Geplante Straßenbahntrasse durch die Stresemannallee
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 16.05.2008, OM
2299 entstanden aus Vorlage:
OF 533/5 vom
27.04.2008 Betreff: Geplante Straßenbahntrasse durch die
Stresemannallee Der Magistrat wird gebeten, vor Erteilung der
Baugenehmigung der Straßenbahnlinie durch die Stresemannallee folgende
Maßnahmen zu ergreifen: 1. Ein unabhängiges Planungsbüro wird mit der
Erstellung einer Kosten-Nutzen-Analyse für diese Strecke beauftragt. Dabei sind
Fahrgastaufkommen und die Einnahmen zu den Kosten auszuweisen. 2. Weiterhin sind folgende Punkte bezüglich der
Trassenführung zu untersuchen: a) Einfluss der Straßenbahntrasse auf ökologische
Veränderungen, b) Querung der Kreuzung
Stresemannallee/Kennedyallee im Hinblick auf den fließenden Verkehr, c) Auswirkungen der neuen Straßenbahnlinie auf die
ÖPNV-Anbindung des Lerchesberges, des Bereiches Heimatsiedlung und der
Fritz-Kissel-Siedlung sowie der Altenwohnanlage Riedhofweg an den Südbahnhof,
und d) Schulwegsicherung der
Heimatsiedlung zur Grundschule Riedhof. 3. Vor Umsetzung der Maßnahme hat ein Bürgerhearing
in unmittelbarer Nähe stattzufinden. Maßgabe muss hier sein, dass möglichst
viele Einwendungen der Anwohnerinnen und Anwohner in die zu erarbeitende
Planung mit einfließen. 4. Die Trassenführung ist dem Ortsbeirat 5 und der
Bevölkerung vorzustellen und Einwände vom Ortsbeirat und der Bevölkerung sind
ernst zu nehmen.
5. Es ist darzulegen, wie die
Erschließung der Relation Louisa-Bischofsweg sichergestellt wird. 6. Es ist sicherzustellen, dass die
Straßenbahnverbindung Louisa Richtung Südbahnhof künftig in gleichem Umfang
bedient wird, wie das heute der Fall ist. 7. Es ist abzuklären, wie viele mit der
Stellplatzablöse hergestellte Parkplätze entfallen und welche Konsequenzen sich
hieraus finanziell ergeben. 8. Es ist sicherzustellen, dass dem vorhandenen
Parkbedürfnis der Anlieger durch eine zeitgleich mit der Baumaßnahme
einzurichtende Anwohnerparkregelung Rechnung getragen wird. 9. Es ist zu prüfen, ob die im Bereich
Stresemannallee/Waidmannstraße/Oskar-Sommer-Straße geplante Verkehrsführung -
auch für querende Fußgänger - als sicher erachtet werden kann. Begründung: Seit dem Bekanntwerden der
Streckenführung für die neue Straßenbahntrasse durch die Stresemannallee gibt
es in der Bevölkerung Unruhe. Nachdem in der letzten Ortsbeiratssitzung die
Vorstellung vom zuständigen Dezernat zunächst in der Presse groß angekündigt
wurde und dann zur Ortsbeiratssitzung niemand erschienen ist, wurde die Unruhe
noch viel größer.
Für den Ortsbeirat und die hier
lebende Bevölkerung überwiegen die negativen Aspekte dieser
Straßenbahntrasse.
In Anbetracht der Auslastung der
Straßenbahnlinie 14 und der Buslinie 35 bekommt man den Eindruck, dass sich die
neue Straßenbahnlinie nicht rechnet, vor allem nachdem die Stadt Neu Isenburg
abgelehnt hat, diese Straßenbahnlinie durch Neu Isenburg zu verlängern. Es müssen große Eingriffe in die Vegetation
vorgenommen werden, so muss ein Teil des Wildgartens weichen und damit wird
viel Grün beseitigt. Das gilt auch für die Grünbereiche vor der Heimatsiedlung
und den gerade erst mit Hilfe des Hotels Villa Kennedy instand gesetzten
Grünstreifen im Bereich Kennedyallee/Stresemannallee. Im Bereich Stresemannallee/Tiroler Straße muss
eventuell die Enteignung eines Grundstückes durchgeführt werden. Die Riedhofschule wird von den Wohnungen eines großen
Teiles ihrer Schülerinnen und Schüler, die in der Heimatsiedlung wohnen,
abgeschnitten. Für diese Schüler wird der Schulweg noch gefährlicher, als er es
schon ist. Der bereits schon jetzt
überfrequentierte Kreuzungsbereich Stresemannallee/Kennedyallee wird noch
stärker beansprucht und es droht ein Verkehrskollaps, insbesondere in
Messezeiten. Ein Teil des Stadtteiles
Sachsenhausen, der Lerchesberg, wird vom ÖPNV vollkommen abgeschnitten.
Langfristig besteht sogar die Gefahr, dass die Straßenbahnlinie 14 nicht mehr
ab Louisa bzw. Neu Isenburg, sondern ab Südbahnhof verkehren wird. Somit würde
ein großer Teil Sachsenhausens von dem Südbahnhof bzw. der Schweizer Straße und
dem Ziegelhüttenplatz abgeschnitten. Zuletzt erhalten vor allem die Bewohnerinnen und
Bewohner der Heimatsiedlung, aber auch die der Stresemannallee, eine weitere
nicht zu rechtfertigende Lärmbelästigung. Dies sind alles derart eingreifende Maßnahmen, die
eine genaue Abwägung und die Beteiligung der betroffenen Bürger bedürfen. Aus
diesem Grunde ist die geforderte Analyse und Bürgerbeteilung zwingend
erforderlich. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 5
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 15.08.2008, ST 1276
Stellungnahme des
Magistrats vom 16.04.2009, ST 680
Beratung im Ortsbeirat: 5 Aktenzeichen: 61 1