Der Magistrat rät zum Mülltourismus ins Gallus und Kuhwald Der Ortsbeirat fordert: Altglasentsorgung im Europaviertel ermöglichen
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 13.06.2017, OM
1792 entstanden aus
Vorlage: OF 348/1 vom
27.05.2017 Betreff: Der Magistrat rät zum Mülltourismus ins
Gallus und Kuhwald Der Ortsbeirat fordert: Altglasentsorgung im
Europaviertel ermöglichen Vorgang: OM 350/16 OBR 1; ST 764/17 Im Juni 2016 hatte der Ortsbeirat den Magistrat mit
der Vorlage OM 350 aufgefordert, "im Europaviertel ausreichend
Glascontainer aufstellen zu lassen, in denen die Bewohner Leergut entsorgen
können. Wenn technisch möglich, sollen
moderne Container (mit unterirdischem Sammelbereich) aufgestellt werden, da sie
optisch unauffälliger und ansprechender sind, beim Befüllen weniger Lärm
entsteht und so vermutlich bei Eigentümern von Flächen eher die Bereitschaft
besteht, die Container aufstellen zu lassen. Sollten sich hierfür noch keine geeigneten Flächen im
Eigentum der Stadt Frankfurt befinden, wird das Amt aufgefordert, sich mit den
Investoren im Gebiet und Eigentümern der Liegenschaften zwecks vorläufiger oder
dauerhafter Aufstellung von Altglascontainern auf ihren Grundstücken in
Verbindung zu setzen." Das Anliegen ist darin begründet, dass der Ortsbeirat
der Meinung ist, dass in einem Wohngebiet praktikable Möglichkeiten geschaffen
werden müssen, Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen. Solche Möglichkeiten gibt es
im gesamten Neubaugebiet Europaviertel westlich und östlich der Emser Brücke
nicht. Mit der Stellungnahme vom 21.04.2017,
ST 764, lehnt der Magistrat das Aufstellen von Glascontainern mit der
Begründung ab, dass in angrenzenden Stadtvierteln und Straßen ausreichend
Möglichkeiten zur Altglasentsorgung bestehen würden. Zu dieser Auffassung wären
die Fachämter bei der Planung des Europaviertels gelangt. Die Annahme des Magistrats, dass die Menschen im
Europaviertel hier "in angrenzende Stadtteile und Straßen" laufen, um
ihren Glasabfall zu entsorgen, entspricht nicht dem Alltagshandeln von
Menschen. Menschen schleppen ihre Abfälle nicht auf gezielten Spaziergängen
durch die Wohnquartiere. Abfälle werden auf Alltagswegen (z. B. von der
Wohnung zum Supermarkt oder zur Bushaltestelle) entsorgt. Daneben ist nicht einzusehen, dass die Bewohner
angrenzender Straßen und Stadtteile im Gallus und Kuhwald mit
Altglasentsorgungstourismus belastet werden. Die Entsorgung verursacht Lärm,
Glascontainer sind in keinem Stadtteil eine stadtplanerische Bereichung und
überfüllte Glascontainer verschmutzen das Wohnumfeld. Zudem
sollen - laut Magistrat - Gallus und Kuhwald den Glasabfall von
mehreren tausend Menschen aufnehmen, was nur durch die Aufstellung weiterer
Altglascontainer in den Bereichen, die an das Europaviertel angrenzen, möglich
wäre. Ein solch großes Wohnquartier wie das
Europaviertel so zu planen, dass für eine so große Anzahl an Haushalten keine
Altglasentsorgung im eigenen Wohnumfeld vorgesehen ist, ist nicht
hinnehmbar. Da Unterflurglascontainer leiser sind
und besser aussehen, ist davon auszugehen, dass die Eigentümer der
Liegenschaften wohl eher bereit sind, Unterflurcontainer auf dem eigenen
Grundstück aufzustellen, wenn dadurch vermieden wird, dass wenige Meter weiter
auf öffentlichem Grund Standardglascontainer stehen. Den erhöhten Aufwand, der
durch Anfragen an private Eigentümer/Eigentümergemeinschaften entsteht, sollte
eine ansprechendere städtebauliche Situation wert sein. Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat
aufgefordert, 1.
kurzfristig ausreichend Glascontainer im östlichen und westlichen Europaviertel
aufstellen zu lassen; 2. bei Bedarf mit den Eigentümern der Liegenschaften
Kontakt aufzunehmen, mit dem Ziel, gut gelegene Standorte für
Unterflurglascontainer zu finden. Begründung: Es ist den Bewohnerinnen und Bewohnern der
Europa-Allee und ihrer Seitenstraßen Pariser Straße, Maastrichter Ring und
Römischer Ring nicht zuzumuten, mit ihrem Altglas Spaziergänge ins Gallus oder
Kuhwald zu unternehmen. Es ist auch den Bewohnerinnen und Bewohnern von
Gallus und Kuhwald nicht zuzumuten, die Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen,
die mit diesem erhöhten Abfallaufkommen verbunden sind. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 1
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Anregung an den
Magistrat vom 05.07.2016, OM 350
Stellungnahme des
Magistrats vom 21.04.2017, ST 764
Stellungnahme des
Magistrats vom 02.10.2017, ST 1987
Stellungnahme des
Magistrats vom 16.03.2018, ST 640
Antrag vom
07.04.2018, OF
580/1
Anregung an den Magistrat vom 10.04.2018, OM 2986
Anregung an den
Magistrat vom 18.06.2019, OM 4818
Aktenzeichen: 66 5