Durch das
Recycling können viele wertvolle Rohstoffe wie Glas und Metalle aus den LED
gelöst und wiederverwendet werden. LED sind im Gegensatz zu Energiesparlampen
frei von Schadstoffen (Quecksilber) und deshalb kein Sondermüll. Sie können so
ohne großen Aufwand umweltgerecht recycelt werden. Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit führt daher kein
Weg an LED-Leuchten vorbei: Schließlich gibt es keinen geeigneteren Ort als das
Frankfurter Bahnhofsviertel als "Fortschrittmacher", um bei der Umstellung auf
LED-Beleuchtung beherzt voranzugehen. Eine Umstellung im Bahnhofsviertel würde
zudem Frankfurt medial in einem "guten Licht erscheinen lassen". Das
Bahnhofsviertel eignet sich aufgrund seiner kleinen Fläche von
0,52 Quadratkilometer und seiner Prominenz hervorragend, um neue
Technologien zu bewerben, neben der finanziellen Einsparung könnte ein nicht zu
unterschätzender Imagegewinn für die Stadt Frankfurt erreicht werden. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 14.01.2019, ST 26 Beratung
im Ortsbeirat: 1 Aktenzeichen: 91 52